Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Milben allgemein

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,


    ich belese mich ja gerade über Hamster. Und da lese ich so viel über Milben, "die man sich einschleppt". Tropische Rattenmilbe und rote Vogelmilbe. Dann habe ich gelesen, dass ein User eine Milbe auf dem Haus gefunden hat o.O (ich schicke einfach mal den Link: http://www.das-hamsterforum.de…ostid=1291149#post1291149). Ich dachte, dass die Milben eh immer da sind (was ja auch logisch klingt) und nur bei Stress "ausbrechen". Kann mich mal bitte jemand aufklären?



    Liebe Grüße

  • Mir ist schon bewusst, dass es viele verschiedene Arten von Milben gibt, wobei ich nicht an so viele gedacht hätte ^^
    Aber wieso schleppen sich Hamsterbesitzer welche ein, während die auf den Meeris immer da sind?


    Liebe Grüße

  • Habe mir einiges vom Thread durchgelesen.


    Es geht um eine Milbe die angeblich auf einem Haus gesessen ist.


    Das war sehr wahrscheinlich keine Milbe, tippe auf Staublaus.


    Normalerweise sieht man die nicht einzeln irgendwo rumsitzen.

  • Viele Milben sind durchaus so groß das man sie leicht sehen kann. Es ist nur wichtig zu wissen welche Ärger machen und welche nicht. Eine Milbe die einfach irgendwo rumsitzt, wird sich vermutlich von Schimmelsporen, Essensresten, oder anderem organischen Material ernähren und nicht den Tieren / Menschen schaden.

  • also prinzipiell: soviele unterschiedliche Milben es gibt, soviele Ursachen gibt es auch ;) manches kann man sich einschleppen, andere (Räudemilben) sitzen immer in gewisser Zahl auf den Tieren, ist das Immunsystem fit, wird es damit fertig, wenn nicht, hat man starken Befall.


    Nicht soviel nachdenken ;) :oops:

  • Mäusle: Räude ist hochansteckend und es sitzen nicht immer Räudemilben auf den Tieren. Die muß man sich schon irgendwie einfangen (und sei es über kontaminiertes Heu, in dem ne geschredderte Maus drin ist). Aber zum Beispiel Haarbalgmilben (die wir auch haben) werden nur unter besonderen Voraussetzungen zu einem Problem.

  • meine Tierärztin hat mir auf Nachfragen das so gesagt - dass eine geringe Anzahl dieser Milben sowieso auf den Tieren ist, das Immunsystem damit aber fertig wird, solange es fit ist. Da die Räudemilben / Grabmilben soweit ich das weiß, wirtsspezifisch sind, ist eine Ansteckung zumindest nicht über Streu, Häuschen etc möglich, da die Milben dort in kurzer Zeit absterben.


    Nur bei immunschwachen Tieren verbreiten sich diese Milben so stark. Ansonsten sind sie aber in gewisser Anzahl tatsächlich immer auf den Tieren zu finden.


    Die vermeintliche "Ansteckung" ist oft leicht durch Stress in der Gruppe erklärbar, z.B. bei Vergesellschaftungen, neuem EB oder sonstigen Einflüssen, die wir Menschen gar nicht wahrnehmen. Bei den kleinen Wutzen schlägt sich sowas total schnell aufs Immunsystem und oft betrifft es dann die ganze Gruppe. Aber nicht immer, hier bei mir letztes Jahr wars auch so, dass 1 Meerie gar nix hatte.


    evtl ist diebrain.de auch eine Hilfe
    https://www.diebrain.de/Iext-milben.html


    oder hier der Ratgeber ;)
    https://www.meerschweinchen-ra…eerschweinchen-48-13.html

  • Räudemilben können nach Abschütteln Abkratzen 19 - 21 Tage ohne Wirt überleben, Hunderäude ist auf das Meerschweinchen übertragbar (auch von Füchsen, Mardern... unsd alles was sonst noch an Löwenzahn vorbeikommt)(Wirtsspezifität bedeutet häufig nicht unbedingt nur auf eine Art).


    z. B.
    http://www.pelzgesichter.de/tipps/milbe.htm


    Insgesamt ist das Wissen der meisten TÄ in Bezug auf Insekten und Spinnenartige vermutlich noch deutlich lückenhafter als das über beispielsweise Meerschweinchen (was ja häufig auch schon net so prall ist...).


    Edit: Ein Hautgeschabsel zur Feststellung von Tieren, die sich immer auf Meeries aufhalten wär allerdings dann sinnlos. Es müsste ja zu permanent falsch positiven Diagnosen führen, wenn Sarcoptes da wären, aber keine Erkrankung vorläge (z.B. bei Pilzinfektionen)... Interessanter Gedanke.

  • ne so sinnlos ist das nicht ;) denn bei krankhaftem Befall ist ja dann eine recht große Menge vorhanden ;) zudem noch andere Symptome wie starker Haarausfall etc.


    und auch zu Räudemilben bei Hunden ist eine Ansteckung sehr sehr gering, ich hab dazu schon nachgelesen ;) sie werden nur bei längerem direkten Kontakt übertragen, wie z.b. bei Mutter und Welpen. So auch oft bei Meeries, dass die Babys Milben bekommen, wenn die Mutter sie hat.


    übrigens doziert meine TÄ regelmäßig an der Uni, daher ist sie was sowas betrifft recht gut informiert. Auch wenn das Allgemeinwissen darüber natürlich noch lückenhaft ist, sind doch auch viele Gerüchte im Umlauf. Man erzählt ja auch immer noch, Pilzerkrankungen beim Meerie wären hoch ansteckend, obwohl das von vielen Faktoren abhängt, die bei dieser Aussage nicht berücksichtigt werden.

  • [quote='Mäusle']ne so sinnlos ist das nicht ;) denn bei krankhaftem Befall ist ja dann eine recht große Menge vorhanden ;) zudem noch andere Symptome wie starker Haarausfall etc.


    Tatsächlich ist es aber so das bei Hautgeschabseln die Milben häufig nicht (garnicht) gefunden werden, müssten sie aber, auch wenn nur ein Pilzbefall vorliegt, wenn sie IMMER in geringer Zahl vorhanden sind (was bedeutet das eigentlich: 3 Stück? 10? 20? Warum sollten die Tiere nicht schlichtweg aussterben wenn das Meerschweinchen so eine gute Abwehr hat? Woher weiß eine Räudemilbe, das sie überleben muß, weil sie eine der letzten ist? Woher weiß sie das noch ausreichend Männchen, bzw. Weibchen da sind?) Insgesamt ist das eine Frage der Statistik. Biologisch ist es schlicht unsinn zu behaupten das Räudemilben immer latent auf Meerschweinchen Vorkommen. Es gibt durchaus Organismen die obligat auf / in bestimmten Tieren (und Pflanzen) vorkommen und es keine (lebenden) Individuuen gibt die (länger) ohne sie vorkommen, sei es weil eine permanente NEUBESIEDELUNG (z.B. über Luft / Nahrung...) vorkommt oder es eine echte Symbiose gibt.


    und auch zu Räudemilben bei Hunden ist eine Ansteckung sehr sehr gering, ich hab dazu schon nachgelesen ;) sie werden nur bei längerem direkten Kontakt übertragen, wie z.b. bei Mutter und Welpen. So auch oft bei Meeries, dass die Babys Milben bekommen, wenn die Mutter sie hat.



    Richtig. ÜBERTRAGEN!



    Man erzählt ja auch immer noch, Pilzerkrankungen beim Meerie wären hoch ansteckend, obwohl das von vielen Faktoren abhängt, die bei dieser Aussage nicht berücksichtigt werden.


    Manche Pilze sind leicht übertragbar, manche nicht.
    Manche Milben sind immer latent auf Meeries, manche nicht.[/u]


    Sorry, das mit der Zitiererei klappt nicht ganz so wie ich mir das vorstelle. :wink:

  • ich hab zu dem Thema Milben sicherheitshalber nochmal jemand angeschrieben, der davon sehr viel Ahnung hat. Ich werd dann schreiben was ich als Antwort bekomme.


    Klar gibts verschiedene Pilzarten. Aber wieso wird ständig behauptet, es wäre hoch ansteckend? MIR ist das schon klar.


    Ich bin kein TA daher kann ich nur wiedergeben was mir von mehrfacher (!) fachlicher Seite so gesagt wurde.
    mal ganz schlau gefragt: wie sollen die Räudemilben auf die Meeries kommen? ;) denn wie gesagt sie sind wirtsspezifisch, gehen höchstens (!) bei intensivem Kontakt von Tier zu Tier (was bei einer normalen Meeriegruppe kaum vorkommt, da kein intensiver Kontakt vorhanden ist, Meeries kuscheln nicht miteinander). Woher kommt dann so ein starker Befall, wenn die Milben nicht schon vorhanden sind ;)


    und dass auch bei medizinischer Behandlung einzelne MIlben überleben ist eig. normal, nicht umsonst bricht es immer wieder krankhaft aus, wenn der Körper der Meeries nicht damit fertig wird. wie lässt sich das erklären wenn doch alle tot gemacht werden und eigentlich nicht auf den Tieren sitzen?


    woher beziehst du deine Informationen? auf was berufst du dich? (rein neugierdehalber ;) ) wie gesagt, ich kann nur wiedergeben was mir mehrere Mediziner gesagt haben, u.a. eben auch meine TÄ die eigentlich schon immer recht genau weiß was sie sagt.

  • Räudemilben überleben wie gesagt (siehe oben) bis drei Wochen ohne Wirt. Sie können meiner Meinung nach nicht nur durch intensiven direkten Kontakt übertragen werden, dazu gibt es allerdings selbst in der Fachliteratur offenbar unterschiedliche Meinungen. Allerdings finde ich das meine Meeries durchaus "intensiven" Kontakt haben, spätestens beim Besteigen, Rempeln, Beißen etc.


    Ebenfalls bereits erwähnt: Da die Tiere so lange ohne Wirt überleben können, werden sie meist durch andere Tiere, oder Pflanzen die mit diesen Tieren Kontkt hatten übertragen (Hunde, Katzen, Füchse, Marder, Tauben, Spatzen............ selbst wenn diese Tiere als Vektoren nicht unbedingt als Wirt zur Vermehrung dienen können sie die Milben durchaus verbreiten). Wenn die Milben nicht in der Lage wären, den Wirt zu wechseln, wären sie mit dem ersten infizierten Wirt ausgestorben.
    Wirtsspezifität ist nicht immer auf einen Wirt bezogen. Es gibt zum Beispiel Schlupfwespen die nur in Blattläusen vorkommen (da allerdings manche nur in / an einer Art, manche "spezifisch" in 30Arten). Hunderäude kommt häufig von Füchsen und Mardern (aber auch Mäusen) geht aber auch auf Meerschweinchen.


    Tatsächlich treten sichtbare Symptome erst nach einer Inkubationszeit auf (das / die Weibchen müssen sich erst in die Haut graben, Eier legen, die müssen sich entwickeln...) Der eigentliche Zeitpunkt der Infektion ist also nicht so leicht nachzuvollziehen. Der starke Befall entwickelt sich dann relativ schnell aufgrund der hohen Eizahl der Weibchen (müsst ich jetzt Nachschlagen) exponentiell.


    Wenn nach einer Milbenbehandlung einige Zeit später wieder Milben auftreten heißt das nicht, das einige die Behandlung überlebt haben (gehen wir mal davon aus das die Behandlung mehrfach durchgeführt wurde um auch neu schlüpfende Larven zu erwischen). Wäre ja schrecklich, denn das würde bedeuten, das die Tiere immer nach einer Generation eine Resistenz entwickeln! :shock:


    Eine Sache vielleicht noch: eine Weile nach der Infektion bildet das Meerschweinchen Antikörper gegen die Milben aus. Bei einem negativen Hautgeschabsel können diese zu einem Nachweis genutzt werden, da sie nicht immer vorhanden sind.


    Meine Informationen beziehe ich weitesgehend aus Publikationen der Labortierhaltung, Veterinärmedizin und Parasitologie, sowie aus allgemeiner Zoologie, meinem zurückliegenden Studium und einer gewissen Kombinationsgabe (tatsächlich weiß ich nicht, ob ich schon mal explizit gelesen habe, das Räudemilben NICHT immer auf Meerschweinchen vorkommen, allerdings habe ich auch noch nie gelesen, das nicht alle Ratten Flöhe haben, nicht alle Kinder Kopfläuse, nicht alle Kühe Maul- und Klauenseuche, nicht alle... naja, die Liste lässt sich noch deutlich erweitern....)
    :wink:


    Liebe Grüße übrigens, ich finde diese Diskussion echt schön. :D

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