• Liebe Foris,


    ich brauche Hilfe.
    Lenchen hat Schmerzlaute beim pinkeln gemacht und ich hab sie röntgen lassen: Kein Stein, aber Gries und die Blasenwand ist verdickt. Es waren auch ein paar Entzündungszellen im Urin, deswg. wurde ihr am Mo die erste Dosis Baytril gespritzt und Di und Mi hab ich es ihr oral gegeben. Sie bekommt noch Metacam, zeitversetzt zum Baytril BeneBac und gestern ging es ihr soweit noch gut, aber heute morgen kam sie nicht zum Frühstück und rührt seit dem (soweit ich weiß) nichts an. Sie schnuppert immer mal am Fressen, Sonnenblumenkerne (ihr aller liebstes Leckerchen) nimmt sie in den Mund und lässt sie fallen. Ihr Hinterteil ist leicht verschmiert und ich habe auch kleine weiche Fladen im Gehege gefunden.
    Heute Früh hab ich sie vor der Arbeit ein bisschen gepäppelt (mit Lefax im Brei), mein Freund in der Mittagspause und gerade eben ich wieder. Aber das kann ja nicht bis Mi so weiter gehen... Das Baytril soll ich 10Tage geben, aber wenn sie deswg. das Fressen einstellt, weiß ich nicht, ob ich es nicht lieber absetzen sollte?!?


    Was meint ihr dazu?


    LG

  • Die Gefahr beim Absetzen ist ja, dass Resistenzen entstehen, würde ein Wechsel auf ein anderes AB das denn verhindern oder wäre das in dem Punkt dasselbe wie Absetzen?


    Es ist ja nicht unbedingt gesagt, dass es eine bakterielle Entzündung ist, es könnte ja auch nur durch mechanische Reizung vom Gries so sein.


    Trotzdem ist es natürlich denkbar ungünstig ein AB 3 Tage zu geben und dann abzusetzen.


    Als sie mit den Schmerzlauten angefangen hat und noch nicht behandelt wurde, hat sie eigtl. normal gefressen, fand ich. Aber sie hatte auch etwas abgenommen, das stimmt.


    Ich bin davon ausgegangen, dass es vom Baytril kommt wg. der zeitlichen Abfolge.


    Gibt es auch noch etwas speziell gg. Durchfall, woran ich noch nicht gedacht habe?


    Danke schonmal

  • Hallo :-)


    Mit Baytril habe ich nur gute Erfahrungen gemacht, aber es ist durchaus möglich, dass dein Schweinchen da empfindlich reagiert. Meine Koko hat auch aufgrund einer Blasenentzündung das Futter teilweise nahezu ganz verweigert und das trotz Schmerzmittel und AB. Da hilft dann wirklich nur päppeln, um den Darm in Gang zu halten.


    Bei Durchfall bin ich immer vorsichtig. Lieber einmal zu oft zum TA als einmal zu wenig.
    Als Ersthilfe hat sich BeneBac bewährt. Unterstützend können auch getrocknete Kräuter (ich verwende einen Magen-Darm-Mix aus der Kaninchenwerkstatt) und Heusud ("Heutee") angeboten werden.
    Unbedingt darauf achten, dass das Schweinchen genug Flüssigkeit zu sich nimmt...


    Ob ein AB-Wechsel Resistenzen hervorruft, kann ich nicht sagen, aber bei Koko wurde das AB nach drei Tagen gewechselt (von Baytril auf Chloromycetin Palmitat) und es hat sich als sinnvoll erwiesen, auch wenn es nach ein paar Tagen jedes Mal ein Kampf war, morgens und abends je 1ml von dem Zeug ins Schwein zu bewegen.


    Ich wünsche deinem Lechnchen alles Gute und schnelle Genesung! Wenn du dir unsicher bist oder bezüglich des Durchfalls Sorgen machst, dann stell sie sicherheitshalber noch einmal dem TA vor oder halte telefonisch Rücksprache. Bezüglich der Futterverweigerung wird dir der TA vermutlich zum Päppeln raten.


    Liebe Grüße
    Tina

  • Okay, also ich hab die TÄ erreicht. Sie sagte, sie hätte das auf einer Fortbildung auch schon gehört, dass in Einzelfällen Baytril das Fressen beeinträchtigt hat und es mit Marbocyl dann wieder ging. Und das wäre noch eher artverwandt mit Baytril und passender für die Blase als Chloramphenicol. Klang für mich jedenfalls als ob sie Ahnung hat... Ich denke ich bin da an eine ganz gute Praxis geraten, aber trotzdem hol ich mir gerne vorher Tipps hier im Forum, damit man ungefähr weiß, ob der TA kompetent ist. Danke!
    Mein Freund holt jetzt also Marbocyl auf dem Heimweg ab, ich hoffe damit geht es besser.
    Gegen Durchfall konnte die TÄ jetzt auch nicht mehr empfehlen als ich eh schon gebe.


    Oh Mann, dass aus so einer Kleinigkeit immer gleich ein Elefant werden muss :evil:


    Zum Glück ist wenigstens bald WE, falls ich weiter päppeln muss.

  • Marbocyl ist sehr gut geeignet und schlägt meist relativ schnell an. Mit Blasenentzündungen (und die verdickte Blasenwand und die Leukozyten sprechen dafür) ist nicht zu spaßen. Mein Tribbelchen habe ich dadurch letztlich verloren (resistente Keime, die Ergebnisse vom Antibiogramm waren zu spät da).
    Resistenzen fördert man vor allem wenn man das AB einfach absetzt oder zu gering dosiert, ein Wirkstoffwechsel ist kein Problem.

  • Gut, dann hoffe ich dass uns das mit den resistenten Keimen erspart bleibt. Wann macht man denn so ein Antibiogramm?


    Die TÄ hat meinem Freund jetzt allerdings Marbocyl nur für 4-5 Tage mitgegeben "zum ausprobieren", aber es macht dann ja keinen Sinn für die letzten 3 Tage wieder auf Baytril zu wechseln oder? Wenn ich das Gefühl habe damit geht es besser, hole ich lieber nochmal was nach oder?


    Es geht schon ein klein bisschen besser. Vorhin gab's Fenchelkraut, da konnte selbst Lenchen nicht widerstehen :)
    Ich hoffe dass wir damit vllt. heute nacht durchschlafen können, ohne zum päppeln aufzustehen.


    Was ich langfristig gg. den Gries machen kann ist mir aber immer noch ein Rätsel... Ich höre immer mal wieder eines jammern beim Pinkeln und wenn ich dann Allrodin-Tabletten gebe ist es wieder weg. Nur leider nimmt Lenchen das Allrodin als einzige nicht freiwillig.
    Ich habe jetzt schon versch. Heusorten versucht. Im Moment ist alles außer Allgäuer allerdings fast leer. Aber ich habe tatsächlich den Eindruck, dass wenn einer jammert beim pinkeln, es immer nur vom Allgäuer kommt :? Vllt. ist es einfach so lecker, dass sie viel zu viel davon essen...


    LG

  • Lenchen geht es einfach nicht besser :cry:
    Erst dachte ich es wird besser mit dem Marbocyl, aber war nix.
    Sie mümmelt bestenfalls ein paar ausgesuchte Halme Gras dirket nach dem Päppeln (scheint den Appetit ein wenig anzuregen), sitzt dann aber wieder aufgeplustert in der Ecke und starrt an die Wand. Und es quält sich ganz furchtbar beim Kot absetzen. Es hat jetzt richtig Durchfall, trotzdem presst es total, krümmt den Rücken und jammert dabei.
    Es kommt nicht viel Kot (also dneke ich nicht, dass es dehydriert), aber das was kommt, kommt nur mit Anstrengung und ist trotzdem flüssig.
    Dank päppeln hält es sein Gewicht (hat sogar wieder ein paar Gramm mehr wie am Mo als wir beim TA waren und mit dem AB angefangen haben).
    Heute Abend würde ich das AB zum 7. Mal geben. Da aber die Empfehlung überall lautet "5-10 Tage" zu geben, bis zu 10 Tage sind bei schwereren Entzündungen, was es ja nicht ist, denke ich jetzt doch daran das AB wegzulassen.


    Es geht ihm so viel schlechter wie vorher und ich kann das mit dem Päppeln nicht ewig durchhalten (neben der Arbeit), v.a. weil es ja auch wenn ich das AB weglasse wohl noch dauern wird, bis es sich normalisiert.


    Was denkt ihr? Wäre es in dem Fall vertretbar nach 6 Tagen abzusetzen? Und wäre es noch riskanter frühzeitig zu beenden, weil ich das AB gewechselt habe?


    Ich weiß nicht weiter... Ich kann ihr gar nicht helfen, das ist echt schlimm...

  • Armes Lenchen :-(


    Ganz sicher, dass sie keinen Blasenstein hat? Ich finde, diese verzweifelten Versuche, Kot abzusetzen, könnten vielleicht eher Versuche sein, Urin abzusetzen und stattdessen kommt Kot, weil sie den Urin aus irgendeinem Grund nicht los wird.


    Aufgegast ist sie auch ganz sicher nicht?


    Bekommt sie denn noch Schmerzmittel?


    Ob man das AB schon absetzen kann, da bin ich leider überfragt. Ich habe mich immer an das gehalten, was man mir in der TK gesagt hat.


    Arme Kleine... irgendetwas scheint sie wirklich zu quälen. Ich würde sie noch einmal dem TA vorstellen und eventuell einen Ultraschall der Blase und Nieren machen lassen. Vielleicht versteckt sich doch irgendwo ein Steinchen oder der Gries macht ihr so sehr zu schaffen.
    Auch der anhaltende Durchfall ist besorgniserregend.


    Achte in jedem Fall darauf, dass sie genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Dass sie ihr Gewicht hält, ist sehr gut. Immerhin etwas.


    Liebe Grüße und gute Besserung!
    Tina

  • Also, ich habe nicht den Eindruck, dass sie aufgebläht ist. Sie bekommt aber trotzdem immer Lefax in den Brei, sicherheitshalber. Und weiterhin BeneBac in jedem Brei und auch gesunde Köttel. Und dann hab ich noch versucht ihr angebräunten Apfel unterzujubeln. Der hat sich irgendwie nicht richtig pürieren lassen, aber ein bisschen davon gemischt mit Kamillentee nehme ich immer als Basis für den Brei.


    Sie bekomt außerdem extra (also nicht in den Brei gemischt) morgens und abends je 0,4ml Metacam. Ursprünglich war 1x tägl. 0,4ml geplant, aber das habe ich jetzt schon verdoppelt, nützt aber auch nichts.


    Ich weiß nicht was der TA da noch mehr machen kann. So wie ich das sehe gibt es ja sonst nichts außer einer Aufbauspritze. Aber da ich ja sowieso päppeln muss, kriegt es ja eigtl. genug Flüssigkeit und Nährstoffe.
    Ich habe versucht diesen Test mit der Hautfalte (wegziehen und gucken ob sie stehen bleibt) zu machen, ob es dehydriert ist oder nicht. Ich habe da nichts ungewöhnliches feststellen können, aber ich finde es auch schwierig eine schmale Hautfalte zwischen die Finger zu bekommen, ich krieg immer gleich eine dicke Speckfalte...


    Das Röntgenbild von der Blase habe ich gesehen, da war kein Stein, nur so eine Art "Wolke" oder Schlieren, das war der Gries und die verdickte Blasenwand.
    Kann trotzdem gut sein, dass ihr das immernoch Schmerzen bereitet und sie deswg. presst, da hast du Recht. Deswg. haben wir die Behandlung ja erst angefangen.
    Ich finde in dem Herbicare-Brei ist auch recht viel Calcium drin, vllt. erzeugt das auch wiederum Gries. Ich hab jedenfalls das Gefühl, dass die Behandlung, die ihr eigtl. helfen sollte momentan alles (evtl. sogar auch das ursprüngliche Problem) nur verschlimmert, echt ätzend.

  • Es gab 3 Mal Baytril und 3 Mal Marbocyl, also insg. 6 Tage, heute wäre der 7. Tag


    Eine Urinprobe hatte ich am Mo beim TA dabei, die wurde zentrifugiert. Es wurden logischerweise Kristalle und ein paar Endzündungszellen gefunden, aber nicht so viele wie die TÄ bei der Dicke der Wand erwartet hatte.


    Was könnte man denn da noch finden? Meinst du, ich sollte dieses Antibiogramm (was genau ist das?) machen lassen, oder was für eine Untersuchung?


    Ich könnte schon nochmal eine Probe abgeben, aber ich denke nicht dass das heute am So jmd. untersucht (dieses zentrifugieren machen sie an normalen Öffnungstagen gleich) und es wird wahrscheinlich auch nicht einfach, eine saubere Probe zu bekommen. Ich mache zwar jedes Mal wenn ich sie rausnehme den Hintern suaber, aber ein klein bisschen verschmiert ist sie ja wahrscheinlich trotzdem um den Harnausgang herum...


    LG

  • Ja, einschicken zur Bestimmung des Keims und zum Antibiogramm (Resistenzbestimmung des Keims). Die probe muss nicht 100% steril sein. Einfach in eine saubere Transportbox setzen, lecker Salat und Gurke anbieten und dann in eine Spritze aufsaugen. Die Labore arbeiten ohnehin nur wochentags. Ich denke du solltest das Marbo weiter geben, wenn das Baytril nicht angeschlagen hat, fängt die AB-Behandlung bei Null wieder an. Zweimal am Tag Metacam wäre mir zuviel, das belastet die Nieren dann doch ziemlich. Was gibt es denn für eine Dosierung (0,5mg/ml oder 1,5mg/ml)?

  • Das Metacam ist das mit 0,5. Das könnte ich theoretisch auch reduzieren, da es ja scheinbar eh nicht hilft :|


    Es ist ja nicht gesagt, dass das Baytril nicht angeschlagen hat, das Problem ist ja "nur" dass sie es nicht verträgt, aber beim Marbocyl genauso.


    Wenn die Behandlung beim AB-Wechsel von Null anfängt, würde das ja bedeuten dass ich nochmal 3 Tage länger Marbocyl geben muss :shock: Davon hat die TÄ nichts gesagt und ich glaube nicht dass Lenchen das durchhält.


    Und das mit dem "einfach lecker Salat und Gurke geben" wär schön, dann hätte ich ja kein Problem, wenn es das fressen würde. Ich müsste sie mit Spritze zum trinken zwingen und dann weiß ich nicht ob sie mir eine Urinprobe gibt oder doch wieder nur Durchfall rauskommt.


    Das Problem ist außerdem auch, dass mir das Ergebnis von einem Antiobiogramm für DIESE Behandlung nicht s mehr nützen wird, weil das sicher ewig dauert bis das Ergebnis da ist.Und was sagt es mir dann? Gibt es für versch. Keime versch. ABs? Ich denke es gibt eigtl nur. 3 ABs die bei Meeries angewendet werden?


    LG

  • Es gibt auch noch Reserve-ABs (extra für Keime die Resistent gegen die gängigen Mittel sind). "Ewig" dauert ein Antibiogramm nicht, ein paar Tage muss man aber durchhalten. Es macht keinen Sinn ein AB zu geben, das keinen Nutzen hat, um so schlimmer, wenn der Patient es scheinbar so schlecht verträgt. Normalerweise tritt nach drei/ vier Tagen schon eine sichtbare Besserung auf, wenn das AB anschlägt. Wenn du glaubst, dass das AB Grund für die Fress-Verweigerung ist, solltest du es vielleicht wirklich absetzen.

Ähnliche Themen wie Lenchen frisst wieder - Vielen Dank für die Hilfe