• Hallo ihr Lieben, wer steht vor der Frage sein eigenes Schweinchen einzuschläfern?=O=O

    Eigentlich sollte bei meinem 4-jährigen Schweinchen eine große Zahn-OP gemacht werden (offene Extraktion von unten), um eine entzündete Zahnwurzel des unteren Schneidezahns zu entfernen. (der Zahn war in der Wurzel abgebrochen). Hätte eigentlich schon einen Termin bei einem Heimtierarzt gehabt. Aber nun hat ein 3D-Röntgen eines Zahntierarztes gezeigt, dass nicht nur zwei Backenzahnwurzeln mit entzündet sind, sondern sich bereits der Kiefer verdickt hat, und die Backenzähne leicht verformt auseinandergewichen sind. Der Zahntierarzt meinte, er würde eher für Einschläfern plädieren, weil auch nach der OP immer Probleme auftreten würden. Also damit hatte ich jetzt nicht gerechnet! Er sagt, man könne zwar operieren, aber die Prognose wäre „sehr vorsichtig bis ungünstig“.

    Ich hatte mich schon auf eine schwierige OP eingestellt. Und bin selbstverständlich bereit, ihn auch lange Zeit zu päppeln, wenn er nur wieder soweit gesund würde und gut leben kann.

    Aber wenn die OP am verdickten Kiefer nichts ändern kann (oder kann sie das?), dann würde er dadurch nicht wirklich gesund.

    Außerdem stellen sich mir noch folgende Fragen, bei deren Beantwortung ihr vielleicht etwas helfen könnt durch Eure Erfahrungen.

    Ich meine, die Diagnose ist ja eine Tatsache, aber vielleicht „liest“ das jeder Tierarzt anders. Z.B. Muss ein verdickter Kieferknochen unbedingt etwas sein, womit man nicht leben könnte?

    Wie schmerzhaft ist das? Er bekommt natürlich Schmerzmittel. (Der Tierarzt meinte dazu: „ das ist so, als wenn Sie Ibuprofen od. Paracetamol nehmen und es haut ihnen dauernd jemand mit einem Hammer auf den Fuß. Das tut dann trotzdem weh.“):/

    Es gibt es ja viele Schweinchen, die alle 10 Tage zum Zähnekürzen müssen und trotzdem gut leben. Im Netz gibt es Erfahrungsberichte von Schweinchen, die gar keine Nagezähne haben und trotzdem gut leben, dank Küchenmaschine, die alles klein häkselt. Aber eben – er sollte dann schmerzfrei sein.

    Kurzum: Ich würde gerne alles tun, damit er wieder gut leben kann, denn einschläfern sollte eigentlich die letzte Option sein. Aber wenn er sich nach der OP nur quält und auch nicht gut leben könnte, fragt man sich natürlich, ob man ihm damit etwas Gutes tut, oder ob man ihm das alles ersparen könnte.

    Soll man eine OP versuchen? Was hat man zu verlieren? Ich werde noch eine zweite oder dritte Meinung einholen, aber letztendlich muss ich ja doch selber entscheiden.?(:(:(

    Ich hatte noch gefragt, ob man nicht irgendetwas anderes probieren könne, z.b. ein entzündungshemmendes Mittel in den Kieferknochen spritzen, aber der Zahntierarzt meinte, sowas könne man nicht.
    Ich weiß nicht wirklich weiter;( Entschuldigt bitte, wenn es zu lang ist.


    PS: Eventuell sind die Backenzahnwurzeln aus einem
    anderen Grund entzündet, weil zuvor ein Tierarzt mal eben kurz mit der Zange
    ein wenig geknipst hat, weswegen ich dann gewechselt habe.
    :(X/

  • Das tut mir sehr leid. Ohne Schneidezähne können Meerschweinchen sehr gut leben, sofern das Futter in Streifen vorliegt. Heu und Gras sind kein Problem, Gemüse muss gestiftelt werden.

    Leider sind bei euch die Backenzähne auch betroffen. Das ist leider ziemlich problematisch.

    Ich würde auch noch weitere Meinungen einholen, aber wenn Backenzähne und Kieferknochen geschädigt sind, ist eine Einschläferung vermutlich die tierfreundlichste Entscheidung.


    Hätte ich bei Pablo damals gewusst, wie schlimm seine Backenzähne betroffen waren, hätte ich ihn nicht noch monatelang gepäppelt.

  • Ich habe noch keine Erfahrung auf dem Gebiet, zum Glück, aber ich würde es davon abhängig machen ob die OP ihn schmerzfrei machen kann. Wenn nicht, würde ich ihn tatsächlich einschläfern lassen.

    Das Leben sollte auch lebenswert sein und auch immer zu warten bis man gepäppelt wird, ansonsten nicht selbst mehr fressen zu können, empfinde ich auch nicht als lebenswert

  • Ich sehe es wie Pardona.

    So traurig es ist, manchmal ist der größte Liebesbeweis, den wir unseren Tieren machen können, sie gehen zu lassen <3


    Es ehrt dich, dass du bereit bist, auch die womöglich monatelangen op-nachwirkungen in Kauf zu nehmen Könntest du es denn? Sagen wir 2 Monate mindestens alle 4h päppeln? Nie länger aus dem Haus sein? Nie länger schlafen? Wir haben das zu zweit mit 2 Homeoffice-Jobs irgendwie gepackt, sind aber auch wirklich auf dem Zahnfleisch gegangen. Das kann wirklich verdammt hart sein, für Mensch und Tier. Und zumindest mich hat es auch psychisch extrem mitgenommen, solange zu sehen, dass mein Tier schmerzen hat.


    Ich würde auch eine zweite Meinung einholen. Wenn die dem Schweinchen ähnlich schlechte Prognosen ausrechnen, würde ich ihm die letzten Tage so angenehm wie möglich machen und mich verabschieden.


    Es tut mir sehr, sehr leid und ich hoffe auf ein kleines Wunder für euch<3

  • Hallo, ich fühle mit dir. Bin gerade in der selben Situation. Zwar hat mein Meerschweinchen Zelda nichts mit den Zähnen, aber ich muss sie seit letzten Mittwoch päppeln...bisschen frisst sie noch selbst, aber das reicht nicht. Blut-,Kotuntersuchungen alles ohne Befund. Sie hat zwar eine Zyste, hat dagegen schon Hormone bekommen und Arthrose, wogegen sie auch Schmerzmittel bekommt, aber es ist ein auf und ab. Am Samstag dachte ich endlich sind wir auf einem guten Weg. Gestern dachte ich sie stirbt in meinen Händen. Hat nichts mehr selbst gefressen. Heute frisst sie wieder etwas selbst.

    Bin auch schon total verzweifelt. Manchmal denke ich, dass ich lieber sie einschläfern sollte. Ich päppeln sie alle 3 h bis 4 h. Ich komme wirklich gerade an die Grenzen. Aber ich will auch nichts unversucht lassen.


    Aber wie die anderen auch sagen, manchmal ist es besser fürs Tier es zu erlösen. Zumindest weißt du bei dir was es hat. Bei uns ist das echt noch fraglich und das macht mich zusätzlich fertig. Letzte Woche war ich aber auch schon beim anderem Tierarzt, der hat aber auch nicht wirklich was gefunden.


    Bei unserem anderen Schwein ist auch der Verdacht, dass an einem Zahn eine Entzündung ist (kam mal bei einem Check raus). Sie ist allerdings total fit und sogar dicker geworden. Die Ärztin meinte falls mal etwas ist, dass sie nicht frisst, sollte man das im Hinterkopf haben. Allerdings meinte sie auch eine Zahnop schaffen kaum Meerschweinchen und sind sehr heikel. Falls da mal etwas ist, würden wir sie erlösen. Das geht ja dann danach sehr sehr lang und ob es richtig abheilt ist fraglich.

    Frisst denn deiner selbstständig ?

  • Allerdings meinte sie auch eine Zahnop schaffen kaum Meerschweinchen und sind sehr heikel. Falls da mal etwas ist, würden wir sie erlösen. Das geht ja dann danach sehr sehr lang und ob es richtig abheilt ist fraglich.

    Das würde ich so nicht stehen lassen. Solange "nur" ein Schneidezahn betroffen ist, kann das bei einem guten Tierarzt durchaus gutgehen.

    Ich habe hier 2 erfolgreich operierte Dreizähne sitzen. Wenn es an die Backenzähne geht, wird es natürlich gleich gravierender und auch die oberen Schneidezähne sind schon schwieriger als die unteren.

  • Hmm Danke schon mal für Eure Rückmeldungen. Ich hole mir gleich eine Zweitmeinung und melde mich heute Abend.

    Und: Ja ich arbeite auch von zu Hause aus, und auch nicht Vollzeit. Insofern würde das gehen mit dem Päppeln.

    Die Frage ist ja jetzt, ob eine OP ihn überhaupt gesund machen kann, bzw schmerzfrei machen kann.

    Eventuell könnte man das Antibiotikum wechseln?

    Und was mache ich nur, wenn der Arzt sagt, "lassen sie ihn gleich hier, ich operiere ihn morgen früh?"

  • Ich würde ihn nicht dort lassen, sondern zwar den Termin für morgen annehmen, aber ihn wieder mit nach Hause nehmen. Das wäre bei unseren Tieren zumindest weniger Stress, als in fremder Umgebung bei fremden Menschen allein bleiben zu müssen.


    Ehe ich solch einen Termin zusagen bzw. annehmen würde, müsste mir der Tierarzt aber für mich plausibel erklären, wie es weitergehen soll - auch mit dem Kiefer und den anderen Zähnen.


    Ein anderes Antibiotikum wäre aus meiner Sicht vermutlich noch einen Versuch wert. Dann wüsste man vermutlich nach ein paar Tagen, ob es anschlägt oder nicht.

  • Vllt kann Lillygypsy noch Erfahrungen beisteuern,sie hatte glaub ich mal 2 Backenzähne entfernen lassen.


    Die entscheidende Frage ist ja aber sicherlich wie es um den Kiefer steht..

    Stimmt. Meiner damals 3-jährigen Minou wurden 2 untere hintere Backenzähne gezogen, weil die Wurzeln entzündet waren. Danach musste ich sie eine Woche Vollzeit päppeln, bevor sie wieder richtig fraß. Sie wurde wieder fit und lebte noch zwei Jahre (musste wegen Krebs eingeschläfert werden, hatte nichts mit den Zähnen zu tun). Sie musste danach nur alle 4 Wochen zum Zähne kürzen, was aber problemlos klappte.


    Ich würde es wohl probieren, wenn der Tierarzt meines Vertrauens nicht komplett anderer Meinung ist oder mir eine zweite Meinung einholen. Allerdings kann ich die Wirkung auf den Kiefer auch nicht näher einschätzen. Bei meiner Minou war keine Verdickung.