• Unsere Meeritruppe besteht inzwischen aus 4 Zuckerschnuten, die sich momentan noch hauptsächlich von Gemüse (etwas Kräutern) und Heu ernähren. Mittags gibt es seit ca. 2 Wochen oft einen Haufen Wiese dazu.


    Wir haben sehr viel Wiesen rund herum. Die Schweine lieben es, und soweit ich weiß, ist es auch das artgerechteste Futter?!
    Darum würde ich gerne langsam auf Wiese als Hauptmahlzeit umstellen und das Gemüse dadurch nach und nach ersetzen.
    Im Netz lese ich jetzt verschiedenes. Manche scheinen mit Wiesenfütterung gut zu fahren- andere schreiben, dass man nicht auf Gemüse verzichten kann, da sonst wertvolle Vitamine fehlen?!


    Abgesehen von eurer Meinung zu diesem Thema, würde mich auch besonders interessieren, welche Menge Wiese nötig ist, um vier Mäulchen am Tag zu stopfen?

  • Bei mir ist es so, dass ein Schuhkarton (Damen, Gr. 38) voll, 2 von 4 Gemüsemahlzeiten ersetzt. Da ist neben Gras noch das ein oder andere Gänseblümchen und Löwenzahn drin. Bei anderen Wiesenkräutern bin ich mir teilweise unsicher, was die Giftgkeit betrifft, deshalb belasse ich es bei den mir bekannten Sorten. Wenn du eine bessere Mischung hinbekommst, sollte der Vitamingehalt ausreichend sein.
    Feststellungen: biete ich frische Wiese an, wird Heu geschmäht. Scheint den Schweinchen zu reichen. Übrigens auch toll, um sich mitten rein zu setzen :) das frische Gras

  • Hallo Zava-Mamy,


    ich glaub es kommt auch auf die Art der Wiese an.
    Soweit ich es verstehe brauchen die Schweinchen neben Gras auch verschiedene Kräuter usw. um ihren Nährstoffbedarf zu decken. Wenn es eine "wilde" Wiese ist wo neben Gras auch Löwenzahn, Gänseblümchen, Wegerich usw. wachsen und mitgefüttert werden, denke ich dass sie damit gut zurecht kommen. Aber "nur Gras" könnte schon zu einseitig sein.
    Da sich alle Webseiten und Bücher einig sind dass Heu immmer zur Verfügung stehen sollte, würde ich das zusätzlich anbieten.


    Was die Menge betrifft hab ich keine Ahnung :|
    Ich würde mich erstmal an der Menge orientieren die sie sonst an Gemüse fressen, und dann schauen wie schnell das gefressen ist.


    Ich hab auch gerade mit dem Anfüttern von Gras begonnen. Erstaunlich wie leicht das ist. Eine kleine Schüssel voll hatte gerade mal 40 g :shock:
    Da braucht man echt eine Menge um auf 200 g pro Schwein zu kommen (so viel bekommt bei mir jedes an Gemüse pro Tag).


    Liebe Grüße


    Maja

  • Hallo,


    Wiese ist praktisch Heu frisch. Natürlich kannst du deine Schweine übern Sommer mit nur Wiese und Heu füttern.. das ist die natürlichste Form, das auch ihre wilden Verwandten in Peru bevorzugen.


    Dennoch musst du auf die Vitamine achten.. VitaminC kann nicht selbst gebildet werden und das wird dann eben gebraucht. Entweder über Gemüse oder über hochdosiertes, künstliches VitaminC-Pulver - wobei natürliche Vitamine besser aufgenommen werden.


    Pass auf die Dickmacher frisches, junges, energiereiches Grün und Löwenzahn auf.. mit Wiese kann man Meeris auch rund füttern.. ;)


    besser du mischst neben den dünnen, saftigen energiereichen Sorten auch solche mit rein, die etwas holziger, faseriger sind.. da wo Wutz länger kauen müssen um satt zu werden.


    lg Sue

  • Künstliches Vitamin C würde ich nur in absoluten Ausnahmefällen geben, da man damit mehr Schaden anrichten kann als es nutzt. Bei Wiesenfütterung ist das aber auch nicht nötig, da natürlich auch Gras und Kräuter Vit. C enthalten. Giersch enthält beispielsweise sehr viel Vit C.
    Was man möglichst nicht füttern soll, ist das Weidelgras, was auf den meisten Weiden wächst. Das enthält nur noch wenige wertvolle Nährstoffe und für Pferde soll es sogar schädlich sein.
    Am besten ist es, wenn man eine artenreiche Wildwiese hat, die man möglichst unsortiert füttert. Wirklich giftige Pflanzen sind eher selten, da gibt es in jedem durchschnittlichen Ziergarten mehr davon. Fingerhut sollte man kennen, Eisenhut, und Tollkirsche. Das sind die Pflanzen, die mir spontan als extrem giftig einfallen. Leicht giftige Pflanzen wie Hahnenfuß können Meerschweinchen problemlos in kleinen Mengen futtern, wenn sie es überhaupt tun. In der Regel nehmen sie höchstens einen Probebiss.

  • Hallo,


    ich bin leidenschaftliche Wiesenfütterin (gewesen), und wenn es wirklich Wiese ist und nicht Gras (englischer Rasen :) ) reicht das an sich neben dem Heu aus. Ich habe mich dabei immer über alle Wildpflanzen informiert, die auch vermehrt auf Brachflächen wachsen, damit die Vielfalt gewährleistet ist. Also eben auch Miere, Giersch, Hirtentäschl, Wegeriche, Nesseln, Schafgarbe, echte Kamille und was man noch so findet, wenn man gute Pflückareale herausgefunden hat in seiner Umgebung. Wie schon geschrieben wurde: auch diese enthalten Viatmin C und daneben viele gut erhaltene Vitamine und Nährstoffe, sind außerdem von entzündungshemmend bis darmsanierend. Wichtig ist immer: abgasarm, dünger-/ pestizidfrei und nicht hundeurin/kotverseucht.
    Übrigens macht nasses Gras (oder im Handtuch abgetupft bzw. in die Salatschleuder gesteckt) Meerschweinchen nichts aus, sobald sie es gewöhnt sind. Problematisch ist nur in jedem Falle, wenn es zu kalt ist.


    Trotzdem gab es hier und da mal rote Paprika, Möhre, Tomate o.a. dazu, einfach der Abwechslung halber. Teils reichen dann aber eben auch die entsprechenden Küchenabfälle vom Salatmachen.


    LG,
    Steffi

  • Ich danke euch sehr für eure Erfahrungsberichte und Hinweise.
    Es hat mich sehr ermutigt, das Futter hauptsächlich durch Wiese zu ersetzen (Heu gibts natürlich weiterhin ohne Limit).
    Wir wohnen absolut ländlich...sogar im Landschaftsschutzgebiet. Die Wiesen hier sind traumhaft und üppig. Es wäre eigtl. eine Schande das ungenutzt zu lassen :P
    Nun muss ich mir nur noch mehr Wissen aneignen, was so alles gefüttert werden darf.
    Die benötigte Menge Wiese ist eigtl. recht schnell gepflückt. Momentan bekommen die Meeris 2/3 Wiese und 1/3 Gemüse.
    Ich denke auch nicht, dass wir komplett das Gemüse weglassen werden. Die kleinen Stinker fahren zwar total auf Gras und Kräuter ab. Aber ich beobachte auch, dass sie trotzdem ganz gerne immer wieder mal am Gemüse knabbern.
    Natürlich freut sich auch der Geldbeutel (und damit insbesondere mein Mann :D ) über die Futterumstellung.
    Was mich etwas erstaunt, ist die gesteigerte Menge an Kötteln O.o
    Aufgrund der Deckenhaltung fege ich ja täglich ab. Und da scheint es doch einen recht großen Unterschied zu vorher zu geben. Kann das sein?
    Außerdem sind die Köttel dunkler...also richtig schwarz eigtl. schon.
    Ich hoffe ja mal, das geht alles mit richtigen Dingen zu :?:

  • Meine Meerschweinchen bekommen sobald es möglich ist (Menge) Wiese mit allerlei Kräuter, Laub und Zweigen ad libitum, also zur freien Verfügung. Diese natürlichste aller Ernährungsarten ist die gesündeste, die es gibt. Gemüse ist dagegen ein von Menschen gemachtes Ernährungsmedium, belastet mit Pestiziden, mangelnd an Nährstoffen, besonders im Winter.
    Die Wiesenfütterung geht bei mir sogar so weit, das fast kein Heu mehr gefressen wird, warum denn auch sollte man als Frischköstler getrocknetes fressen, wenn es frisch viel leckerer ist.
    Künstliche Vitaminzugabe ist nicht notwendig und sogar eher schädlich.

  • Huhu,


    die Menge an Kötteln und daß sie fast schwarz sind spricht dafür, daß diese Ernährung Deinen Tieren gut tut. Helle Köttel deuten eher auf Mangelzustände hin, schwarze sind wunderbar.
    Wiese ist extrem viel rohfaserreicher als Salate und Gemüse und darum regt sie die Darmtätigkeit an, außerdem wird gern mehr verzehrt, was auch in Ordnung ist. Da wir tatsächlich über Wiese und nicht über reines Weidegras oder gar Rasen zu sprechen scheinen gibt es nichts Besseres. Gerade auch die härteren Grassorten, an denen man sich gern die Finger schneidet, sind optimal. Ich habe immer möglichst gemischt und zugesehen, daß ich Gras verschiedener Art/ Konsistenz mische.
    Beim Pflücken bitte beachten: das Gras darf nicht gären. Wenn Du also mal so einen ordentlichen Beutel voll pflückst bildet sich schnell -wie bei Kompost oder Biogasanlagen/ Silos- Wärme in der Mitte aus. Dies sollte nicht lange sein, also das Gras zu Hause schön verteilen und eben auch nicht stundenlang weiter in der Wärem damit spazierengehen/ -fahren. Ich habe auch schon aus Bequemlichkeit für den nächsten Tag Gras im Plastikbeutel in den Kühlschrank gepackt (Gemüsefach oder unten eben), das geht auch. Es solte beim Verfüttern nur nicht zu kalt sein.


    LG,
    Steffi

  • Was macht man mit Gemüseverweigerern? :? Meine 2 Meeris fressen Fenchel in Unmengen, aber alles andere wird mit Verachtung gestraft.


    Versuche es immer wieder mit Paprika, Karotten, Petersilwurzel, Sellerie, ... - mir zuliebe, weil ich ja so nett und die "Futter-Mutter" bin, wird mal kurz aus der Hand dran geknabbert, seitlich fällt das Abgebissene dann völlig "unabsichtlich" wieder aus dem Mund und dann laufen wir schnell mal zum Wasserspender und trinken was, denn es könnte ja doch giftig sein, was wir da abgebissen haben :lol:


    Wiese haben wir genug, da wird auch gefressen bis zum Umfallen ... aber bei längerem Regen wird es halt schwierig und eintönig mit nur Fenchel, ab und zu n Bissen Salat oder evtl. Gurke (nur das grüne außerhalb wird abgeschält) und Heu ...


    Habt ihr hilfreiche Tips? Die, die ich hier gelesen habe haben leider noch nicht gefruchtet :roll:

  • Zwing die Schweine bitte nicht, sich mit Ersatzfutter zu begnügen, wenn Du in der glücklichen Lage bist, Wiese satt füttern zu können. Biete ihnen weiterhin kleine Mengen Gemüse an, wenn sie es fressen okay, wenn nicht, dann eben nicht. Ihnen fehlt absolut nichts, wenn die Wiese kräuterhaltig ist und nicht nur aus Turbo-Weidelgras besteht.
    Im Winter musst Du dann sehen, ob Du weiterhin genügend Wiese auftreiben kannst, ob Du auf Bambus ausweichen kannst oder ob sie dann gezwungenermaßen doch Gemüse futtern müssen.

  • Wie ist das eigentlich mit dem Bambus? Davon gibt es recht viele Sorten. Da ich nur eine Fensterbank zur verfügung habe, dachte ich jetzt an eine kleine, mit auch kleinen Blättern. Nicht diesen Glücksbambus, sondern so ein Buschel. Eine Zeitlang gab es den recht preiswert als Modepflanze bei Ikea im Angebot. Mittlerweile meines Wissens nach nicht mehr. Aber es gibt ja Gartencenter...
    Also, wer ist hier ein Bambusexperte? :D

  • Bambus ist meist ja nur begrenzt verfügbar. Ich würde versuchen die Tiere im Herbst langsam an alle verfügbaren Gemüse zu gewöhnen. Oft machen sie nur nach, was andere ihnen vorgefressen haben und haben kein Vorbild gehabt, da nur Pelletfutter beim Vermehrer o.ä.
    Sellerie und Petersiliewurzel werden von relativ vielen Schweinen verschmäht, probier einfach alles aus: Blattpetersilie, andere Küchenkräuter, rote Spitzpaprika, Radicchio, Chicoree, Rote Beete, Kohlrabi, Eisbergsalat, frische Maisblätter und und und... damit sie im Winter dann doch etwas mehr Vielfalt haben und Du nicht Deine Wohnung mit Katzengrasbehältern vollstellen mußt :wink:
    Ist alles eine Gewöhnungssache. Allzu viel Fenchel ist gar nicht so gut, da Fenchel sehr kalziumhaltig ist. Er ist zwar toll gegen Blähungen und auch sonst gesund, aber einseitig und in großen Mengen führt er zu Blasensteinen.


    LG,
    Steffi

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