Tiervorstellung

Neuanfang

Platz für Eure Tiere

  • Penelope war ja ein paar Tage alleine mit mir, weil ihre Mitbewohner leider verstorben sind, Ursache war gespritzer spanischer Paprika, da bin ich mir jetzt sicher, weil Penelope keinen Paprika mag. Also hat sie als einzige keinen Paprika gefressen. Eine Züchterin hat mir erzählt, dass sowas häufiger vorkommt und deswegen nur mehr einheimisches Gemüse im Winter füttert.



    Genug davon, ich habe mich nach einem Kastraten umgesehen und eingezogen ist Apache, ein Angora-Rosettenmann, 10 Monate alt, er hatte gerade seine 6wöchige Frist abgesessen und war bereit für uns. Apache ist ein wilder Geselle, sehr lauffreudig und aktiv. Deswegen habe ich meinen Eigenbau wieder einmal umgebaut. Nun habe ich ein Bodengehege, 2,50 x 2m, sind 5qm und ich hab keine Wohnzimmermöbel mehr, aber Platz für mich wird sowieso überbewertet. Dann kam Paula, eine zweijährige Peruaner-Dame, Zuchtrentnerin und sieht aus wie ein Wischmopp. Die Vergesellschaftung verlief sehr ruhig, Apache war hocherfreut und Penelope wurde sofort integriert. 5 qm für drei Schweinchen kam mir sehr leer vor und ich suchte ein junges Weibchen, damit Penelope jemanden zum spielen hat. Ich verliebte mich sofort in ein junges Rex-Weibchen, sie ist so süß und gleich alt wie Penelope, ihr Name ist Madita. Blauäuig wie ich bin dachte ich, alle können nun in Frieden leben, aber das ging in die Hose.



    Ich machte das Gehege neu, stellte die Möbel um, verteilte Futter und Heu und setzte Madita in ein Häuschen rein. Zufrieden setzte ich mich aufs Sofa und wartete. Zuerst passierte gar nichts, Madita verhielt sich ruhig und die anderen bewegten sich nicht übermäßig, vielleicht, weil ich im Zimmer war. Nach drei Stunden kam Bewegung rein, Penelope entdeckte sie und bekam einen laaaangen Hals und Apache schnupperte in ihre Richtung. Alles easy, doch dann kam Paula. Sie quetschte sich sofort ins Haus rein und ich hörte nur mehr jämmerliches Gequietsche. Sofort hob ich das Haus hoch und Paula flüchtete. Obwohl es zwei Eingänge gab, saß Madita in der Ecke und traute sich nicht wegzulaufen. Immer wieder kam Paula und bedrängte die Kleine. Es war ein Tumult und ich saß ziemlich hilflos da und verwünschte meine Idee, noch ein Jungtier zu nehmen. Aber Paula war so ruhig die letzten Tage gewesen, ich dachte nicht, dass sie so rabiat war. Um mich abzulenken, baute ich aus Restholz Unterstände, legte Küchentücher drüber und nahm die Häuser raus, damit Madita leichter weglaufen konnte. Dann begann die wilde Jagd, Paula jagte die Kleine unerbittlich durchs Gehege, Apache ging dann dazwischen und legte sich zu der Kleinen, dann war etwas Ruhe. Nach 10 Stunden war immer noch keine Entwarnung, Paula spazierte durchs Gehege und kaum nahm sie Witterung auf, ging die Hetzjagd los. Madita quietschte und lief von einem Versteck ins andere, sie tat mir so leid.



    Was sollte ich tunt? Das Rexi zurückbringen? Paula wieder abgeben? Trennen? Abwarten?



    Ich nahm Madita aus dem Gehege und untersuchte sie, es waren keine sichtbaren Verletzungen, also beschloss ich, abzuwarten. Heute Morgen, es war alles unverändert, Madita saß in einem Versteck und Paula verscheuchte sie sofort, wenn sie sie sah. Aber sie lief nicht mehr ständig hinterher, sondern begnügte sich mit weg jagen. Madita qietscht immer noch jämmerlich, hat aber keine Verletzungen und ich weiß nicht, wielange das noch anhält und ob das jemals besser wird. Madita ist so verschüchtert, sie tut mir so leid, ich wollte ihr das nicht antun.



    Jetzt nach vier Stunden frisst Madita in ihrem Versteck, ich habe unter jedem Unterstand Futter und Heu verstreut, damit sie überall rankommt, aber Paula ist immer noch unerbittlich, leider.



    Die Fotos zeigen mein neues Gehege, noch mit den Häusern, die jetzt durch Unterstände ersetzt wurden, leider zeigt sich nur Penelope kurz, die anderen sind noch kamerascheu. Auf einer Seite habe ich ein Türchen eingebaut, dahinter die Balkontür, der Plan ist, dass die Kleinen mal selbstständig rauslaufen können, wenn sie wollen, aber erst wenn sie nicht mehr so scheu sind. Ich hoffe, dass Paula ein Einsehen hat und Madita endlich akzeptiert, am Platzmangel kann es nun nicht mehr liegen.

  • Ich würde noch abwarten.

    Als mein neuer Kastrat einzog hat er sich benommen wie ein kleiner Terrorist. Er hat die Mädels weg gescheucht, es gab lautes gequietsche und Zähne klappern. Das hat ein paar Tage gedauert, dann war der Spuk vorbei.

    Solange es beim Verscheuchen bleibt und Paula auch mal ablässt und Madita ruhen lässt, würde ich ihnen noch ein paar Tage Zeit geben. Außer es gibt blutige Wunden.


    Es ist ja auch ganz schön viel Stress in letzter Zeit. Neues Zuhause mit neuen Schweinen, welche sich alle nicht kannten und kurz nach der Eingewöhnung kam wieder ein neues Schwein.


    Ich finde dein Gehege aber schon ganz schön voll mit Häusern. Ich würde vielleicht zwei der Häuser raus nehmen.

    Den Platz unter der Etage kannst du vielleicht erstmal mit Handtüchern oder so etwas abhängen. Das gibt zusätzliche Sicherheit. Ist aber vielleicht auch Geschmackssache.

  • Ich würde es auch erstmal laufen lassen. Manche Schweinis sind auch echte Dramaqueens und jammern wenn schon nur ein anderes in die Nähe kommt. Wichtig ist dass sie zwischendurch auch Ruhezeiten haben wo sie fressen und schlafen können und wie du sagtest keine gröberen Verletzungen abkriegen (eine oberflächliche Schramme kann es schon mal geben).

  • Ich würde auch abwarten. Es sieht nicht schön aus, aber meistens beruhigt sich die Lage nach ein paar Tagen/Wochen. Unsere "vollschlanke" Simba (Rosette und nahezu doppelt so groß & schwer wie die anderen) hat nach ihrer Ankunft die anderen Mädels wie wild gescheucht und bekam so den Beinamen "Pobeißer". Am Anfang hat sie regelrecht nach Opfern für ihre Attacken gesucht, nach ein paar Tagen ist sie nur noch losgeschossen, wenn sie ein anderes Schwein gesehen hat und nach etwa zwei Wochen kehrte wieder Frieden ein im EB. Heute versteht sie sich bestens mit ihren Mitbewohnern. Sie ist interessanterweise nie auf den Kastraten los, immer nur auf die Weibchen.

  • so einen angstquitscher hatte ich auch mal. Sie war ein paar Monate alt und eine andere nur etwas ältere junge Dame hatte es sich zur Aufgabe gemacht die kleine zu belagern und sich zu ihr ins Haus ( auch 2 ausgänge) zu quetschen. Das war ein Gezeter von der kleinen als ob sie übelst gebissen wird. Wurde sie nicht, nur massiv bedrängt. War schlimm anzusehen und hören, hörte dann aber auf. Alles gute mit deiner neuen hübschen Gruppe.

  • Wir hatten auch mal ganz am Anfang so ein großes Haus mit 2 Eingängen übernommen, die nicht groß waren und auch nicht gegenüber lagen. Das kann fast genauso schlimm sein wie ein Haus mit nur einem Eingang. Deshalb schreibe ich mittlerweile bei den Anforderungen oft von Häusern mit 2 einander gegenüberliegenden Eingängen.


    In kritischen Situationen ist es am besten, wie Du es jetzt hast, wenn es gar keine Häuser, sondern Unterstände, Ebenen u.ä. gibt, die man noch durch herunterhängende Tücher zu besseren Verstecken macht.


    Ich hoffe, es wird bald friedlich, finde es aber beruhigend, dass es keine Bisswunden gibt.

  • Bis heute morgen ist immer noch keine Ruhe eingekehrt. Nachts hörte ich Madita öfters jämmerlich quietschen und zum fressen kam sie auch nicht. Paula hat sich auf die Lauer gelegt und stoppte jede Bewegung der Kleinen.


    Am morgen hab ich mit ihrer Züchterin telefoniert, Paula lebte immer in einer großem Gruppe und scheint sich zu langweilen.


    Dann rief ich Maditas Züchterin an und erzählte ihr, wie sehr die Kleine eingeschüchtert ist und sich kaum bewegt. Wir kamen zu einer Lösung. Madita hatte sich mit der 6 Monate alten Linda gut verstanden, und Linda ist selbstbewusst. Ich fuhr hin und packte Linda ein und weil ich schon dort war, auch gleich die 5 Wochen alte Nala.



    Ihr werdet es nicht glauben, aber kaum waren Linda und Nala im Gehege, legte sich bei Madita ein Schalter um und sie lief sofort aus ihrem Versteck und begann zu fressen. Linda erkundete alles und Nala lief ihr hinterher.


    Paula war sichtlich verwirrt. Sie saß in ihrem Unterstand und beobachtete alles. Apache war begeistert und brommselte wie ein Weltmeister. Penelope popcornte wieder wie früher, es war faszinierend.



    Dann begann Paula zu laufen und kaum wollte sie eins wegscheuchen, kam das andere gelaufen, Paula wurde ausgebremst. Madita konnte sitzen bleiben und fressen und Apache nahm die Neuen mit in seine Höhle. Paula versucht zwar immer noch zu scheuchen, aber es wirkt nicht mehr so konzentriert, sie läßt ab und geht einen anderen Weg, das Baby darf ungeschoren laufen, Madita und Linda bleiben zusammen, es wirkt alles harmonischer.



    Jetzt habe ich 6 Schweinchen auf 5 qm und damit ist Schluss, jetzt hoffe ich, dass alle gesund bleiben und nichts mehr passiert.

  • Danke Letty! Es ist so eine Freude, die kleine Madita sitzt frei und frisst, das erste Mal seit Samstag, sie ist wie ausgewechselt, ich bin so froh!

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