• Vielen Dank für Euer Mitgefühl! Das tut immer gut, wenn jemand mitfühlen kann und des Tieres irgendwie noch mal gedacht wird von anderer Seite.


    Unsere Bergfee Fjalladís ist nun auch aus dem Gehege ausgezogen. Ich konnte sie nicht gleich wieder weg nehmen, zumal beide Tiere immer wieder hin gingen. Also bin ich erst mal zur Krankengymnastik gefahren, -am liebsten hätte ich abgesagt. Diesmal ist Blossi verstörter als Atla, die ja bei Máni schier durchgedreht war. Atla hat allerdings hier sehr aktiv und respektvoll sterbebegleitet. Manchmal frage ich mich, ob die sich erinnern über lange Zeit und sich so etwas fortsetzt: Atla ist ja Skutlas Ziehkind gewesen, und Skutla und die Bergfee haben sich irgendwie heimlich sehr gemocht und zueinander hingezogen gefühlt, obwohl sie völlig unterschiedliche Charaktere hatten. Als ob Atla hier der heimlich besten Freundin ihrer Mutter noch mal die letzte Ehre erweist, also um den emotionalen Rang der Bergfee im Rudel weiß. Fjalladís war ja immer eine ruhige, beständige Konstante irgendwie, setzte sich im Stillen immer erfolgreich durch, machte unbeirrt von Veränderungen ihr Ding und hat hier trotz ihrer nicht sooo langen Anwesenheit mehrere Schweinchen überlebt.


    Jetzt liegt die Bergfee noch im dicken Kuschelsack im Zimmer, ich muß sie gleich mal irgendwie kühler in einem Tuch ablegen und morgen oder übermorgen mal wieder "im Garten arbeiten". Es sind ein paar Frühjahrsblüher rausgesprossen, die werde ich zum Schein umsetzen in die Region, wo die Bergfee dann hin soll. Schließlich mäht der dumme Gärtner die sonst alle ab. Fjalladís kommt dann eher in die andere Richtung bei Skutla und dem Wollgras Fifla.


    Tja, und nun ist doch das eingetreten, was ich nie wollte: eine Paarhaltung. Für Atla wäre eine größere Gruppe schöner, und Blossi, der sich sensibel und toll um alle Zugänge gekümmert hat, wird ein bißchen zu arbeitslos dastehen. Glücklich bin ich damit ganz und gar nicht, nur: wie sonst nach und nach aufhören?
    Jetzt sehe ich mich in der Situation auf Blossis Ableben zu "warten", dessen Zustand mir wenig Auskunft über einen Zeitrahmen gibt. Irgendwie scheint er lauter kleine Baustellen zu haben aber nichts so richtig und ist insgesamt gut dabei, auch wenn Atla im Zweifelsfall schon reichlich respektlos mit ihm (Böcken generell) umgeht, weil sie da was Falsches von Skutla gelernt hat. Die hatte hier ja, oftmals zwangsläufig, die Hosen an, weil es immer wieder "alte Knacker" waren, die mehr oder weniger durchsetzungsbehindert waren. Atla ahmt das 1 : 1 nach.
    Atla glaubt also: Bock? Nur zum Schein sind die da, so was gehört halt dazu, aber das Sagen wird in Wahrheit unter uns Weibern ausgemacht. Und im Zweifel habe ich es halt...

  • Atla macht das schon richtig. Keiner meiner Böcke war hier der Chef. Und die sind ja durchaus recht jung hier eingezogen. Selbst Darwin hatte nie wirklich die Hosen an. :wink: Solange der Herr nicht verhauen wird und hin und wieder die Illusion bekommt, was zu sagen zu haben passt das prima. Ist bei Menschen ja auch nicht anders.

  • Liebe Steffi,


    ich trauere mit Dir um Fjalladís und wünsche der hübschen Bergfee eine gute Reise.
    Für Blossi und Atla tut es mir auch sehr leid. Ich denke sie wissen und verstehen viel mehr, als wir ahnen.
    Ich würde über ein jüngeres Weibchen nachdenken, dass dann, wie Atla, nach Blossis hoffentlich noch in weiter Ferne liegendem Tod sicher schnell ein neues Zuhause finden wird.
    Aber jetzt müsst ihr drei erst mal den Abschied von der Bergfee verdauen.


    Liebe Grüße,
    Ina und Ronja, Taya und Titus

  • Liebe Steffi,


    wie schade, dass die schöne Bergfee nun gegangen ist. Aber irgendwie liest sich das alles total friedlich, so als ob sie einfach so schwebenderweise über die RBB gegangen ist. Ich habe ein Bild vor mir, in dem der Körper im Gehege liegt und etwas Verschwommes mit Engelsflügeln Richtung Himmel schwebt. Klingt wahnsinnig kitschig, ist es ja auch...
    Nun werden es immer weniger bei dir, zwei sind nun noch übrig. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass dein Schweinchenzimmer unbewohnt werden soll, wo sollen denn dann die ganzen Notfälle hin, die ein neues Zuhause brauchen und wer kann mich dann wieder beschwatzen, ein ganz bestimmtes Meeri müsste unbedingt in meine Schlafmützentruppe?? Oder wirst du den Schweinchen bzw. den Notschweinchen dann weiter eine Zuflucht bieten?


    LG, Claudia

  • Kleine Bergfee, ich hoffe, du hast die Regenbogenbrücke inzwischen sicher überquert und genießt nun das saftige Grün auf der großen Wiese.


    Steffi, es tut mir sehr Leid, dass du deine Bergfee hast gehen lassen müssen. Fühl dich getröstet.


    Liebe Grüße
    Tina

  • Ich glaube ja immer sie ziehen erst richtig los, wenn der Körper auch unter der Erde ist. Und das ist er noch nicht, er liegt noch im kühlen Flur in seinem Tuch mit den Beigaben parat. Wenn ich morgen keine Migräne mehr habe mache ich es morgen, es ist ja immer eine längere konzertierte Garten-Aktion und nicht mal eben gemacht, auch wenn das Begräbnis selber sehr zügig gehen muß und ohne mit der Wimper zu zucken. Da wäre ein eigener Garten halt besser...


    Wie es hier weitergehen wird weiß ich noch nicht, weder jetzt (Deine Idee, Ina, hatte ich auch schon mal im Hinterkopf, einfach noch mal ein junges Tier aus den Kleinanzeigen retten, das sich damit auch bei Weitergabe auf jeden Fall verbessert hat) noch für die Zeit, wenn es hier keine Schweinchen mehr gibt. Wahrscheinlich werde ich mich weiterhin noch etwas im Forum herumtreiben um Claudia Schweinchen aufzuschwatzen und Nottiere zu koordinieren.
    Ich plane jetzt schon demnächst das Nebengehege zu entfernen, das ich ja für die beiden Jungs noch mal richtig ausbauen mußte, denn 4 qm plus Dauerfreilauf in der ganzen Wohnung dürften auch für zwei Schweinchen ja genug sein. Das Hauptgehege bleibt natürlich stehen.


    So richtig begriffen habe ich es eh noch nicht, daß die Bergfee nicht mehr da ist. Man sah sie ja wenig, und ich denke immer noch, daß ihr Kopf aus irgendeiner Rolle erscheint, wenn sie denkt daß ich das Zimmer jetzt verlasse. Nein, ein sanfter, schwebender Tod war es "dank" der brutalen TÄ am Ende nicht, es hat Fjalladís verfrüht und auf sehr schmerzhafte Weise den Rest gebeben, -ich hätte gar nicht fahren sollen. Ich wollte nur eine vernünftige Menge Infusion, denn so stirbt es sich im Zweifelsfall auch angenehmer als ausgetrocknet oder das Tarantula hätte noch einen Tag länger eine Chance gehabt.


    Pardona
    Ja, die Atla wird eigens für ihren späteren Umzug vortrainiert :twisted: Wenn ich ein Leckerchen reiche steigt sie übrigens auch einfach auf Blossis breiten Rücken, wenn sie dann schneller dran oder dadurch höher ist. Wenn sie könnte würde sie ihn wohl einfach weg kicken. Seine Empörung irritiert sie nicht die Bohne...

  • Liebe Steffi,


    es tut mit sehr leid, dass Fjalladís den Weg über die Brücke genommen hat.


    Kleine Bergefee, du bist sicherlich schon im Land der ewig grünen Wiesen angekommen, hab viel Spaß dort.




    Liebe Tröstegrüße Brigitte

  • Heute abend konnte ich Fjalladís-chens Körper endlich beerdigen. Gestern hat es so heftig geregnet und gestürmt, und mir ging es miserabel, heute mußte es dann aber sein. Angefangen habe ich im Hellen, bin dann mal kurz weg, und als ich wiederkam hatte sich gnädig die Dunkelheit über den Garten gesenkt, so daß ich etwas bedenkenloser agieren konnte bezüglich nachbarlicher Blicke. Sieht zwar komisch aus, aber ich konnte die herausgarbeiteten Frühlingsblüher ja nicht so offen liegen lassen, gell?


    Na ja, nun steht über unserer Bergfee eine kleine rosa Hortensie, die ich noch im Kasten hatte, und drum herum lauter kleine Frühlingsblüher. Durch die Hortensie weiß ich dann genau, wo sie liegt, denn ich hatte diesmal schon etwas Angst, auf was ich stoßen könnte. Rechts von ihr dürfte nun nichts mehr sein, da wird dann eines Tages voraussichtlich noch der Platz für Blossi sein.


    Blossi und Atla halten sich ganz gut, sie waren ja schon mal für einen Übergang zu zweit, als ich die Böcke trennen mußte. Allerdings legt sich Blossi nun oft an den Platz, wo die Bergfee zuletzt gern gelegen hat, bevor es ihr ganz schlecht ging. Nämlich unter einer Gehegeecke mit Strohberg, die eher zufällig entstanden war. Das sollte nach einem Misten unter das große Haus als Unterlage verteilt werden, hatte ich dann vergessen. Die fand sie dann als Tarnung so toll (man sah sie da wirklich nicht drunter), daß ich die immer belassen und aufgefüllt habe.


    Traurige Grüße,
    Steffi

  • Wiltrud geht es prima, und ja, ich habe endlich angefangen, die Eier von den Kötteln zu trennen (eine Heidenarbeit). Also falls jemand welche haben möchte... ich schicke sie gern zu gegen Portoerstattung. Man muß dann allerdings teils monatelang Geduld haben bis sie schlüpfen.


    Mit dem Namen habe ich mich noch nicht so recht befaßt, weil ich das Schweinchen ja kaum gesehen habe. Da muß erst so ein Grundgefühl für das Aussehen und Wesen des Schweinchens aufkommen, bevor es fluppt mit den Namen :-). Aber die Signatur kann ich ja schon ändern und den Namen später einsetzen.

  • Nur mal so Interessehalber - wie muss man sich das mit den Eiern vorstellen?
    Ab in eine Tupperschuessel & warten ob am Morgen etwas kleines, braeunliches sein Unwesen darin treibt oder "haengt" man sie schon an bestehende Aeste?


    Da kann ja nichts sonderlich großes schluepfen bei der Eigroeße. Gibt es dafuer auch ein "Versorgung- 1x1"?

  • Huhu,


    die Eier sind etwas kleiner als ein Pfefferkorn, also verschicke ich sie in einer Plastikspritze. Und ja, dann legt man sie auf irgendeinen weichen Untergund (Sand, Moos u.ä.) in ein Glas/ Topf/ Terrarium mit einem Fliegennetz drüber. Denn sie sind klein wie Ameisen, wenn sie schlüpfen. Die Versorgung ist nicht intensiver als bei der erwachsenen Schrecke, nur wuseln sie sehr herum und man muß gucken, daß sie einem nicht abhauen und im Zimmer dann eben nicht überleben. Und Deckel drauf ist nicht, denn sie brauchen wie alle Lebewesen ja Sauerstoff.


    Dieses Behältnis muß man dann versorgen, indem man eine leichte Feuchtigkeit darin aufrecht erhält (mit Leitungswasser aus einer Sprühflasche alle 2 Tage mal auf die Netzabdeckung draufsprühen) und stets wenigstens ein frisches Brombeerblatt drin liegt. Am besten stellt man einen kleinen Brombeerast in so einen Blütenhalter mit Gummideckelchen, die es aus dem Floristenbedarf immer gibt, damit die Jungtiere in kein Väschen fallen und ertrinken.
    Darum auch Glas, denn dann sieht man eines Tages so ein kleines, schwarzes Geschöpf drin herumrennen. Sie haben gute Haltefüße und können an Glas hoch und auch kopfüber am Fliegengitter entlanglaufen. Die Jungtiere sind sehr aktiv, darum sieht man sie beim Hingucken dann schon ganz gut. Fliegen können sie aber nicht, nur eben entweichen (darum das Fliegengitter) und draußen dann irgendwo austrocknen/ verhungern.
    Dieser Zustand (vom Ei zum Jungtier) kann Monate dauern, also Geduld muß an schon aufbringen. Manche Eier schlüpfen nie, weil sie nicht befruchtet wurden, das sieht man aber von außen nicht.


    Ja, und dann wachsen sie recht schnell heran, und nach Gefühl, wenn sie also gut sichtbar sind von der Größe her (3-4 cm z.B.) setzt man sie einfach in den freien Brombeerstrauß im Raum oder eben ein entsprechend eingerichteten Terrarium.


    Da ich nur flugunfähige, weibliche Tiere als Eier liefern kann ist theoretisch ein Terrarium überflüssig. Sie entfernen sich nicht vom Ast, es sei denn, sie fallen in Einzelfällen runterund klettern an der Wand hoch. Oder der Brombeerast stößt an die Gardine oder so und man hat sie dann dort hängen. Darum sollte man sie schon bis zu einer gewissen Größe (3-4 cm) im Glas heranwachsen lassen, denn dann sind sie auch deutlich ruhiger und standorttreuer.


    Alle Fragen geklärt? :)


    LG,
    Steffi

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