Meerschweinchen Verhalten

Traumatisiert?

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo!


    Hab mich gerade hier angemeldet, weil es ein Problem mit meinem Meerschweinchen gibt und ich nicht mehr weiter weiß. Also von vorn: Bisher hatte ich zwei Meerschweine, ein älteres kastriertes Böckchen, Henry, und ein jüngeres unkastriertes Böckchen, Barney. Leider hab ich Henry gestern tot im Stall gefunden. :cry: Er war etwa 7 Jahre alt oder etwas älter, vielleicht war es die Altersschwäche.
    Weil mir Barney Leid getan hat, so allein draußen im Stall und weil ich beobachten wollte, ob er nach Henrys Tod noch frisst etc, hab ich ihn ins Haus geholt.
    Die Beiden wohnten normalerweise in einem Stall, der Sommer im Garten mit Freilauf steht und im Winter in einer Art "Nebenkeller" oder Schuppen, der aber zum Gebäude gehört, sodass immer so 10-12°C darin sind. Ich hab Barney jetzt in einem Käfig vor der Balkontür einquartiert, sodass der Temperaturunterschied von draußen nach drinnen nicht so groß ist (hab gehört, dass das ja nicht so gut sein soll). Der Käfig ist zwar jetzt etwas zu klein, aber es ist auch nur eine Übergangslösung und der Stall von draußen ist viel zu sperrig und groß fürs Haus.
    So nun zum Problem: Barney ist total durchgedreht und panisch. Man kann nicht mal das Zimmer betreten, ohne dass er völlig ausrastet und in seinem Käfig hin und her springt und wie ein Irrer gegen die Wände knallt. Das Fangen aus dem Stall war eine absolute Tortur, er hat mir meine ganze Hand zertackert, obwohl er vorher noch nie gebissen hat. Er war schon immer sehr scheu und man hat meist nur einen Schatten von ihm gesehen, aber so verrückt hab ich ihn noch nie gesehen. Bei jedem Geräusch wird er panisch und tickt aus. Ansonsten klebt er bewegungslos und total verstört in seinem Häuschen. Er tut mir so leid. Ist es normal, dass Meeris beim Verlust des Partnertieres so austicken? Henry war immer sehr zutraulich und mutig und vielleicht sowas wie Barneys Beschützer. Kann es sein, dass seine Welt jetzt, ohne Beschützer völlig aus den Fugen geraten ist und er gar nicht weiß, wie er sich verhalten soll? Hat er sowas wie ein Trauma. Er war schonmal so ähnlich als er aus dem Tierheim zu uns kam. Er hatte wohl in seiner Vorgeschichte schlimme Dinge erlebt, deshalb haben wir uns auch nie gewundert, dass er nicht zahm wird. Aber so schlimm war es damals nicht.
    Die nächste Frage ist, wie es jetzt weitergehen soll. Ich hab schon im Tierheim angerufen und wollte am Samstag ein neues Partnertier für Barney holen. Entweder ein sehr junges Böckchen oder ein älteres kastriertes. Oder wir lassen Barney kastrieren und holen ein Mädchen dazu. Was haltet ihr für die beste Lösung? Schon der Gedanke an einen Tierarztbesuch mit Barney lässt mir ehrlich gesagt alle Haare zu Berge stehen.
    Meint ihr er erholt sich wieder von seinem Schock? Was könnte ich denn im Moment für ihn tun und sollte mit einer Neuvergesellschaftung gewartet werden, bis er wieder normal ist? Würde ihm ein älteres, zahmes Tier helfen? Barney ist ca. 3,5 Jahre alt.
    Im Moment hab ich Angst, er könnte jeden Moment einen Herzinfarkt bekommen, wenn er sich so aufregt. Es ist wirklich ziemlich schlimm.


    Danke für eure Hilfe und entschuldigtd den langen Text. =)

  • Hallo,


    also ich würde schnellstens wieder ein Schweinchen zu dem armen Kerl reinsetzen. Alleine sein bedeutet nur unnötigen Stress und vielleicht würde er dann auch wieder ganz normal werden. Würde dann vielleicht nach nem bockverträglichen Männchen ausschau halten, der ungefähr im Gleichen Alter ist. :wink: :wink:

  • Ja, auf jeden Fall bleibt er nicht allein. Ich hätte an ein schon etwas älteres und kastriertes Böckchen gedacht. Das kann dann ein neuer Beschützer für Barney sein. Wenn ich ihm ein ganz junges Böckchen dazusetze, das genauso wild ist wie er, ist er noch mehr überfordert, oder?


    Übrigens ist mir aufgefallen, dass er nicht frisst. Zumindest fast nichts. Er sitzt nur die ganze Zeit bewegungslos da und hat die Augen panisch aufgerissen. Ich muss schon immer gucken, ob er überhaupt noch atmet...
    Gottchen, er tut mir so Leid.

  • Ist jetzt nicht böse gemeint, aber du hast ihm ja den totalen stress ausgesetzt.
    Nichtnur das sein Kumpel gestorben ist und er jetzt allein ist, sondern du hast
    ihn auch noch aus seiner gewohnten Umgebung gerissen, er weiss ja garnicht
    was los ist.
    Vielleicht könntest du noch was über den Käfig hängen, ne Decke oder ein
    Handtuch, als Schutz von oben.
    Sein Futter und das Heu am besten dirkt vor das Häuschen legen.
    Er muss sich erst wieder ganz neu eingewöhnen.
    Und so schnell wie möglich einen neuen Kumpel, dann wird er sich wieder fangen.

  • Hallo,
    tut mir leid, für dich und vor allem Barney...
    Ich würde ihn nicht kastrieren sondern möglichst bald ein ganz junges Böckchen beisetzen.
    Wenn du dir Zeit nimmst und die VG gut vorbereitest könnte es klappen.
    Ich hätte Zweifel, dass Barney die Kastrafrist gut übersteht.
    Alles Gute!

  • Danke euch.
    Es tut mir leid, dass ich ihn noch zusätzlich gestresst habe. Ich dachte nur, allein draußen fühlt er sich noch einsamer. Ich hääte auch nicht gedacht, dass er so krass reagiert. Er hing scheinbar richtig sehr an Henry. Eine Decke hängt schon über dem Käfig. Ich lass ihn einfach erstmal in Ruhe.


    Und am Samstag schaue ich, was ich im Tierheim Passendes finde. Ich halte euch auf dem Laufenden.
    Nochmal danke.

  • Seit gestern hat Barney einen neuen Mitbewohner. Es ist ein noch ziemlich junges, kastriertes Böckchen aus dem Tierheim, ein schwarz-weißes Rosettenschweinchen namens Egon.
    Sie vertragen sich relativ gut, es gibt zwar noch manchmal Gekabbel und Gepiepse aber ansonsten sind sie recht ruhig. Leider ist Egon genauso so ängstlich wie Barney. Ich glaube, da hat einer mehr Angst vorm Anderen wie der Nächste.
    Was kann ich eigentlich machen, damit sie etwas zutraulicher werden? ich will keine Kuscheltiere, aber wenigstens ab und zu mal entspannte Meerschweine, die sich auch normal verhalten können, wenn jemand im Raum ist. Es ist ja auch in ihrem eigenen Interesse. Ich stelle es mir anstrengend vor, immer panisch zu flüchten, sobald im Nebenzimmer jemand hustet.
    liebe Grüße =)

  • Lass ihnen einfach Zeit und benimm dich normal, dann gewöhnne sie sich automatisch an alle Geräusche.


    Wichtig ist auch sie einfach in Ruhe zu lassen, dh einfach ignorieren, beim Füttern leise mit ihnen reden und sie dann wieder in Ruhe lassen. Dann merken sie am schnellsten, das ihnen keine Grfajr droht, sie im Käfig "sicher" sind und keiner was von ihnen möchte.

  • wie hälst du sie denn jetzt?


    die streitigkeiten können auch aufgrund des platzproblems kommen wenn du sie immernoch in dem käfig sitzen hast.


    genügend unterstände haben sie oder?


    *edit*
    und es ist ganz toll von dir dass du ein tier aus dem tierheim für deinen kleinen geholt hast!

  • Ja, noch sind sie in dem Käfig. Der ist 120x60cm groß, ich weiß, das ist viel zu klein. Aber nach draußen in den großen Stall wollte ich sie noch nicht tun, weil ich sie am Anfang noch ein bisschen besser unter Beobachtung haben wollte. Ich habe ihnen aber einen kleinen Auslauf zusammengestellt, in den sie sich aber beide noch nicht trauen. Die meiste Zeit hocken sie sowieso im Häuschen. Sie haben zwei Häuser, das genügt doch für zwei Schweinchen, oder?
    Danke für eure Hilfe. :D Wenn die zwei sich erholt haben und wieder normal sind, kann ich sie und ihr Gehege gerne mal hier vorstellen.

  • Können sie immer in den neuen Auslauf?
    Tu Unterstände rein, Heu, leckeres Fressen, dann wirds nicht mehr lang dauern bis sie rein gehen :wink:
    Und ansonsten musst Geduld haben bis sich beide an die neue Situation gewöhnt haben .. Das wird schon.

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