Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Es sind so viele Fragen offen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Unser Meerschwein ist in dieser Woche gestorben. Eingeschläfert. Die Trauer, die meine kleine Familie erfasst hat, erschüttert mich derart, dass ich mich jetzt, gegen Mitternacht, in dieses Forum geflüchtet habe um vielleicht einige Antworten zu bekommen. Die uns etwas beruhigen können, nachdem sich meine Frau gegen eine Sektion des Tieres ausgesprochen hat. Unsere Mausi hatte ab dem Frühsommer eine veränderte Atmung, meine Frau nannte es "schnaufend", ich eher "kurzatmig", der Tierarzt später "pumpen". In den Sommerferien war es zwei Wochen in Pflege, danach bemerkten wir ein Zucken des Körpers beim Atmen. Der Tierarzt stellte die veränderte Atmung fest und spekulierte auf eine "verschleppte Lungenentzündung" die momentan nicht bedrohlich sei. Das Tier fraß nach wie vor hervorragend und nahm auch nicht ab so dass wir leider von einer möglichen Röntgenaufnahme abgesehen haben. In der letzten Woche, Herbstferien, war es erneut in Pflege. Beim Abholen wurden wir mit den Worten empfangen "es frisst nach wie vor". Was nicht gestimmt haben konnte. Das Tier hatte abgenommen und ab dem Eintreffen zu Hause fraß es gar nicht mehr. Es nagte noch kurz Stücke von Karotte und Löwenzahn ab die es fallen ließ, dann nie wieder. Am Folgetag, Montag, wieder beim Tierarzt. Er diagnostizierte eine Entzündung von Zunge und Mundschleimhaut; die Atmung soll ironischerweise nicht mehr auffällig gewesen sein. Die Backenzähne waren bereits zu lang da sie wohl in Pflege weniger oder nicht gefressen hatte (lange Zähne als Folge der Entzündung, nicht die Ursache dafür). Er gab ein Antibiotikum und Zwangsernährung sollte mit Babykost (Karotten, Pastinaken, etc.) erfolgen. Dienstag fraß sie immer noch nicht. Gegen Abend waren Mausi Bewegungen kaum noch möglich. Mi. früh schien sich dieses minimal gebessert zu haben. Wir hatten die Absprache dass wir bis Do., den nächsten Arzttermin, weiter hoffen und füttern. Die Freundin meiner Frau, die tagsüber füttern sollte, durchkreuzte dieses. Sie begab sich nach tel. Rücksprache mit meiner Frau in eine (andere) Arztpraxis. Dort wurde Mausi ohne weitere Untersuchung eingeschläfert. Niemand aus der Familie war dabei was es nicht besser macht.
    Meine Fragen gegen die Verzweifelung: Kann jemand durch meine Beschreibung das Krankheitsbild eindeutiger bestimmen? Ursachen?
    Bestand an dem Montag überhaupt noch eine Chance und wenn ja hätte man eine weitere bzw. bessere Zwangsernährung über Mittwoch hinaus vertreten können? Wenn ich (jetzt) so lese was man alles tun kann, haben wir uns ín jedem Fall an unserem Tier durch "Wenigtun" versündigt. Ich hätte vor Monaten bereits das Forum aufsuchen sollen. Danke an die, die das lesen und vielleicht auch etwas schreiben.

  • Hallo Dirk,


    mein Beileid für die ganze Familie.
    Nun habe ich schon seit 2004 Schweinchen und klopfe auf Holz, dass bis auf Ballenabzesse ich kein leidendes Tier sehen musste.
    Die Symtome sagen mir daher gar nichts, auf der Ebene Krankheiten bin ich (gott sei dank) nicht wirklich erfahren.
    Ich denke, Du wirst hier im Laufe diesen angefangenen Tages noch Resonanzen erhalten.
    Viel Glück und LG

  • Hallo Dirk,


    das mit Deinem Meerschweinchen tut mir leid.


    Zitat von dirkf

    Unsere Mausi hatte ab dem Frühsommer eine veränderte Atmung, meine Frau nannte es "schnaufend", ich eher "kurzatmig", der Tierarzt später "pumpen".


    Welche Diagnose wurde damals gestellt? Und wie wurde behandelt?


    Zitat von dirkf


    In den Sommerferien war es zwei Wochen in Pflege, danach bemerkten wir ein Zucken des Körpers beim Atmen. Der Tierarzt stellte die veränderte Atmung fest und spekulierte auf eine "verschleppte Lungenentzündung" die momentan nicht bedrohlich sei.


    Wurde dies behandelt?


    Zitat von dirkf

    In der letzten Woche, Herbstferien, war es erneut in Pflege. Beim Abholen wurden wir mit den Worten empfangen "es frisst nach wie vor". Was nicht gestimmt haben konnte. Das Tier hatte abgenommen


    Wie viel hatte es in der einen Woche abgenommen?


    Zitat von dirkf

    Gegen Abend waren Mausi Bewegungen kaum noch möglich. Mi. früh schien sich dieses minimal gebessert zu haben.


    War sie schwach oder was war der Grund dafür? Zum Päppeln eignen sich selbst gemachte Breie besser als Babykost. Als Info falls ihr so einen Fall noch mal habt.


    Zitat von dirkf


    Sie begab sich nach tel. Rücksprache mit meiner Frau in eine (andere) Arztpraxis. Dort wurde Mausi ohne weitere Untersuchung eingeschläfert. Niemand aus der Familie war dabei was es nicht besser macht.


    Wieso wurde sie eingeschläfert?


    Zitat von dirkf


    Meine Fragen gegen die Verzweifelung: Kann jemand durch meine Beschreibung das Krankheitsbild eindeutiger bestimmen? Ursachen?


    Die pumpende Atmung kann von einem Lungeninfekt kommen. Ob nun die Backenzähne erst zu lang waren und dann die Entzündungen vorhanden waren, ist so natürlich nicht zu sagen.


    Zitat von dirkf


    Bestand an dem Montag überhaupt noch eine Chance und wenn ja hätte man eine weitere bzw. bessere Zwangsernährung über Mittwoch hinaus vertreten können?


    Warum sind die Zähne denn nicht in Narkose gerichtet worden? Sie konnte ja gar nicht wieder anfangen zu fressen, wenn die Zähne zu lang waren.
    Grundsätzlich kann man natürlich nicht per Ferndiagnose feststellen, ob eine weitere Zwangsernährung sinnvoll gewesen wäre.


    Wichtig hätte ich gefunden:
    - direkte Behandlung der auffälligen Atmung
    - Korrektur der Zähne
    - Päppeln mit geeignetem Brei
    - Behandlung mit Schmerzmitteln, damit die Bereitschaft erhöht wird wieder selbsständig Nahrung aufzunehmen



    Liebe Grüße
    Nadine

  • Hallo Dirk,
    dass tut mir leid für eure Mausi. Eines unser langjährigen Meerschweinchenkumpels ist auch vor kurzen, ironischerweise auch direkt nach einem Urlaub und anderer Betreuung verstorben. Trotz das mein Mann und ich eigentlich alt genug sind, dass man davon ausgehen könnte, wir kommen damit zu recht, ging es uns und dem verbliebenen Meerschweinchen Tagelang wirklich mies. So ein Schweinchen ist eben schon sowas wie ein Familienmitglied.


    Ich find auch, dass der Fall, zumindest für mich, wir haben hier noch einige "Krankheitsspezialisten", die sich im Laufe des Tages bestimmt auch noch zu Wort melden werden, nicht eindeutig nachvollziehbar ist. Wie alt war den Mausi?
    Veränderte Atmung und Lungenentzündung könnte zumindest schonmal passen, u.U. können aber auch Herzprobleme die Ursache gewesen sein (weniger sinnig, nach euerem Urlaub waren ja wieder Bakterien im Spiel, als passt dass mit der Lungenentzündung schon besser).
    Die Lungenentzündung kann verschiedene Ursachen haben, um das ganze ein bisschen abzukürzen, hier mal ein Link:
    http://www.diebrain.de/Iext-schnupfen.html
    (auch den Rest der Seite kann ich nur wärmstens empfehlen).


    Wenn ein Meerschweinchen das Fressen gänzlich einstellt und sich kaum noch bewegen kann, dann ist meiner Erfahrung nach der Zug sogut wie abgefahren. Ich glaube nicht, dass die Tage wirklich eine schnelle Wende gebracht hätte, und das Tierchen zu diesem Zeitpunkt noch zu retten wäre. Überlichweise gibts beim Tierarzt allerdings eine Mischung zur Zwangsfütterung ("Päppeln"), Critical Care.


    Was mich am meisten wundert ist die Tatsache das der fremde TA, dass Tier einfach so einschläfert. Ich hab hier neben meinem TA eine Tierklinik und bei beiden, da bin ich mir sicher, hätte niemand das Tier eingeschläfert, wenn der Halter nicht persönlich anwesend ist (oder zumindest telefonisch den Auftrag erteilt).


    Ich hatte vor Jahren mal ein Meerschweinchen, dass an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben ist. Das Tierchen hatte sich irgendwann nahezu aufgegeben, nicht mehr gegessen, den Päppelbrei versucht nicht zu schlucken, es war grauenvoll. Und das ganze ging durchaus schlecht. Symptome wurden schnell erkannt, Antibiotikum schnell gegeben, aber es brachte keine Besserung mehr.


    Das Zähne zu lang waren wurde erst festgestellt wo es ihr schon so schlecht ging? Wahrscheinlich war sie da nicht mehr Narkosefähig (vemutung) um diese zu richten.
    Fühl dich getröstet...

  • Lieber Dirk,


    auch von mir herzlichess Beileid.


    Bitte macht euch keine Vorwürfe, es ist ja nicht so, dass ihr nicht gehandelt habt.


    Falls es (ich hoffe nicht) nochmal zu einer Erkrankung bei einem Tier von euch kommen sollte, hilft es auch oft, zu einem zweiten Tierarzt zu gehen, oder zu einem der Meerschweinchenerfahren ist. Das ist nämlich, traurigerweise, nicht jeder Tierarzt.


    Schau mal hier: Tierärzte mit Meerschweinchenerfahrung - sortiert nach PLZ


    Das hilft eurem vertorbenen Schweinchen leider nicht mehr und bringt es nicht zurück, ich weiß.


    In Fällen, wo die genaue Ursache für den Tod eines Tieres nicht immer auszumachen ist, kann eine Sektion wirklich hilfreich sein. Erst recht, wenn weitere Tiere mit dem verstorbenen Tier zusammengehalten wurden. Denn falls eine der Ursachen ansteckend war, ist e wichtig Bescheid zu wisssen um mögl. Symptome bei den verbliebenen Tieren rechtzeitig erkennen zu können.


    Manchmal, wenn ein Tier starke Schmerzen hat und sehr geschwächt ist und sich der Lebenswille und Kampfgeist selbst durch päppeln nicht mehr zurückbringen lässt, ist der einzige Dienst den man einem solchen Tierchen noch erweisen kann die Einschläferung. Auch wenn das eigentlich das letzte ist was man will. Man schuldet es diesem Wesen.


    Habt ihr denn jetzt noch ein Schweinchen? Und ist das jetzt alleine?

  • Deine Geschichte ist wirklich so traurig. :cry: .... Es tut mir so leid.....


    Was genau mit eurer Mausi los war, ist jetzt wahrscheinlich nicht mehr möglich herauszufinden. Es könnten von Anfang an Zahnprobleme gewesen sein, Infekte,.....


    Da wurde tierärztlich so viel versäumt........ Leider.....


    Leider kennen sich viele Tierärzte mit Nagern nicht so aus . Auch ich habe lange nach einem guten TA gesucht. Es lohnt sich zu suchen, um im Ernstfall gut aufgehoben zu sein.


    Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft das Erlebte zu verarbeiten!


    Liebe Grüße
    Simone

  • Hallo,


    auch ich bin der Meinung, dass da tierärztlich viele Fehler gemacht worden sind.
    Alleine die Aussage, dass "es eine verschleppte Lungenentzündung sei, die momentan nicht bedrohlich sei" ist eine Aussage, die diesen TA für euch disqualifizieren hätte müssen.
    Selbst bei einem Menschen, der viele Sachen besser wegsteckt, als ein Meerschweinchen, oder manch anderes Tier neben uns, ist eine Lungenentzündung schon sehr bedrohlich.
    Und was momentan nicht bedrohlich ist, sollte auch nicht so lange beobachtet werden, bis es dies wird.


    Generell sind Ateminfekte bei Meerschweinchen meist schon kompliziert genug. Bei Pumpen, meist als starke Flankenatmung zu erkennen, kann auch Wasser in der Lunge sein, oder eine Herzinsuffiziens vorliegen.
    Da können so viele Sachen zugetroffen haben, dass es im Nachhinein wahrscheinlich gar nicht mehr möglich sein wird, das zu zurückzuverfolgen, wann was kam.


    Auch die Tatsache, dass die Zähne zwar als zu lang erkannt wurden, aber nichts gemacht wurde, ist eine mangelnde Behandlung.
    Wenn es dem Schweinchen da schon so akut schlecht ging, hätte man trotzdem besser etwas machen müssen, wobei ich bei diesem TA Zweifel hätte, dass er dazu überhaupt in der Lage gewesen wäre, das ordentlich zu machen.
    Von alleine hätte sie, auch aufgrund da keine Schmerzmittel gegeben wurden, das Futtern nicht mehr angefangen.


    Ob sich ein Schweinchen wirklich aufgegeben hat, auch wenn der Organismus an sich noch funktioniert, sieht man übrigens spätestens, wenn das Päppel-Futter nicht mehr geschluckt wird.
    Klar, wenn es so starke Schmerzen hat und so krank ist, dass man kaum noch etwas machen kann, es aber trotzdem noch notgedrungen isst bzw. schluckt, ist auch dann manchmal, aber sehr sehr selten die Euthanasie der letzte Weg.


    Bevor ihr also einen neuen TA aufsucht, um eure verbleibenden Tiere noch einmal unter die Lupe zu nehmen bzw. bei Krankheit behandeln zu lassen, dann müsst ihr vorher zumindest einen Arzt finden, der sich soweit mit den Tieren auskennt, um ordentliche Diagnosen stellen zu können. Manche TÄ haben nicht immer die komplette Ausstattung da, um z.B. die Zähne richtig schleifen zu können, sondern man muss dann zum Spezialisten, aber nennen wir sie mal "normale" Krankheiten wie eben Erkältung, Durchfall etc. sollte ein guter TA auch diagnostizieren und behandeln können, dann da wird in der Regel ein oder mehrere Medikament/e gegeben und dann wird das auch was.


    Zusammengefasst würde ich sagen, dass es insbesondere die Inkompetenz des TA ist, die euch da dieses Leid brachte und ein bisschen, das möchte ich nicht verschweigen, wenn man nach meine Meinung fragt, war es zu einem kleinen Teil auch euch Gutglaubigkeit.
    Da ich selber mal in einer ähnlichen Situation war, zeige ich natürlich nicht mit dem Finger auf auch und wie es scheint, muss auch jeder diese Situation einmal durchmachen. Erst dann fängt man an zu zweifeln und schaut sich um und erkennt, dass es sehr viele TÄ ohne den geringsten Schimmer von alles haben, was kleiner als eine Katze ist "praktizieren".


    Ihr habt dabei scheinbar einen völlig Ahnungslosen erwischt, oder einem, dem das Geld, was man an einen Schwein verdienen kann, zu wenig ist und deshalb mit einem Fingerzeig, dass es ja nicht so schlimm sei, dem Patienten wieder nach Hause schickt.


    Um einen guten TA zu finden, kann schaut ihr in die Liste
    Tierärzte mit Meerschweinchenerfahrung - sortiert nach PLZ
    und wenn da keine mit bei ist, dann musst ihr verschiedene TÄ aufsuchen, oder auf ihren Homepages gucken, ob sie in der Lage sind Meerschweinchen zu behandeln.
    Durch Fragen wie manche Sachen behandelt werden würden, oder auch nach Haltungsfragen kann man oftmals einen kundigen von einen unkundigen TA unterscheiden.
    Denn wenn man Ahnung von den Verhaltensweisen von den Schweinchen hat, dann hat man sich mit dem Tier beschäftigt und meist induziert das, dass man auch die Tiere behandeln kann.


    Warum der andere TA nun sofort, ohne eure Übereinkunft, eingeschläfert hat, ist natürlich auch nicht das Gelbe vom Ei. Wenn es dem Schweinchen schon so schlecht ging, dass er keinen Ausweg mehr sah, so hätte er euch dies mitteilen und begründen müssen.
    Eigentlich schläfert kein TA ohne das Einverständnis des Halters ein, bzw. muss dem Halter davon überzeugen, dass es keine Leben für das Tier mehr wäre und wenn man dann nicht handelt, macht sich der Arzt und der Besitzer sogar strafbar.
    Es soll aber auch TÄ geben, die schon gar nicht erst sinnlos rumdoktern, sondern sofort zum Einschläfern raten, da sie, wie schon erwähnt, es nicht für sinnvoll sehen, an so einem kleinen Tier was zu machen.


    Ich möchte dir und deiner Familie aber auch mein Beileid aussprechen. Der Text da oben ist soweit wie möglich sachlich gehalten, wobei man meine Empörung und Wut über manchen TA doch deutlich rauslesen können sollte.
    Es ist echt eine Schweinerei wie sich manch ein Arzt "Tierarzt für Heimtiere" nennen darf.
    Auf dass euch so etwas nie wieder passiert. Solch eine Situation brennt sich einem noch mehr ein und wenn die Trauer über den Tot schon schlimm genug ist, muss man sich dann noch über so einen Schmarn den Kopf zerbrechen, anstelle in Ruhe trauern zu können.


    Ich wünsch euch alles Gute.

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