Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Backenzahnprobleme

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hoi zusammen

    Wieder einmal ich mit einem Zahnproblem und ich muss einfach mal mein Herz ausschütten.

    Alles begann am Wochenende vor einer Woche. Da merkte ich am Samstag/Sonntag, dass Teddy nicht so schön und gut frisst. Wir wägten ihn und führten alle möglichen Kontrollen durch, durch Abtasten war weder ein Abszess noch irgendwelche Schmerzempfindungen fest zu stellen. Lediglich am Gewicht sah man eine deutliche Abnahme und die oberen Schneidezähne waren leicht schräg abgenutzt. Sicherheitshalber gab ich ihm Schmerzmittel und RodiCare Akut inkl. Zufütterung mit Critical Care.

    Ich rief am Montag Morgen sofort dem Tierarzt an, arrangierte mit der Firma extra, dass ich Home Office machen kann damit ich für Teddy schauen kann. Also erstmal rief ich in der Weltgeschichte herum weil niemand Zeit hatte für mich und Teddy, ich rief an 3 Orten an um einem Termin zu bekommen. Erst beim 3. Ort bekam ich noch einen Termin um 14.30h bei einer Heimtier- und Zootier-Spezialistin. Bei ihr war ich noch nie, aber in der Klinik schon, die operierten resp. nähten Lui's Auge, was ja wirklich sackstark gemacht wurde. Hatte also nur gute Erfahrung bisher. Am Telefon mit der Arztgehilfin verlangte ich explizit nach einem Röntgen wenn ich vorbei komme. Klar, ich bin keine Ärztin, aber ich konnte mit Sicherheit sagen, dass es Richtung Backenzähne geht und man dazu dringendst ein Röntgen machen muss. Sie vertröstete mich dann, dass dies die Ärztin entscheiden wird.

    Am Termin nervte ich mich schonmals, weil ich noch ins Wartezimmer musste, daher kurz noch die Toilette nutzte, aber Teddy dadurch schon abgeben durfte, sie holen mich dann gleich wenn ich von der Toilette zurück bin. Ich wartete dann noch ca. 10min wie bestellt und nicht abgeholt. Prompt, als ich dann ins Behandlungszimmer aufgeboten wurde, haben sie die ganze Untersuchung an Teddy schon durchgeführt. Das nervte mich halt, weil ich gerne dabei gewesen wäre, einerseits um zu sehen was und wie sie es genau macht und andererseits um bei meinem Schatz zu sein und ihn zu unterstützen, schlussendlich riechen sie ja einem und kennen die Stimme, was sie evt. etwas beruhigt.

    Die TÄ bestätigte mir das Backenzahnproblem durch hinten rein gucken. Damit man aber eine def. Diagnose stellen kann, müsse man röntgen. Ähm ja...deswegen bin ich hier... Dafür brauche es aber eine Narkose und das dauert halt seine Zeit (bin ich mir ja auch bewusst). Leider ging das aber nicht, sie hatte keine Zeit. Etwas gereizt erklärte ich ihr, dass es schon etwas dringend ist, da das Tier kaum mehr frisst. Sie vertröstete mich mit einem sofortigen Termin am Dienstag Morgen. Er würde gleich am Morgen geröngt werden, dann kann ich ihn am Nachmittag wieder abholen kommen. Sie sagte auch, dass sie mich anruft wenn er in der Narkose ist, um weiteres Vorgehen und Entscheidungen zu treffen je nachdem was sie entdeckt. Genervt und besorgt fuhrt ich dann wieder nach Hause, wohlverstanden 45min hin und 45min zurück. Ich war also gleich weit wie am Wochenende. Ich war halt genervt, weil ich extra alles mit der Firma organisierte und am Morgen sofort herum telefonierte um möglichst bald Teddy behandeln zu können.

    Nun war wieder das Problem mit der Firma am Dienstag, wie mache ich das jetzt, damit ich alles unter einen Hut kriege. Ich rief an, dass ich komme, aber später komme und früher gehen muss. Ich fuhr also morgen früh los um Teddy um 08.00h dort abzugeben, fuhr direkt in die Arbeit 1.5h entfernt. Den ganzen Morgen erhielt ich kein Telefon, obwohl sie es sagte. Somit rief ich kurz vor Mittag an und fragte nach. Da hiess es die TÄ sei noch gerade in der Untersuchung und Behandlung, Teddy wurde also nicht wie versprochen morgenfrüh untersucht, und wieder nervte ich mich. Auf der Arbeit presste ich alles in knapp 5h hinein und fuhr am Nachmittag wieder hin. Unterwegs rief ich dann an, dass ich nun schon unterwegs sei, da ich 1.5h benötige und dem Feierabendverkehr etwas ausweichen kann. Sie konnten mir aber Teddy noch nicht mitgeben, da er noch zu fest von der Narkose beduselt ist. Also wartete ich, und wartete, und wartete, irgendwo im nirgendwo.

    Um 16.30h rief ich nochmals an, wie es ihm jetzt geht. Immer noch nicht reisestabil und sie wollen ihn die Nacht behalten, ich könne ihn dann am Mittwoch um 10 Uhr, 11 Uhr oder auch erst Nachmittags holen. Da stieg es mir in den Hals und ich fing fast an zu heulen. Ich war so besorgt und erschöpft von nur diesen 2 Tagen, mit hin und her fahren, mit der Arbeit umorganisieren, Abende durchpäppeln. Ich versuchte ihnen am Telefon klar zu machen, dass ich die Situation verstehe, aber dass ich oft schon die Erfahrung machte, dass es den Tieren oftmals einfach auch wieder besser geht wenn sie ihn ihrer vertrauten Umgebung und bei ihren Gspändlis sind. Lui frass ihnen damals in der Klinik nach der Augen-OP auch nichts, kaum war er zu Hause frass er als wäre nichts gewesen. Teddy über 24h dort lassen? Mich machte es einfach fast fertig, Teddy dort zu lassen, da ich schon so sehr damit rechnete ihn wieder nach Hause zu nehmen. Tat mir weh, ihn solange ohne sein Futter der Klinik zu überlassen. Und dann wieder die Arbeit am Mittwoch, wie soll ich das einen 3. Tag organisieren, der Chef bringt mich um. Ich weiss ja nicht wie gut die Tiere betreut werden, die man da lassen muss. Ich weiss nur, dass sie nur Heu haben. Zu Hause könnte ich ihm immerhin mehrere Sachen anbieten. Aber ich weiss auch, dass sich Tiere schneller aufgeben, wenn man sie von der Gruppe absondert oder trennt im Krankheitsfall. Sie spürte mein Anliegen und wir sind zusammen verblieben, dass wir noch 1.5h abwarten und ich mich um 18.00h (bei Klinikschliessung) nochmals melden soll, ob sich die Lage in diesen 1.5h verbessert hat. Ich wartete also in der Region im Auto auf einem Parkplatz. Um 18.00h hiess es dann, ich dürfe ihn nach Hause nehmen. Ich war unendlich dankbar. Er habe etwas gefressen und Kot abgesetzt, daher sei es nun ok.

    Diagnose: mehrere Sachen. Einerseits sah man gut, dass die eine Seite der Backenzähne nicht mehr abgenutzt wurden, weil alles geschwollen war auf dieser Backenseite. Im Röntgen sah man einen Entzündungsprozess im Ohr, wahrscheinlich eine Ohrenentzündung durch Talgablagerung wo wie bei uns Menschen mit dem Mund/Rachenraum zusammenhängt und dadurch Schmerzen beim Kauen und Schlucken verursacht hat. Ihm wurde das Ohr gespült und die Backenzähne geschliffen. Solche Ohren/Talg-Probleme kann es laut TÄ durch genetische Veranlagung geben, sprich die Züchtung dieser speziellen Rassen und deren Fell, die Talgdrüsen werden dabei "mitgezüchtet" und könne sich auch verändern, leider oft nicht zum Positiven. Da ging mir wieder durch den Kopf, woher man eigentlich noch ein gesundes und nicht überzüchtetes Tier herbekommt. Teddy tat mir gerade Leid. Das Röntgen zeigte auch einen Verdacht auf Parodontose. Diese beiden Dinge könne man aber gut mit Antibiotika, Schmerzmittel und Entzündungshemmer in den Griff kriegen. Etwas blöder ist der angeblich rückwärts-wachsende Backenzahn, wo sich aktuell zwar stillt hält, aber jederzeit ausbrechen könnte. Ich würde es evt. in Form eines Riesenzahns bemerkten....Déjàvu zu Nino's Zahngeschichte... Sie tröstete mich aber auch, dass es diese rückwärts-wachsenden Zähne oft bei Nagern gibt, sozusagen eine Nager Veranlagung. Also von etwa 100 Meerschweinchen die sie erlebt hat, haben das ca. 70 Meerschweinchen.

    Ich muss sagen, ich hatte schon einige Meeris in Narkose, aber noch keines so heftig wie Teddy. Er war wirklich sehr schwach und beduselt von der Narkose. Da fragte ich mich ob man ihn überdosiert hatte oder ob er einfach sehr darauf reagiert. Er hatte noch lange Mühe danach. Er versuchte auch eigenständig zu mümmeln, schaffte es aber nur knapp, sodass ich ihn sicher weiterhin zufütterte. Er bekam Schmerzmittel Metacam, Antibiotika Marbocyl, RodiCare Akut und Appetite und Bene Bac. Ich weiss ja, dass es etwas Zeit braucht bis das AB anschlägt. Da ich am Mittwoch und Donnerstag keine Verbesserung sah, rief ich mal an und fragte nach. Sie meinten schon auch, dass das AB 2-3 Tage bis zur Wirkung dauert. Ich las aber eben auch, dass das AB Marbocyl vermehrt Appetitlosigkeit verursacht (ich hatte bisher immer nur Baytril). Ich hoffte also am Freitag eine Verbesserung zu sehen, was dann (erst) Abends auch eintrat. Im Gewicht konnte ich ihn zum Glück immer stabil behalten, Freitag Abend nahm es eine Sprung nach oben, das zeigte mir, dass er wieder vermehrt und besser eigenständig den Tag durch knabbern konnte.

    Am Samstag und Sonntag verbesserte es sich weiter. Die Entzündung und den Schmerz scheinen wir wegbekommen zu haben. Leider frisst Teddy noch heute nicht perfekt, also halt nicht so wie früher. Wenn er kaut klingt es manchmal auch so gruselig, so knirschig. Einfach nicht das gewohnte Kauen. Als wäre einfach etwas mechanisches nicht in Ordnung. Heute erfolgt noch das Besprechungs-Telefon mit der TÄ. Der Kontrolltermin ist jedoch erst in 3 Wochen, da dies die Zeitdauer des Backenzahn-Wachstums ist.

    Nun meine Fragen an euch:

    -Habt ihr Erfahrung mit dem AB Marbocyl?
    -Wann trat bei euch eine Verbesserung ein bei einer Behandlung mit AB? Auch erst nach 3 Tagen?
    -Kennt ihr diese "rückwärts-wachsenden Backenzahn" Geschichte?
    -Kennt ihr Ohrenentzündungen aus Erfahrung?
    -Und denkt ihr, dass ich Teddy noch etwas Zeit geben muss, bis es nicht mehr so komisch knirscht beim Kauen, bis sich die Backenzähne nach dem Schliff wieder etwas erholt haben/nachgewachsen sind?

    Sorry für meinen riiiiiiiiesigen Text und danke für die Feedbacks.

    Lg Rahel

  • Hallo rahel,

    Ich kann zu der Sache nicht viel sagen,kann mir aber gut vorstellen das du mit den Nerven runter bist.

    Aber das gute ist du hast eine Diagnose und eine Behandlung an die Hand bekommen,wie oft hat man das leider nicht….

    Das die Zähne knirschen,halte ich erstmal für normal,das muß sich ja neu einschleifen .sollte natürlich auch weniger bis weg gehen.

    Ich drück dir die Däumchen!

    Es melden sich bestimmt noch zahnschweinchen Leidensgenossen.

  • Also ich melde mich jetzt Mal hier, auch wenn ich nicht ganz so viel Erfahrung mit Zahngeschichten habe.


    Zähne röntgen und schleifen wird eigentlich mit Gasnarkose gemacht. So war es bei mir mit 2 Schweinen.

    Sie kamen in eine kleine Box, wo das Narkosemittel dann über ein Schlauch zugeführt wird. Nach nichtmal 15 min sind sie wieder wach gewesen bei mir. Also als ich in den Behandlungsraum gekommen bin nach der Behandlung waren sie schon wach.

    Bei dem Schleixen und Röntgen an sich war ich nicht im Behandlungsraum, jedoch wurde alles mit mir besprochen.

    Die Röntgenbilder kann ich nicht Interpretieren, kann aber bei Interesse, die von meinen beiden Meerschweinchen zeigen. Ich kenne es aber so, dass Linien gezogen werden, um die richtige Lage der Zähne zu interpretieren.


    Meine Mina hatte auch eine Ohrentzündung. Sie mochte nicht mehr so richtig fressen. Mit AB dauerte es vllt 2 oder 3 Tage dann hat sie wieder alles in sich rein geschlungen.


    Nach dem Abschleifen kann ich mir vorstellen, dass es erstmal einige Zeit dauert, bis sich das kauen normalisiert. Vielleicht kannst du Löwenzahn dazu Mal befragen, seine Bella wurde ja oft die Zähne geschliffen.



    Zum Antibiotikum:

    http://www.diebrain.de/Iext-schnupfen.html

    Hier scheint es Anwendung zu finden bei Schnupfen, welches Antibiotika ich für mein Meerschweinchen bekommen habe weiß ich leider nicht mehr...

  • Ich kann dich sehr gut verstehen. Es ist extrem nervig, wenn man schon ein gutes Gefühl dafür hat wo etwas im Argen liegt und welche Diagnosemittel dafür benötigt werden und man dann ewig vertröstet wird. Das Vergnügen hatte ich v.a. in grösseren Institutionen, da sind sie teilweise extrem unflexibel wenn es nicht akut um Leben und Tod geht. Lieber lässt man es auf diesen Zustand drauf an kommen... 🤨


    Mit der "rückwärts wachsenden" Geschichte ist sicher retrogrades Wachstum gemeint (hätte sie auch gleich so beim Namen nennen können). Das entsteht meistens durch falsche Belastung der Zähne, z.B. Pellets oder scheinbar auch zu hartes Gemüse wie Karotten (letzteres ist nur eine Vermutung, die ich wiedergebe). Ich denke nicht, dass 70% der Schweinchen dieses Problem haben, v.a. nicht wenn diese gesund mit Blättrigem ernährt werden. Soweit ich weiss kann das nur mit Zahn ziehen endgültig gelöst werden, will mich da aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.


    Zu den beiden ABs kann ich nicht viel sagen, hatte beide schon, beide schlagen auf den Magen bzw. Appetit je nach Schweinchen. Gerade bei Zähnchen braucht es aber schon immer eine Weile bis es besser wird, allerdings finde ich gerade das tückisch, da man so auch etwas verschleppen kann.


    Das Knirschen hatte ich damals bei meinem Schweinchen Bönli - sie hatte zwar auch problematische Backenzähne, aber das Knirschen und die Schwierigkeit beim Fressen kamen tatsächlich auch von den Schneidezähnen. Als diese ganz leicht abgeschliffen wurden (die TÄ wollten da übrigens auch nicht) hat sie dann plötzlich wieder von alleine fressen können. Vielleicht ist das auch Teddys Problem, im Text steht nur etwas von Backenzähnen?


    Dass Teddy SO Mühe mit der Narkose hatte empfinde ich auch als seltsam. Die paar Male als bei meinen nur geröngt und/oder leicht geschliffen wurde war das eine Sache von max. 15 Minuten und das Schweinchen war danach wieder fit. Nix mit stundenlang K.O. sein... darf ich fragen bei welcher Heimtierärztin du warst?

  • Es tut mir leid, Rahel, dass Du schon wieder ein Sorgenkind hast und es Dir anscheinend unnötig schwer gemacht wurde durch den Tierarzt!


    Für die lange Nachwirkung der Narkose gibt es m.E. nur zwei Erklärungen:


    Der Arzt hat einen Fehler gemacht. Dazu gehört für mich auch eine nicht antagonisierbare Narkose. Ich habe auch von vielen Zahnbehandlungen unter Gas gelesen. Und dann sind sie ganz schnell wieder wach.


    ODER


    Dein Teddy hat noch ein anderes Problem, dass er selbst eine gut dosierte Narkose nicht vertragen hat.


    Ich würde, wenn Du wieder mit ihnen telefonierst, fragen, welche Narkose sie genutzt haben und warum es aus ihrer Sicht so lange gedauert hat, bis er wieder richtig wach war. Das wäre mir ganz wichtig, damit Du den Tierarzt für weitere Fälle richtig einschätzen kannst.


    Ganz wichtig finde ich auch: Das AB darf nicht zu schnell abgesetzt werden, sonst war alles umsonst und die Entzündung kommt wieder! Wie lange sollst Du es denn geben?


    Ich habe schon die Meinung gelesen, dass Retrogrades Zahnwachstum auch gestoppt werden kann, wenn das zugrundeliegende Problem behoben wird. Ob das richtig ist, weiß ich aber nicht. Vielleicht suchst Du da bei Gelegenheit noch nach Erfahrungsberichten im Netz.


    Gute Besserung und die richtige Behandlung für Teddy und viel Kraft für Dich, liebe Rahel!


  • Tut mir leid, dass du mit Teddy solchen Kummer hast.


    Was das retrograde Zahnwachstum anbelangt, kann ich nicht viel beitragen, da ich das (glücklicherweise) nur vom Hörensagen kenne. Es scheint aber nicht selten zu sein, auch in andern Foren gibt es immer wieder Schweinchen, die davon betroffen sind. Zumindest in einem Fall weiss ich, dass das Schweinchen gesund und ohne Trockenfutter ernährt wurde und trotzdem dieses Problem hatte. Ich denke, das ist auch bei andern Schweinchen der Fall.


    Bestimmt haben nicht 70 % aller Schweinchen retrogrades Zahnwachstum, das halte ich für ausgeschlossen, aber auch 70 % der Patientlein deiner TÄ finde ich zu hoch gegriffen - es sei denn, sie gilt als versierte Zahn-TÄ und sieht deshalb eben vor allem die Tiere mit kranken Zähnen, das ergibt dann halt eine etwas verzerrte Wahrnehmung der Realität.


    Die Medikamentierung - Metacam, Marbocyl, RodiCare akut und appetite sowie BeneBac - erscheint mir sinnvoll.


    Mit Marbocyl habe ich hier sehr gute Erfahrungen gemacht, es ist wohl eine Weiterentwicklung von Baytril (selber Wirkstoff). Wo Baytril oftmals nicht mehr hilft (z.B. bei Atemwegssachen), kann Marbocyl eine gute Alternative sein. Vertragen wurde es hier ausnahmslos gut - im Gegensatz zu Baytril.


    Ein AB sollte nach 48, spätestens aber nach 72 Stunden greifen. Tut es das nicht, ist der Wechsel auf ein anderes AB vonnöten.


    Betr. Narkose:

    Welche Narkoseart wurde bei Teddy angewandt? Meist wird ja bei Schweinchen eine Inhalationsnarkose durchgeführt, die in den allermeisten Fällen absolut problemlos verläuft und die Tiere danach auch wieder rasch fit sind - Ausnahmen gibt es aber immer, manche Schweinchen scheinen Narkosen eher schlecht zu vertragen und es dauert dann, bis sie wieder fit sind.


    Ich drücke Teddy die Daumen und wünsche gute Besserung!

  • Meine Cookie hat ein Retrogrades Zahnwachstum. Im Oktober habe ich die Hölle erlebt, da musste sie in 2 Wochen 2x zum Zähne machen, hatte Kieferverrenkungen, eine geschwollene Mundschleimhaut etc. Bei ihr ist es 1. Leider die schlechte Genetik und 2. Kam sie aus einer schlechten Haltung, wo sie Pellets bekam, die sicherlich auch viel dazu beigetragen haben, dass sie so schlechte Zähne hat. Cookie habe ich mit 4 Monate bekommen, also als sie noch sehr jung und zerbrechlich war, gab man ihr falsches zum futtern.


    Mit Marbocyl habe ich gute Erfahrungen gemacht. Cookie hat es (obwohl sie sehr empfindlich ist) sehr gut vertragen, es gab eine Zeit, da hat sie nur gefressen, als sie AB bekam.


    So weit ich weiß (ich kann aber auch falsch liegen) kann man das retrograde Zahnwachstum nicht mehr wegkriegen ABER man kann gegen steuern: Regelmäßig zur Zahnkontrolle gehen. Auf tränende Augen achten! Cookie hatte vor kurzem ein tränendes Auge, das hat sie normalerweise immer, wenn die Zähne zu lang sind. Das war dieses mal nicht der Fall, aber meine TA vermutete, dass die Wurzeln durch ihr Zahnwachstum schon drücken und sie wahrscheinlich in nächster Zeit zum schleifen muss. Da ihr in 2 Wochen 2x die Zähne gemacht wurden, vermutet meine TA, dass wir da jetzt gut gegen gesteuert haben, da ich (gruseliger Weise) jetzt seit dem 18.10 Ruhe habe.

    Also: Zahnkontrollen sind jetzt sehr wichtig.


    Metacam ist super für die Zähne und die Ohre.

    Wurde gesagt, dass die Mundschleimhaut eventuell angeschwollen ist? Falls ja, kann ich dir Mucosa Comp empfehlen oder das Zahngel, womit Andreas gute Erfahrungen gemacht hat. Damit ging es Cookie nach der schlimmen Zeit mit Kieferverrenkungen etc, besser.

  • Zahnschweinchen können einen echt fertig machen, in den 2 Wochen wo es Cookie so schlecht ging, habe ich auch vor Verzweiflung einfach geweint. Sie konnte nur das innere von der Gurke in Streifen fressen oder Dill ganz fein gehackt, mehr ging nicht. Heu hat sie sich rechts hingezogen, da sie die Mundschleimhaut links so extrem angeschwollen hatte. Ich würde zur Sicherheit das Zahngel (ich schau gleich nach, wie es heißt) benutzen, ich denke, nach einer Zahnbehandlung schadet es nicht.


    Ich wünsche Teddy alles, alles Gute und dir ganz viel Kraft!


    Nachtrag :

    Das Gel heißt Bloxaphate

  • Vielen Dank allen für die tollen Nachrichten und Erfahrungen. Tut mir Leid, dass ich euch erst jetzt zurück schreibe. Ich weiss bald nicht mehr wie ich meine 100% Stelle und all die Tierarzt Besuche und Patientenversorgung unter einen Hut bekommen soll.

    Mal vorne weg, Teddy ist soweit fit und frisst ganz gut eigenständig, nicht desto trotz ist es immer noch nicht gut, es ist einfach noch nicht der alte Teddy, und als ich mal das Schmerzmittel 1-2d aussetzte (da er auf mich wirkte als hätte er keine Schmerzen mehr), nahm er wieder an Gewicht ab, so gab ich wieder Schmerzmittel, da es doch noch scheint, dass er beim Kauen Schmerzen hat.

    Mira* Bezüglich Narkose weiss ich leider nicht mit welcher Methode gearbeitet wurde. Das werde ich bestimmt nachfragen beim Kontrolltermin, das ist auf alle Fälle wichtig um in Zukunft das richtige für Teddy zu machen, danke Marie-Luise . Es kann ja auch gut sein, dass Teddy einfach empfindlicher auf eine Narkose reagiert als die anderen die ich schon in einer Narkose hatte. Ich erlebte bei Buddy eine Gasnarkose und er war wie ihr alle sagtet, schwub-di-wub nach ca. 15min wieder voll da und fit. Teddy hatte mindestens noch 24h danach Mühe!

    Urfnip leider können solche Zähne / Backenzähne nicht gezogen werden, einerseits sagte die TÄ da würde sie ihm den Kiefer brechen, es ist alles so filigran geschweige dann das entsprechende Werkzeug dass man dazu bräuchte. Und wenn man ihn ziehen könnte, beläuft es sich auf ein ähnliches Szenario wie ich mit Nino hatte. Sie erklärte mir: Zieht man ein Backenzahn, fehlt dem gegenüberliegenden der Partner, so wächst der immer nach, resp müsste regelmässig geschliffen werden oder gar auch gezogen werden. Werden allgemein Backenzähne gezogen, fängt das ganze Regime an zu spinnen, die Zähne sind nicht mehr aufeinander abgestimmt und das Tier frisst nicht mehr richtig. Zudem müsste man auch ein (gesundes) Auge entfernen, um den Backenzahn ziehen zu können, da steht dann wirklich wieder der Sinn und Nutzen im Vordergrund. Da ich so viele Horror Berichte bezüglich Zahnziehen/Aug entfernen beim Thema von Nino gelesen habe und auch mir jegliche Foren-Mitglieder wie auch mehrere TÄ davon abrieten, entschied ich mich ja schon bei Nino dagegen und zog ich es jetzt bei Teddy gar nicht in Erwägung.

    Urfnip ja anhand den Schneidezähnen sah man auch, dass was nicht stimmte, die waren etwas schräg abgenutzt, die wurden in der Narkose wie die Backenzähne korrigiert. Da denke ich aber nicht, dass das Problem von den Schneidezähnen kommt. Das wäre zu schön, weil da wäre das Zahnziehen Problem viel weniger problematisch, da sie gut mit nur 1 Schneidezahn auskommen können.

    Bezüglich retrograden Zahnwachstum:
    So wie zHiro sagt, sagte es auch etwas die TÄ, man kann es nicht "heilen" aber gut im Auge behalten. Da es sich bei Teddy aktuell still hält, sind wir einfach verblieben, auf gewisse Anzeichen (wo schon erwähnt wurden) zu achten und regelmässig in die Zahnkontrolle zu gehen. Somit weiss ich immerhin woran ich bin, ich finde immer die Ungewissheit so schlimm, auch wenn es nicht schön ist, aber so könnte ich evt. etwas besser und früher handeln als bei Nino. Resp....kann mich seelisch etwas darauf vorbereiten, dass er allenfalls mal ab dieser Erkrankung früher oder hoffentlich später sterben wird.
    Von den Zahlen der TÄ weiss ich halt auch nicht was ich glauben soll. Sie meinte halt das ist eine gewisse Veranlagung, was diese Nager haben. Sie erlebt es jedenfalls oft, und ja sie ist angeblich, nebst sie eine Heimtierexpertin ist, auch eine Zahnärztin ist. Studiert hat sie in Deutschland, ist eine deutsche TÄ, wo dann ich der CH noch Weiterbildungen gemacht hat. Hier sonst den Link zu Frau Titzmann https://tierklinik-mittelland.ch/team - normalerweise gehe ich ja zu Frau Sandra Wenger, wo DI/MI in Bern ist und am FR in Aarau West, ich brauchte aber dringend Hilfe an einem MO, daher fand ich dann sie als nächst beste Heimtierspez.

    zHiro das tut mir sehr Leid zu hören, dass du so viel durch machen musstest, deinen Beitrag schätze ich sehr, deine Erfahrung hilft mir wirklich gerade etwas für mein Problem. Ich hoffe nun, dass es sich bei dir stillgehalten hat und weiterhin still hält. Danke auch für den Tipp mit dem Gel, ich werde dies bei der TÄ mal ansprechen.

    Dass das AB nach 2-3d wirken sollte, wusste ich eigentlich, dennoch verunsicherte es mich, weil es erst am 3d spät Abends Erfolge zeigte, resp. so richtig richtig und ersichtlich erst am 4d. HannaM danke für den Link, da schaue ich gerne mal rein. Jedenfalls sollte ich das AB 7d geben, resp. bis es leer ist, (sie haben es für 7d abgefüllt) und das tat ich dann auch, ich spülte das Röhrchen sogar noch etwas mit Wasser aus mit dem Resten (keine 0.3mL mehr) drin, dann hatte er am 8d noch etwas davon. Schmerzmittel & BeneBac gab ich ihm 2d weiter/bis Mittwoch Abend. Bis ich eben gestern wieder anfing Schmerzmittel zu geben.

    Ich rufe am MO der Klinik an um den aktuellen Stand mitzuteilen, den Kontrolltermin habe ich leider erst am MI... dann sehen wir hoffentlich weiter...

  • Hallo, schön das es Teddy recht gut geht:thumbup:


    Tut mir leid was ihr durch macht, ist nicht einfach alles unter einen Hut zu bringen,

    Das glaub ich das du da an deine Grenzen kommst.

    Die Sorgen um kranke Meeris zehren sehr an den Nerven, das braucht viel Kraft.

    Ich wünsche Euch eine gute Zeit und das Ihr entlich zur Ruhe kommen könnt.


    Alles gute für Teddy

  • Ich habe auch mal gehört, dass man die Zähne beim retrograden Zahnwachstum übermäßig schleifen kann, um eine Entlastung zu erreichen und so versuchen kann, das retrograde Wachstum so gut es entgegen zu steuern und die Zähne zu stützen. Ob das meine TA jemals gemacht hat, weiß ich gar nicht. Vielleicht ist das damals passiert, als Cookie innerhalb von 2 Wochen 2x die Op hatte und deshalb hatte ich (für ihre Verhältnisse) lange Ruhe? Ich habe eh nochmal einen Termin bei ihr, weil Cookie's Auge wieder ganz schlimm aussieht, und kann da mal nachfragen


    Ich wünsche Teddy weiterhin alles Gute!!

  • Okey, klingt spannend...ob da was dran ist? Hm ja gerne, wenn du daran denkst zu fragen, Zweitmeinungen sind immer gut. Oie tut mir Leid zu hören, gut hast du das Auge bemerkt. Hoffentlich kannst du es bald zeigen gehen.

    Danke! Auch dir und Cookie alles Gute!🍀❤️

  • Ich habe bei meiner TÄ noch nach dem Gel gefragt. Sie kannte es nicht, erkundigte sich aber darüber. Sie riet mir davon ab, da es Zucker und andere Dinge beinhaltet, das gar nicht gut fär das Schweinchen wären (Leberschädigend etc.). Ich wollte es dich noch gerne wissen lassen.

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