Meerschweinchen Verhalten

3 jungs - einer sehr dominant - was tun?

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • hallo zusammen :)
    vlt weiss es ja der ein oder andere durchs mitlesen anderer posts - wir haben 3 nicht kastrierte jungs und die sollen bald komplett nach draussen ziehen, da das aussengehege viel größer ist und auch der stall draussen größer sein wird. anfangs gab es schon mit unserem rabauken "jack" große probleme, die sich aber beruhigt haben. leider grenzt er mittlerweile schon seit tagen 1 schweinchen total aus. das andere duldet er. jack ist der älteste mit jetzt ca. 5 monaten, der den er jagt ist der mittlere mit ca. 3-4 monaten, der den er duldet ist der kleinste mit ca. 2-3 monaten).


    sobald die 2 kleineren nebeneinander fressen oder sitzen jagt er sie wild auseinander, den kleineren verfolgt er halbherzig, den mittleren schon wirklich fies. der hat sogar schon eine blutige stelle mit ausgerissenem fell. :(
    der mittlere verhält sich überhaupt nicht dominant bzw versucht er null ihm den rang streitig zu machen, eher unterwürfig und bewegt sich gar nicht mehr sobald der große kommt. aber der braucht ihn quasi nur anzusehen schon geht es los...


    wozu würdet ihr raten? sollen wir nur den großen kastrieren lassen? würde das die situation entschärfen? oder legt sich das evtl. wieder?


    mir tut halt einfach der mittlere ganz arg leid weil er immer alleine irgendwo sitzt und ständig auf der hut sein muss vor dem grossen :(


    hoffe ihr habt tipps für uns...


    (kastrieren haben wir sie übrigens noch nicht lassen weil das ja auch so ein thema war wo jeder was anderes gesagt hat. die anrufe bei verschiedenen TA´s haben mich eher verunsichert. da es bisher eigentlich recht ruhig lief war ich glücklich und dachte ich erspar ihnen das...)

  • Huhu,
    ich bin reine Böckchenhalterin (21 Tiere) und kenne Deine Erfahrungen sehr gut.
    Platz ist eine entscheidende Sache. Das Gehege für Böckchen muß außerdem gut strukturiert sein, damit sich die Tiere aus den Augen verlieren können. Futter stets an mehreren Stellen anbieten, sonst gibt es Rangeleien.
    Drei Tiere ist bei Böckchenhaltung eine unglückliche Zusammenstellung. In Kleingruppen bis 6 Tieren ist es besser eine gerade Zahl zu wählen. Sonst ist immer ein Tier ausgegrenzt.
    Deine Tiere scheinen nicht in einer Erwachsenengruppe erzogen worden zu sein, sie haben Streitvermeidung nicht gelernt. Außerdem kommen nun die Rappelfasen, das kann bis zu einem Alter von 1,5 Jahren so weitergehen, wenn Du Pech hast. In dieser Zeit versuchen immer wieder einzelne Mitglieder der Gruppe einen höheren Rang zu erkämpfen. Das liegt in der Natur des "Mannes". Wenn da kein altes, erfahrenes Böckchen eingreifen kann, kommt es noch zu manch übler Beißerei.
    Kastration kann helfen, muß aber nicht. Ich rate Dir dennoch dringend dazu. Falls Du Deine Böckchen trennen mußt, ist dadurch vieles leichter. Der Eingriff ist heutzutage völlig unproblematisch. Bereits einen Tag danach werden sich die Jungs verhalten, als wäre nichts gewesen. Mit der Zeit werden sie ruhiger und ausgeglichener werden und sich mehr für das leibliche Wohl (fressen) interessieren, weil der Hormonspiegel des Testosteron sinkt. Das Geschlechtshormon macht aggressiev, durch Kastration werden die Tiere also weniger streitsüchtig.
    Eine Garantie, daß sich die drei dann besser verstehen ist eine Kastration dennoch nicht. Abhilfe kann hier nur ein vierter, erfahrener Kastrat/Bock schaffen, der die Tiere in ihrem Sozialverhalten unterweist und ihnen korrekte Meerschweinchensprache beibringt. Das ist auch der Grund, warum junge Meerschweinchen unbedingt 10 bis 12 Wochen bei erwachsenen Meerschweinchen leben sollten.
    Gabi

  • hallo und danke für deine schnelle antwort!


    futter bieten wir immer an mehreren stellen an und wir stellen die häuser, tunnel usw so, dass sie sich auch nicht immer sehen können.
    ich habe mir auch schon überlegt ob wir noch einen vierten bock holen. aber da befürchte ich halt dass es dann auch nicht wirklich anders läuft bzw. der größte den auch so stark dominiert und nicht zum unserem "ausgeschlossenen" lässt...


    die tiere stammen von einer wie ich mittlerweile auch weiß "skrupellosen" hobbyzüchterin - die hat uns erzählt dass nur böcke zutraulich werden und eine reine bockgruppe supereinfach zum halten wäre... der kleinste war damals 6 wochen alt...


    also du würdest alle 3 auf einmal kastrieren lassen? oder nur den jetzt so aufmüpfigen? (aber ich denke dass wird dann so wie du es beschreibst bei den anderen noch kommen... von daher wären alle 3 zu kastrieren, oder?)


    kann ich denn einfach einen ältern bock dazu setzen? wird der überhaupt akzeptiert? vielleicht gibt es ja irgendwo hier jmd der ein älteres einzelnes tier abgeben will. im tierhheim, da wollten wir ursprünglich die schweinchen holen, gibt es keine.
    wenn ein älterer bock sie "erziehen" bzw. ihnen meerschweinchen-verhalten beibringen kann wäre das natürlich toll und vlt sogar der einfachste weg. aber wie schon geschrieben hab ich angst dass das in die hose geht und sie den vierten nicht akzeptieren bzw. dass jack ihn evtl. auch angreift?


    viele grüße & danke!

  • Wahrscheinlich habe ich einfach nur "Schwein gehabt", aber bei mir funktioniert die Kombination aus drei unkastriersten Böckchen wunderbar.
    Ich glaube es hilft, dass sie 2 Etagen haben, da können sie sich auch mal aus dem Weg gehn. Außerdem gibt es für drei Tiere 5 Unterschlüpfe, sie haben also keinen Grund einander aus den Häuschen zu vertreiben. Die Heuraufe ist relativ groß und steht in der Mitte, sodass man von 4 Seiten dran kann und Frischfutter verteile ich immer im ganzen Gehege

  • Ich sehe es ähnlich wie Gabi: Kastration von allen und ein gestandener Kastrat dazu ist die einzige Chance, die die Gruppe hat.


    Allerdings finde ich Außenhaltung bei einer so schwierigen Bockgruppe nicht ideal, vor allem im Winter. Da brauchst Du auf jeden Fall ein beheiztes Gartenhaus in dem es wenigstens plus 5 Grad hat, damit die Jungs sich auch bei schlechtem Wetter und Kälte nicht alle zusammen in einer kleinen Schutzhütte drängeln müssen. Sonst haben sie ja dann über Winter auch öfter zu wenig Platz und machen sich damit Stress - schließlich können sie bei Minusgraden nicht wirklich in den Auslauf raus, wenn sie nicht erfrieren wollen. Da können sie halt nur mal ne Runde draußen laufen, aber nicht mehrere Stunden im Auslauf bleiben.

  • unsere haben auch 2 etagen aber der größte verfolgt den armen wutzen von oben bis unten und zurück. unterschlüpfe haben wir auch mehrere, grünfutter und heu verteilen auch an mehreren stellen. näpfe für trockenfutter bzw. wasser gibt es auch je 3x. vielleicht haben wir einfach einen ganz "wilden" in unserer gruppe dabei...


    das mit dem auslauf im winter habe ich auch schon "befürchtet" - wir bräuchten einen riesigen stall damit sich die herren aus dem weg gehen könnten...


    ich habe gestern hier im tierheim angerufen und heute einen "telefontermin" mit der schweinchen-expertin dort. die hatten gottseidank verständnis für unsere situation und würden evtl. einen oder zwei der herren im austausch mit einer oder zwei damen nehmen.


    wir haben jetzt den ausgegrenzten wutzi auf eine extra etage gesetzt und werden ihn im auslauf auch von den anderen beiden trennen. er hat gestern noch mehrere kahle biss-stellen auf dem rücken dazu bekommen :( ist natürlich keine dauerlösung aber gestern ist immer wieder im EB gepopcornt und nicht nur verängstigt in einer ecke gesessen.
    die anderen beiden haben sich gut vertragen bzw. habe ich bemerkt dass sich der kleinste wohl nichts von unserem rabauken gefallen lässt. daraufhin lässt er dann von ihm ab.


    vor 5 minuten haben wir den kleinsten jetzt auf die etage zum "gequälten" gesetzt und das geht eigentlich auch ganz gut. ich dachte mir so ist er nicht ganz so alleine... da lasse ich ihn jetzt einfach mal eine halbe stunde und setze den kleinen dann wieder zu unserem rabauken dazu. (EB ist in sichtweite! ;) )


    und dann bin ich mal gespannt zu welcher lösung die dame heute rät...

  • unser gehege ist 120 cm lang und 60 cm breit. es ist ein EB. wir dachten von den maßen her großzügig, nachdem wir in zoohandlungen usw waren. flache breite rampe, 5 "häuschen (häuser, holzunterstände). nachdem wir hier im forum darüber aufgeklärt wurden dass das ding viel zu klein ist, haben wir einen auslauf im garten gebaut (2,5 x 1,5 m) und bauen dazu gerade noch an einem wetterfesten meeri-stall.


    hier bilder hochladen kriege ich leider nicht hin bzw. muss ich mich da ja irgendwo anmelden...


    der EB ist offen - wie ein schrank. in den haben wir plexiglaswannen reingeschoben in denen die meeris wohnen. vor diesen wannen haben wir an der front noch 2 plexiglasscheiben die ca. 20 cm hoch sind. seitlich sind noch "fenster" ausgesägt damit es heller drin wird. das obere "fach" ist oben nur halb zugemacht. sie können also überall rausschauen oder sich am plexiglas abstützen und nach futter krähen sobald sie eine karotte sehen ;)


    wenn es regnet, so wie heute, haben wir mittlerweile eine provisorischen auslauf für die wutzis geschaffen was die fläche um ca. 2,5 qm vergrößert. sie können vom käfig direkt über eine rampe in den freilauf gehen.
    aber da werden wir sie auch nicht mehr alle zusammen rein lassen... ich glaube mittlerweile fast, dass unsere rabauke den armen schröder schlichtweg nicht ausstehen kann... :(

  • Würde die Möglichkeit bestehen 2 Gruppen zu machen?
    Falls sich die 2 anderen vertragen sollten eventuell den 3. mit nem mädel vg?
    Nach draußen könnten sie dann natürlich nicht mehr...
    Aber bei der momentanen Situation, (wurde glaube bereits gesagt) müsstest du draußen eine große Schutzhütte bauen, welche behitzt ist, da falls es kälter wird es bestimmt nicht funktionieren wird, wenn sie zu 3. in einer kleinen Schutzhütte sitzen müssen, und eine große (wir sprechen hier von mind 3 qm) nicht mit der Körpertemperatur beheizt werden kann

  • wir haben hier leider keinen platz für ein weiteres schweinchen bzw. haben meine schwiegereltern, denen der garten gehört, nur diese fläche genehmigt und das nach langem "kampf"...
    ich hab auch schon vorgeschlagen dass wir einfach einen frau für den schröder holen aber das wollten die gar nicht hören...
    und wenn ich jetzt noch mit einer beheizten schutzhütte komme denken sie wahrscheinlich ich bin total blöd...
    können eigentlich 2 schweinchen, wenn die zusammen in einer hütte draussen sind (mit art schlafbereich) diese ausreichend "beheizen"? oder könnten wir nur 2 schweinchen gar nicht dauerhaft draussen lassen?


    ich bin jetzt mal gespannt was die dame vom tierheim heute sagt...

  • Für ganzjährige Aussenhaltung braucht man mind. 4 erwachsene Tiere.


    2 wird es im Winter zu kalt, sie verlieren zuviel Wärme und können sich gegenseitig nicht genug aufwärmen.


    lg Sue

  • danke sue!


    der EB sieht mittlerweile anders aus - mehrere, kleinere unterschlüpfe, je 3x wassernapf + futternapf. und statt der riesenrolle eine kleinere... auf dem haus unten, da steht das große nach wie vor, geht die rampe hoch, die öffnung zur 2. etage ist im eck hinter der großen rolle oben

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