• Hallo Leute,


    Vielleicht habt ihr es in meiner Tiervorstellung schon gelesen. Falls nicht erkläre ich es nochmal kurz:


    Leo durfte heute nach (ich glaube) ca.3 Wochen wieder zu den anderen zurück. Er wurde ja zu Beginn seiner Krankheit (Blasenstein) von Marshmallow vertrieben. Zwischenzeitlich hat Marshmallow sich den Titel des Alphatieres geschnappt.


    Zuerst war alles ganz normal. Es gab viel geklapper und geschimpfe. Leo hat Marshmallow immer Mal wieder herausgefordert aber Marshmallow hat ihn angebrummt und Leo hat die Beine in die Hand genommen. Plötzlich war es Marshmallow zu viel und er ging auf ihn los. Er jagte ihn und biss ihn in den Po. (Zum Glück hat er ihn nicht gut erwischt.) Dabei ist Leo gestolpert und lag auf den Rücken. Er konnte sich nicht schnell genug umdrehen und Marshmallow hing über ihn und holte zum Biss aus. Ich erkannte die Gefahr, ging dazwischen und kassierte einen unglaublich heftigen Biss. Marshmallow wollte mich gar nicht mehr loslassen. In der Zwischenzeit holte mein Freund Leo raus. Er jammerte ganz schrecklich. Nun sitzt er wieder in seinem Einzelkäfig. Dort hat er sich schnell wieder beruhigt. Nun wissen wir nicht, was wir tun sollen und hoffen hier auf Ratschläge.


    Mein Freund will es gleich morgen nochmal versuchen. Ich bin mir aber sicher dass es wieder böse enden wird. Aber war es vielleicht doch nur halb so schlimm wie ich jetzt denke? Immerhin wäre ich wahrscheinlich nicht dazwischen gegangen wenn es nicht sein frisch operierten Bäuchlein gewesen wäre. Aber der Biss war wirklich heftig, das hätte Leo ÜBERALL schwer verletzen können.


    Ich habe schon länger das Gefühl dass Leo vielleicht glücklicher wäre wenn er ein Harem hätte. Aber er ist nicht kastriert und eine OP ist ein Risiko. Wir vermuten, dass er früher eine Lungenerkrankung hatte, außerdem ist er schon drei. Also wollten wir es eigentlich nicht darauf ankommen lassen. Aber die Blasensteinop hat er überraschend gut gemeistert. Nun denke ich wieder darüber nach ob wir ihn vielleicht kastrieren und abgeben sollten. (Auch wenn es mir das Herz zerreißen würde.)


    Natürlich könnten wir ihn auch unkastriert abgeben oder es später nochmal versuchen. Oder hat jemand anderes vielleicht noch eine Idee wie man die Vergesellschaftung einfacher gestalten kann?

  • Hallo,


    Ich habe deine Beschreibung schon in deinem anderen Beitrag gelesen und mich leider stark an meine letzte Vergesellschaftung erinnert gefühlt. Da gab es ja nach der Kastration nochmal große Veränderungen im Machtgefüge und wie du habe ich zwei Böckchen in der Rappelphase.


    Ich glaube es gibt mehrere Knackpunkte:


    - Kommt Hino mit dem Stress länger zurecht oder traut er sich vielleicht auch über längere Zeit bei Streitereien nicht raus zum Fressen?

    - könnte es auch sein, dass sich Marshmallow aus Unsicherheit auf das Häuschen geflüchtet hat und sah wegen der andauernden Konfrontation nur noch den Angriff als Ausweg?

    - was passiert mit der Dreiergruppe, falls Leo geht? Besteht die Hoffnung, dass die Gruppe die Rappelphasen übersteht?

    - müsste Leo die 6 Wochen Kastrationsfrist alleine bleiben?


    Wenn Leo nicht die Operation gerade hinter sich hätte würde ich es wohl nochmal versuchen, aber ich könnte es bei Angriffen wohl auch nur sehr schwer ertragen nicht dazwischen zu gehen. Ich sehe aber vorerst noch eine andere Möglichkeit:


    Könntest du es nochmal mit Hino und Leo versuchen? Quasi Vergesellschaftung light? Er steht ja ohnehin am Ende der Rangfolge und du könntest vor dem nächsten Versuch diese Konstellation schonmal stärken, bis Leo auf den Beinen ist. Mit etwas Glück haben die anderen Zwei dann auch ihren Rang untereinander gefestigt.


    Meine Ratschläge resultieren aber aus gerade mal einem halben Jahr mit Böckchen und ich war am Ende nicht erfolgreich. Ich denke nur, dass es sehr traurig wäre, wenn du Leo abgeben würdest und die Dreiergruppe auch zerbricht.

  • Ich weiß nicht genau was du damit meinst ob Hino länger mit Stress zurecht kommt. Er ist immer schnell gestresst und verängstigt wegen seinen unschönen Erfahrungen von früher. Er hat schon gefressen seit dem Vorfall. Aber es tut mir trotzdem so leid da er bei sowas sehr schnell leidet.


    Ich denke nicht dass es bei Marshmallow die Unsicherheit war die ihn aufs Häuschen gebracht hat. Er sitzt sehr gerne und häufig dort. Es ist sein Lieblingsplatz. Es kann aber trotzdem sein dass ich da sie Signale missverstanden habe und du Recht hast.


    Ich denke würde eine Dreiergruppe übrig bleiben würden die Jungs die Pappelphase überstehen da es von Tag zu Tag besser wird.

    Die Dreiergruppe ist in letzter Zeit "fester" geworden. Heute gab es zum Beispiel den ganzen Tag keinen Streit (vor der Vergesellschaftung) obwohl wir sie wegen einem Putzunfall längere Zeit auf kleinen Raum setzen mussten.


    Ich denke Leo müsste dann alleine sitzen.


    Ihn mit Hino nochmal zusammen zu stecken wäre vielleicht möglich aber für Hino unschön. Er Wehr sich eben nicht wenn Leo ihn ärgert sondern lässt es über sich ergehen oder läuft davon und ist gestresst. Und da er dann Leos einzige Gesellschaft wäre würde er viel von ihm gedrängt werden.

  • Dass die Dreiergruppe immer besser klappt hört sich doch schonmal gut an.


    Bitte entschuldige, dass ich deine Beschreibung zu Hino etwas überinterpretiert habe, das hat mich nur so an Peanut erinnert, wegen dem ich meine VG abgebrochen habe. Er war irgendwann so gestresst und verängstigt, dass er kaum mehr gefressen hat.


    Mein Plan für die Konstellation Leo/Hino wäre auch nur als Überbrückung bis zu einem VG- Versuch gedacht gewesen, aber ich denke das Risiko die Dreiergruppe dadurch auseinander zu reißen würde ich nicht riskieren.


    Ach es ist wirklich nicht leicht...jede Änderung kann zu größeren Problemen führen. Ich fühle da wirklich mit dir!


    Mir fällt jetzt nur noch eine Sache ein: mit etwas Glück hat es tatsächlich diesen Zusammenstoß zwischen Leo und Marshmallow gebraucht. Bei einer neuen Vergesellschaftungsrunde könnte es auch sein, dass Leo garnicht mehr so auf Konfrontation aus ist, weil es ihm eine Lehre war. Klingt hart, aber wäre denkbar und habe ich so schon beobachtet. Das würde für einen weiteren Versuch sprechen, auch wenn du ihn vielleicht rasch abbrechen musst, weil es doch zu riskant für Leo wird.


    In jedem Fall sind meine Daumen für dich und Leo gedrückt!

  • ich hatte bisher mit böckchen noch keine Probleme. Ich hatte aber auch nie eine Gruppe sondern nur 2 gleichaltrige 🙈 böckchen die mir damals als Weibchen verkauft wurden. Die 2 wurden dann kastriert und als einer starb bekam der Hinterbliebene 1 dame. Und dann hatte ich ja mal eine 5er Gruppe mit 2kastraten und 3 Damen. Da zickten ja anfangs nur 2 Damen. Wobei ich mich leider bei einer anderen Gruppe auch mal in so ein kampfknäul einmische. Zwar ohne bisswunden aber mit dem ergebniss das die chefin ihren Posten los war und dann gemobbt wurde und ich sie trennen musste. Es ist total schwierig da verstehe ich dich. Aber dann ist es wohl wirklich das beste wenn man böckchen (kastraten)- Gruppen halten möchte das sie alle kastriert sind wenn es irgendwann nicht mehr funktioniert das sie zu Weibchen können...das ist gerade nur lautes denken in keinster Weise ein Vorwurf. Ich weiß nicht ob ich die 3er Gruppe lassen würde und hoffen das es friedlich bleibt und für den leo einen kleinen/jungen kastraten holen? Oder doch warten bis es ihm wieder ganz gut geht und kastrieren und falls ihr die Räume und den Platz habt für ihn Weibchen holen... ich drücke jedenfalls ganz fest die daumen.

  • Ein Weibchen zu holen ginge wahrscheinlich nicht, da wenn wir die Gruppe teilen müssen die beiden Gruppen direkt nebeneinander leben würden und wenn die anderen ein Weibchen riechen könnte es krachen.


    Wir haben auch alle unsere Tiere kastrieren lassen um eben genau so eine Situation einfacher zu machen aber er wurde nicht kastriert und uns schien das Risiko zu hoch ihn noch nachträglich kastrieren zu lassen.


    Ich hab schon mit einer Notstation gesprochen. Die nehmen ihn nur kastriert weil er sonst keine Gruppe hätte wo er rein kann oder sie würden ihn kastrieren. Aber laut der Station wäre 3 noch kein Alter um Angst zu haben. Die Blasensteinop macht das natürlich um einiges schwieriger aber es scheint kein Weg an einer Kastration vorbei zu führen, auch wenn er sich doch noch mit den anderen wieder versteht. Älter darf er nicht werden für die Kastra.


    Es geht ihm heute sehr gut. Er hat richtig toll gefressen und die Medikamente ohne murren genommen. Wir versuchen es heute Abend unter Vollaufsicht nochmal in der Hoffnung dass es nun vielleicht doch klappt.

  • Hallo ich würde mit dem Tierarzt sprechen mal wegen der Kastration und ihn noch nicht zu den anderen lassen


    Mit einem guten Arzt wird die ob sicher gut Verlauf

    wenn alles ab geheilt ist dann noch einen Versuch starten wenn es dann nicht klappen sollte kannst du für ihm überlegen wie es weiter gehen soll


    Lg Manu

  • Habe gerade mit der Ärztin gesprochen. Er soll noch eine Woche heilen und dann erst frühestens kastriert werden.


    Das bedeutet für ihn noch eine Woche Einsamkeit. Aber er scheint es mittlerweile zu mögen. Seit gestern ist er total entspannt im Käfig und kommuniziert sogar mit uns, was er vorher nur in der Gruppe gemacht hat. Er frisst jetzt wirklich super gut. Also wird es für ihn vielleicht halb so wild.

  • Es tut mir leid, dass es sich so entwickelt hat!


    Du hast mehrfach in letzter Zeit erwähnt, dass Leo Hino oder vielleicht sogar alle immer wieder ärgert. Was meinst Du damit?

    Leo hat seine Situation als Anführer immer gerne ausgenutzt und die anderen bromselnd "gejagt". (Also eine Meerschweinchen-polonese) Oft hat es den anderen sogar Spaß gemacht und sie haben gepopcornt aber manchmal auch nicht. Es wurde aber nie bösartig. Es gab kein klappern oder beißen. Mit Monte und Marshmallow konnte er das ohne Probleme machen. Die sind noch jung und spielen gerne aber Hino hatte noch nie Bock darauf und fühlt sich dann immer gleich gestresst. In der Gruppe würde er Hino einfach in Ruhe lassen und sich mit den anderen beschäftigen aber wenn er der einzige ist würde Leo ihn belagern.


    Leo hat das auch nicht 24/7 gemacht. Er hatte auch andere Möglichkeiten sich die Zeit zu vertreiben. Wir haben ja auch Futterspiele oder Heuhaufen gemacht. Aber im Käfig sehen die Optionen leider geringer aus.

  • Ich weiß nicht, ob das "geärgert" ist. Ich kenne dieses Treiben und ggf. auch Aufreiten als Versuch, die Rangordnung zu klären oder zu festigen.


    Ich finde es mitunter schwierig, die Reaktionen der Tiere aufeinander richtig zu interpretieren. Die Schweinchen merken da Dinge, die wir gar nicht sehen. Wenn sie darauf reagieren, meinen wir vielleicht, es wäre völlig unmotiviert gewesen.


    Im konkreten Fall könnte ich mir vorstellen - weiß es aber natürlch nicht sicher - dass Leo es für nötig hielt, immer wieder zu zeigen, wer das Sagen hat. Die Auflehnung von Marshmallow sobald Leo geschwächt war durch den Blasenstein zeigt vermutlich, dass der Druck nötig war.


    Dazu passt auch, dass Leo sich gestern nicht wieder durchsetzen konnte.

  • Drei Jahre ist eigentlich kein Alter, in dem man einen Pelzmann nicht mehr kastrieren darf, zu alt dafür ist er bestimmt noch nicht.

    Und vor allem: Was gibt es für Alternativen? Wenn er sich mit seiner Bubengruppe nicht mehr verträgt bzw. durchzusetzen vermag, kann das schlecht enden.

    Meerschweinchen haben ein feines Gespür: Ist ein Gruppenmitglied gerade geschwächt, versuchen sie, ihren eigenen Rang in der Hierarchie zu verbessern. Eine Schweinchengruppe ist nicht statisch, sondern dynamisch, die Rangordnung kann sich immer mal wieder verschieben.


    Leo soll sich jetzt erst mal richtig auskurieren, das mit der Kastration würde ich mir aber schon ernsthaft überlegen.


    Etwas anderes:

    Bitte NIE mit der Hand dazwischengehen, wenn Schweinchen sich streiten! So ein Schweinchenbiss ist nicht ohne und kann eine böse Infektion auslösen, eine regelmässige Tetanus-Impfungsauffrischung ist deshalb kein Luxus.


    Bei uns liegt stets eine Zeitschrift bereit, die gefaltet zum Einsatz kommt, wenn sich zwei Schweinchen in die Wolle kriegen oder es danach aussieht.


    Ich hoffe, dass Leo bald seinen Platz im (Schweinchen-)Leben findet.