Meerschweinchen Haltung

Notstation oder Seriöser Züchter

Haltung und Haltungsbedingungen von Meerschweinchen

  • Kann jetzt sein dass ich sehr über empfindlich bin. Eigentlich habe ich damals gesagt ich gebe den Schweinchen aus der Notstation eine Chance.


    Nun bin ich mir nicht mehr sicher.

    Meine große sorge ist dass ich wieder ein Zahnschwein bekomme. Klar könnte es beim Züchter auch passieren aber beim Schweinchen aus der Notstation weißt du nie woher es kommt und wie es gehalten worden ist. Klar ein paar Infos bekommst du.


    Ich vertraue der Notstation von wo ich meine haben aber ich bin jetzt sehr verunsichert.....


    Wie waren eure Erfahrungen...

  • Italoschwein

    Hat den Titel des Themas von „Notation oder Seriöser Züchter“ zu „Notstation oder Seriöser Züchter“ geändert.
  • Ich kann deine Sorge nachvollziehen, aber ich fürchte es gibt keine Patentlösung dafür. Wenn ich richtig informiert bin, gibt es grundsätzlich 3 mögliche Auslöser:

    1. genetische Vorbelastung. Manche Meerschweinchen haben zuchtbedingt oder durch unglückliche Vermehrung keinen guten Kieferbau, was Zahnprobleme begünstigt
    2. falsche Fütterung
    3. Verletzungen (z.B. Zahnabbruch, Verletzungen im Zahnfleisch, Mundraum etc.)

    Du könntest höchstens eine Zucht finden, die vorbildlich komplett ohne Trockenfutter füttert um das Risiko zu senken. Aber eventuell hat dieses Schweinchen dann ein höheres genetisches Risiko durch die Bevorzugung von kleinen Köpfen bei der Zucht. Das kann man wiederum aber auch nicht bei Schweinchen in Notstationen ausschließen.


    Allerdings habe ich von zwei Tierärztinnen gehört, dass sie es ungewöhnlich fanden, dass mein Meerschweinchen erst mit fast 3 Jahren Zahnprobleme entwickelt hat, weshalb nach einem bestimmten Auslöser gesucht (und auch gefunden wurde). Er fiel unter die 3. Kategorie. Demnach wäre eine deutlich erwachsenes Schweinchen ohne bekannte Problematik vermutlich noch die sicherste Wahl. Und Notstationen lassen ihre Schützlinge in der Regel gut durchchecken, bevor sie sie vermitteln.

  • Ganz genau konnte man es nicht sagen. Meine Vermutung war, dass es ein Stück getrocknete rote Beete war. Meine Schwester hatte zusammen mit meinem Neffen ein paar Wochen vorher so eine kleine Gemüsemischung mitgebracht und aus der Hand gefüttert. Es könnte aber auch ein Stück Sellerie, Möhre oder weiches Holz gewesen sein.


    Das mit der Zahnfehlstellung ist so eine Henne-Ei-Situation. Entweder hatte er vorher schon eine größere Zahnlücke auf der Seite, oder sie hat sich erst dadurch gebildet. Durch die CT-Bilder konnte aber eindeutig ausgeschlossen werden, dass es eine Kieferfehlstellung oder ähnliches gibt. Leider weiß ich nicht, ob es in den ersten 1,5 Jahren seines Lebens schonmal einen Vorfall gab. Ich kann aber mit Sicherheit sagen, dass er schon immer im Vergleich zu den Anderen ein sehr langsamer Esser war.

  • Aus meiner Sicht immer seriöse (ja, auch da sollte man es dazu sagen) Notstation.

    Ja, je nach Alter und Vorbesitzern haben Nottiere manchmal ganz schönen Mist hinter sich und ja, manches davon kann der Gesundheit nachhaltig geschadet haben. Dennoch überwiegt für mich der Punkt, dass sooooooo viele Tiere auf ein endgültiges Zuhause warten und viele Tiere von den Notstationen sogar abgelehnt werden müssen, weil kein Platz da ist.


    Wenn du wirklich Sorgen hast, würde ich versuchen, entweder ein möglichst junges, unverdorbenes Tier zu finden oder eins, was schon älter und nicht bekannt krank ist und idealerweise vorher nicht in der letzten Gammel-Haltung gelebt hat.

  • Wenn man sich hier über einen längeren Zeitraum die Berichte zu früh erkrankten Tieren anschaut, sind das keineswegs nur Tiere aus Notstationen. Vermutlich hat keiner von uns eine Statistik dazu erstellt, aber nach meiner Erinnerung gab es unter den Tieren, die nicht einmal 3 Jahre alt wurden, einen erheblichen Anteil von Tieren, die von anscheinend guten Züchtern gekauft wurden.


    Wenn es um die Ernährung ohne Trockenfutter geht: Ein Züchter mit 50 oder 100 oder 200 Tieren kann seine Meerschweinchen vermutlich nicht ohne Trockenfutter ernähren. Bei 100 Tieren müsste er sonst grob geschätzt 25kg Frischfutter pro Tag geben. Wenn man einen durchschnittlichen Preis von 2 Euro pro Kilogramm Frischfutter rechnet, wären das 50 Euro pro Tag, also 1500 Euro pro Monat nur für Frischfutter. Dann kämen noch Heu, Einstreu, Tierarztkosten usw. dazu. Da es sich bei den guten Züchtern um Hobbyzuchten handelt, kann ich mir nicht vorstellen, wie dieser finanzielle Aufwand geleistet werden könnte. Hinzukäme der Zeitaufwand für die Beschaffung und Ausgabe des Frischfutters. Auch das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen in einer Hobbyzucht.


    Mit anderen Worten: Ein junges Tier kommt wegen des Alters Deiner Weibchen m.E. nicht wirklich in Frage. Ein Böckchen, dass mindestens 2 oder 3 Jahre alt ist und sein Leben bei einem Züchter verbracht hat, hat vermutlich kein besseres Futter bekommen als ein durchschnittliches Schweinchen, das in einer Notstation zur Vermittlung sitzt. Und ob seine Haltung und Gruppenerfahrung besser war, erscheint mir auch ungewiss.

  • ich möchte mal zustimmen. die ernährung ist auch beim züchter nicht optimal, aber ich unterstelle, dass die tiere da zumindest ausreichend ernährt werden. das ist der unterschied zu so manch einem tier was in eine pflegestelle kommt. ist zumindest meine erfahrung. von den etwa 20 tieren, die ich dieses jahr (mindestens) aufgenommen habe, waren alle untergewichtig, teilweise drastisch mit blick auf mimi, die nur 500g hatte und nun 1000g hat. auch selektieren züchter ihre tiere sodass nur die tiere mit kräftigem körperbau in der zucht bleiben. Vor Zahnproblemen, diabetes, arthrose und was es nicht alles gibt, schützt das aber auch nicht

  • Du kannst bei beiden Pech oder Glück haben.


    Wobei ich hier aktuell nur Schweinchen von Züchtern habe, früher auch aus Notstationen und tw. aus dem Zooladen. Wir hatten schon Zooladenschweinchen die steinalt geworden sind und nie wirklich was hatten.


    Und wenn Züchter, die Zucht angucken wie die Eltertiere usw. gehalten werden. Von meiner Jüngsten Penelope habe ich die Eltern gesehen + die Haltung der Tiere. Gute Züchter werden dir sicher gerne die Haltung zeigen bzw. Elterntiere oder eventuell sogar Geschwister.

  • Man bekommt selbst von einem Züchter einfach völlig unterschiedliche Tiere. Mittlerweile hatte ich 10 Flauschwolken von den 3 an gesundheitlichen Problemen zu früh starben. Die anderen 7 machen einen sehr fitten Eindruck und unsere Erste, die Chiara, ist nun schon recht lange da.

    Ein Nottier wurde 7,5 Jahre ein Züchtertier 7,5 und 7 Jahre alt. In beiden Kategorien habe ich aber auch Schweinchen gehabt die nicht mal ihren ersten Geburtstag feiern durften.


    Andreas

  • Ich würde auch sagen man kann mit beidem Glück oder Pech haben. Ich würde also eher dazu tendieren zu schauen wo du ein Schweinchen findest, das dir zusagt und auch sonst passt. Persönlich bevorzuge ich Notstationen, um den Tieren dort zu zeigen, wie ein schönes Leben aussehen kann.

    Es wäre aber ärgerlich, wenn du unbedingt zum Züchter gehst, weil das Schwein ja dann gesund ist, obwohl in der Notstation dein Traumschwein sitzt. Garantieren kann es eben keiner, deswegen wäre mir Charakter usw. wichtiger.

  • Und bei jeder Quelle genau nachfragen, inwiefern das Tier vorher mal durchgecheckt wurde,wann die letzte Kotprobe war. Unsere Tiere werden z. B. ALLE bei Aufnahme tierärztlich durchgecheckt, unabhängig vom Alter und augenscheinlichen Gesundheitszustand. Eine Kotprobe wird auch von allen untersucht und Tiere ab 5 oder Satin-Schweine unabhängig vom Alter lassen wir zumindest übersichts-röntgen. Letzteres ist relativ unüblich, aber es gibt auch Notstationen, die noch nicht mal eine Kotprobe machen und nur zum Tierarzt gehen, wenn offensichtlich was "kaputt" ist.