Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Meerschweinchen kann schlecht atmen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hi,


    du kannst dir auch einen Urinteststreifen in der Apotheke holen und schon einmal testen.

    Das Schmerzmittel sollte er bekommen, wenn er es braucht. Ich würde es ihm nicht nehmen, wenn ihm im Gegenzug ein Schmerzhaftes Leben blüht.
    Und ich würde auf jeden Fall nächste Woche beim Tierarzt das Blut untersuchen lassen. 100g für eine Woche ist zu viel Gewichtsverlußt.


    Alles Gute!

  • Ok, danke. Das Schmerzmittel habe ich in Absprache mit der TÄ abgesetzt. Sie meinte ich soll schauen, ob sein Fressverhalten sich ändert beim absetzten und das hat es die ersten Tage nicht. Jetzt überlege ich aber, ob es doch zusammenhängt und ich es ihm wieder geben soll :/

    Ist Blutabnahme bei Meerschweinchen nicht immer schwierig?

  • Bei der Blutabnahme kommt es auf das Können des Tierarztes drauf an.
    Meerschweinchen geben unter Stress "ungern Blut ab", das macht es etwas schwieriger. Ich denke, um Diabetes festzustellen, braucht es evtl auch gar nicht zu viel. Vor allem, kann es für dein Schweinchen wichtig sein.

    Es hat 100g in einer Woche an Gewicht verloren. Du selbst weisst vor Ort, ob er sich gut bewegt und auch gut frisst. Ab und zu ein Hälmchen ist nicht genug.
    Nimmt er mit dem Schmerzmittel wieder zu, dann wird er es brauchen. Teste es mal aus.

  • Ich habe spontan für heute noch einen TA Termin gemacht und zum Glück auch bekommen. Hatte ihn gerade beim Päppeln auf dem Arm und er hat mit seinem Hinterteil so hin und her gemacht, als wäre es ihm unangenehm. Hab Angst, dass es vielleicht auch Blasenstein sein könnte oder was mit der Niere. Will vor dem WE einfach auf Nummer sicher gehen.

    Er hat vorhin sicherheitshalber Metacam von mir bekommen.

    Danke nochmal fürs Feedback! <3

  • Danke Kleine Braunelle ! Ich hatte irgendwie nicht realisiert wie viel 100g sind und ich bin so froh, dass ich den TA Besuch gemacht hab, nachdem ich deinen Kommentar gelesen habe!


    Die TÄ hat einen Urintest gemacht und gemeint, er hat auch Blut im Urin (obwohl der nicht rot war? War sehr milchig, trüb). Er hatte vor über einem Monat schon mal schleimigen Urin gehabt, das haben wir damals mit Metacam, Rodicare Uro und AB behandelt. Jetzt bekommt er wieder das Metacam und Rodicare Uro, nur mit dem AB wird es schwierig weil wir aktuell ja noch das Doxy nehmen. Da die TÄ so nicht sagen kann was er genau hat, haben wir auch Blut entnommen. Ich habe nächsten Donnerstag wieder einen Termin, falls es nicht besser wird und die Tests nichts eindeutiges zeigen, überlegen wir uns ein Röntgenbild zu machen, obwohl sie schon gleich gemeint hat, dass man Gries nicht unbedingt erkennen muss auf Röntgenbilder.


    Er hat über Nacht jetzt nicht so viel gegessen. Ich päppel immer noch, aber denkt ihr ich kann/ soll Hafer noch dazugeben? Hab das mal gelesen, da ich aber gerade nicht weiß was er hat (von Diabetes zu Nieren oder sonstiges), will ich natürlich auch nichts geben, was ihm schadet :/

  • ich habe hier ein Diabetes Schweinchen und harngrieß gibt es hier auch. Genau, bei einer blasenentzündung muß der Urin nicht immer blutig sein. Auch kann es sein das der blasengrieß (der sich wie so kleine sandkörner anfühlt) durch die Reibung reizt und dadurch "Blut im urin" angezeigt wird. Teilweise sind hier die köttel von dem blasengrieß mit einer weißen Schicht überzogen.

    Mit dem doxy machst du nichts verkehrt, es hilft bei diversen "baustellen". Alles gute.🍀

  • Hi,

    ich würde keinen trockenen grünen Hafer geben. Milchiger Urin kann auch bedeuten, dass viel Gries im Urin ist. Manchmal handelt es sich dabei um scharfkantige Kristalle, die die Blasen- und Harnröhreninnenwand sehr reizen. Das sind dann große Schmerzen.
    Du kannst UTI KN Tabletten geben, Rodicare Uro + ich habe gute Erfahrungen mit verdünntem Granberrysaft (ohne Zuckerzusatz) gemacht.

    Verdünnung: ca 1/3 Saft, 2/3 Wasser. 1-3 ml. 2x am Tag. Ist alles so pi mal Daumen. Manche Tiere süppeln den Saft gerne anderen graut es davor.


    An Fütterung würde ich jetzt etwas Calzumarm füttern. Ich verzichte bei solchen Kandidaten auf:

    Karottengrün + Kohlrabiblätter.
    Bittersalate nur in winzigen Mengen, mal ein Blatt für 4 Tiere.
    Trockenkräuter

    gezüchtete Küchenkräuter.


    Kein Blattspinat, Rote Beete, wegen der Oxalsäure. Diese bindet Calzium so dass es nicht vom Körper aufgenommen und dann über die Harnwegsorgane ausgeschieden wird.


    Gut ist, weil auch harntreibend: Löwenzahn, Brennnessel, Blattsellerie

    Gurke ist sehr Wasserhaltig.
    Romanasalat + Eisberg gibt es in Akutphasen auch mal nass.

    Cavia Complete Pellets nur komplett aufgeweicht.

    Von draußen Wiese + Wildkräuter, Blätter usw.


    Diese Fütterung habe ich aus Tips + eigenen Erfahrungen zusammengestellt. Meine damalige ganze Gruppe hatte Blasenprobleme mit Gries und ich konnte mir keinen Reim daraus machen. Mit dieser Fütterung wurde das Griesausscheiden auf ein Minimum reduziert und somit war der Gries kein Problem mehr. Die Ultraschallbilder haben es damals gezeigt.


    Und bei allem ist wichtig, dass dein Tierchen etwas ißt. Und der Rest kommt dann.


    Alles Gute!

    Und ich drücke die Daumen für die Blutuntersuchung: Dass etwas gut händelbares dabei rauskommt!

  • Wenn es wirklich Blasengrieß ist, dann spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle.

    Zwei Faktoren, die Du beeinflussen kannst, sind

    1.) Bewegung Ist Dein Gehege groß genug? Gibt es genug Schweinchen? Kannst Du den Auslauf immer mal wieder umgestalten? Kannst Du Futtersuchspiele machen? (Futter verteilen)

    2.) Das Verhältnis von Calcium zu Flüssigkeit im Urin. Im Wesentlichen ergibt sich die Urinmenge aus der aufgenommen Flüssigkeit und das Calcium aus der Aufnahme von Calcium durch das Futter. Letzten Endes bedeutet das, die Wasseraufnahme hoch und das Calcium runterfahren. Wobei die Steigerung der Wasseraufnahme wichtiger ist. Ganz konkret heißt das:

    a) Alles was übermäßig viel Calcium enthält wird vom Speiseplan gestrichen: Das sind neben allem getrockneten (außer Heu) Möhrengrün und Kohlrabiblätter. Weiteres mit viel Calcium wird nur noch geringen Mengen gegeben (frische Kräuter z.B. oder Grünkohl). Das gleiche gilt für stark oxalsäurehaltige Sachen wie rote Beete oder Spinat. Beim Heu Heu aus dem 1. Schnitt verfüttern, kein Luzerneheu und keines mit vielen Kräutern wie z.B. Schwarzwaldheu. Diese enthalten alle übermäßig viel Calcium und da Heu (bezogen auf die Trockenmasse) in den meisten Fällen den größten Anteil an der Ernährung hat, ist dass der wichtigste Punkt um die Gesamtcalciummenge zu reduzieren - weit vor der Anpassung der Frischfutterauswahl.

    b) Die Flüssigkeitsaufnahme erhöhen. Da ist das wichtigste: Viel wasserreiches Frischfutter geben (wenn möglich Gras, aber auch Salate, Gurke, grüne Paprika, Blattkohl). Dazu Grünfutter nass verfüttern, Wasser aus dem Napf (evtl ergänzend aus der Flasche) anbieten, Kräutertee oder sehr stark verdünnte Gemüsesäfte anbieten.


    Wenn Du kannst jetzt am Besten viel Gras geben. Das dürfte neben der Heuauswahl den größten Effekt geben.


    Das sind so Grundregeln. Zum Rest wird Dir jeder etwas anderes sagen „Keine Bittersalate“ - „Bitte Bittersalate füttern“, „Kein Chicorée“ - „Gut geeignet ist Chicorée“ „Keine Paprika“ - „Viel wasserreiches Gemüse wie z.B. Paprika füttern“… Wenn Du das alles befolgen willst, kannst Du irgendwann nichts mehr füttern.

  • Ich habe mit meiner Fütterung bei einer Gruppe von 4 Tieren nachweislich Erfolg gehabt.
    Es wurde kaum noch Gries ausgeschieden und die Urinproben von allen waren in Ordnung. Gries war von da an kein Thema mehr.
    Meine Tiere haben nie getrunken.

    So war es dann für mich die beste und einfachste Lösung. ;)
    Ich wollte erreichen, dass ich sie füttern kann, ohne andauernd für sie unnatürliche Dinge wie Tee, Cranberrysaft, Gemüsesäfte usw. einflößen zu müssen.
    Mir war wichtig eine Ernährung zu finden, wo Gries kein Thema mehr ist. Und ich habe es damit für mich gefunden. Beweis, dass es funktioniert hat, waren meine Schweinchen.



    Meine Überlegung dazu: wie kann, eine ganze Tierart so flächendeckend Blasenprobleme haben, wenn unsere Fütterung doch angeblich so super ist?

    Spannendes Thema.

  • Ich glaube Dir Deine Erfahrung, keine Frage. Aber letzten Endes können es auch andere Dinge gewesen sein. Wir füttern ja alle nicht unter streng kontrollierten Bedingungen :)


    Aber wenn man vor einer entsprechenden Ernährungsanpassung steht, dann muss man zunächst die Dinge verändern, die den größten Hebel bieten. Die „low hanging fruits“ und das sind eben Flüssigkeitszufuhr erhöhen durch Streichen der getrockneten Futterelemente außer Heu und die Erhöhung der Frischfuttermenge sowie die Senkung der Calciumzufuhr durch geeignete Heuauswahl.


    Alles andere ist Finetuning.

    Die Gefahr die besteht ist, dass man vor lauter Diskussion ob Endivien- oder Eisbergsalat die wesentlichen Stellschrauben übersieht.


    Aber in der Tat sind noch viele Fragen offen, ich habe z.B. gelesen, dass eine belgische Tierärztin das Nitrat in Blattsalaten für einen Einflussfaktor bei Blasengrieß / Steinen hält. Das würde dann zu Deinen Beobachtungen passen.

  • Ich habe mal versucht herauszufinden, was die wilden Verwandten so fressen. Leider müsste ich für ein gutes Ergebnis nach Südamerika reisen.

    Oft heißt es ja auch, dass unsere Tiere sich mit der Zeit auch an das "andere Futter" angepasst haben usw. Und doch leiden unbeschreiblich viele von ihnen an Blasenproblemen + Zahnproblemen. Letztes ist auch Zuchtbedingt.

    Mir ist das zu viel... Blase....
    Eine komplette Tierart hat damit Probleme.
    Meine Frage daher an die Wissenschaft: Was ist, wenn wir tatsächlich "falsch" füttern? Lange Zeit dachte man auch, sie seien Kaninchen sehr ähnlich.

    Was ist, wenn es noch mehr Fehler gibt?
    Die Blase von Meerschweinchen liegt tiefer als der Harnröhrenausgang. Gries ist schwerer als Urin, sinkt also zum Boden der Blase, bleibt dort liegen. Warum gibt es diese Anatomie? Weil es im Heimatland evtl kein Griesproblem gibt? Die Natur musste dem vielleicht gar nicht vorbeugen, weil es nicht notwendig war.
    Was ist, wenn die Gräser dort kaum Calzium enthalten?

    Dort wo die Schweinchen ursprünglich herkommen, ist die Vegetation anders, als bei uns. Vieles was wir ihnen füttern, gibt es dort bestimmt nicht.

    Leider habe ich noch niemanden getroffen, der dort eine Reise hinmacht und sich einmal mit diesen Fragen beschäftigt. Das Internet gibt leider auch sehr wenige Antworten in dieser Richtung preis.

    Vielleicht findet sich ja irgendwann jemand, der dort vor Ort nachschaut. Das wäre mal ein Gewinn.

  • ich möchte kurz abschweifen... früher, als es mal Salat oder möhre oder gurke bzw. Paprika gab, die Fütterung hauptsächlich aus heu und trockenfutter, getrocknetem Brot... bestand war blasengrieß kein Thema.

    Möchte hiermit nicht dazu aufrufen trockenfutter zu geben!!!

    Aber komisch ist es trotzdem.

  • Naja, ich denke der Punkt ist, dass Fütterung und Bewegung nur zwei Punkte sind von mehreren. Aber da diese von den Haltern beeinflussbar sind, stehen sie halt immer im Vordergrund.


    Eine weitere ist die Genetik. Ich persönlich glaube, dass das Aufkommen der strukturierten Zucht nach Farben keine gute Idee war. Aber das ist meine persönliche Meinung ohne irgendwelche Argumente.

    Außerdem ist Blasengrieß früher nicht aufgefallen. In Streu (ohne Fleecehaltug) sieht man keine weißen Flecken und Röntgen / Ultraschall gab es auch nicht. Man sieht es also heute auch schneller als früher.


    In einem englischen Forum hab ich gelesen, dass die Tierärzte als während Corona das Gemüse knapp war vermehrt Blasensteine / Blasengrieß gefunden haben. Allerdings muss man dazu sagen, dass die englische Fütterung sehr viel trockener ist als die hierzulande.

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