• Hallo zusammen, mich nimmt eure Meinung wunder zur Frage:

    1. Findet ihr Tiere werden zu sehr vermenschlicht?
    2. Wo zieht ihr den Strich und sagt das geht nicht mehr?


    Beispiel meinerseits:

    Eine Bekannte (lebt getrennt von Partner, kinderlos) hat 2 Katzen und 4-5 Meerlis. Ich würde sagen die Tiere gelten als "Kinderersatzt".


    Katzen:

    Die Katzen essen teilw. wie Menschen und werden bekocht, haben ihr eigenes Zimmer, natürlich nur das beste... Mittlerweile sind sie keine Katzen mehr sondern ender eine Kartoffel wenn man sie sieht.

    Ich würde sagen, sie werden nicht genügend beschäftigt seitens der Besitzerin. (Jagttrieb wird nicht spielerisch gefördert, müssen nichts fürs Essen tun, keine/wenige Klettermöglichkeiten)


    Schweinchen:

    (Mittlerweile) ein genug Grosses gehege (5m²).

    Bock war nicht kastriert und es gab natürlich Babys. Sogenannte "Hobbyzüchter".

    Teuerste Futter, Streu usw. Nicht unbedingt das beste für die Tiere, sondern nur das Teuerste.

    Kostüme für die Tierchen, Frisuren..


    Ich weiss es ist sehr übertrieben geschrieben, allerdings kam mir diese Situation im ersten Moment sehr bizarr vor. So wollte ich es euch auch übermitteln.

    Ich konnte bei ihnen (vor allem) die Haltung der Schweinchen verbessern. Mit Katzen kenne ich mich leider nicht so gut aus.


    Ich bin gespannt auf eure Meinungen!

  • Also unsere Schweinchen gehören zur Familie und werden auch so behandelt. Das heißt, mit Respekt und ihre Bedürfnisse werden befriedigt. Aber ihre Bedürfnisse, es gibt keine Schokolade nur weil ich das ja auch mag.

    Ich rede gerne mit Ihnen, stelle mir vor was sie sagen würden und interpretiere ihre Gesichrsausdrücke. Und in gewisser Weise ist das vermenschlichen, aber durch ihre hohe Sozialität ist da manches vielleicht sogar förderlich.

    Ich vermenschliche also, aber nur solange es nicht schadet. Und ich weiß dass es Tiere sind. Nur halt sehr soziale Tiere für die ich alles geben würde und die mir wahnsinnig wichtig sind<3

  • Ich sehe es genauso wie IrishGirl

    Meine sind mir unglaublich wichtig und gehören für mich auch zur Familie. Ich sag ihnen auch immer Guten Morgen und Gute Nacht (kennen wahrscheinlich einige von uns😂) und dabei gibt es ein Stück Gurke. Es ist immer so interessant, wie sie direkt wissen, was jetzt kommt. Ich gehe spät noch zu ihnen, sage Gute Nacht und sie sind am quieken, weil sie genau wissen, jetzt gibts ein Stückchen Gurke. Sie kriegen nämlich nicht in Mengen Gurke und deshalb ist Gurke was ganz besonderes für sie. Ich rede auch immer mit ihnen (auch wenn da keine Antwort kommt) und beobachte sie sehr gerne. Ich finde Meerschweinchen sind unglaublich interessant! Meine sind zB sehr zutraulich und es macht so Spaß :) Das würde ich aber eigentlich nicht direkt als Vermenschlichung sehen.



    Solange es ihnen nicht schadet und es keine Quälerei und nicht gegen das Tierwohl ist, finde ich es in Ordnung. Zb die Meerschweinchen ins Bett tragen, zudecken, mit ihnen kuscheln ist zB eine Vermenschlichung, die ich nicht akzeptiere. Man sollte im Hinterkopf natürlich haben, es sind Tiere. Kleidung anziehen etc geht natürlich auch überhaupt nicht.

  • Ich persönlich finde, man muss unterscheiden ob ein Tier verwöhnt wird oder vermenschlicht

    Das gibt es für mich schon Unterschiede.


    Im Fall von Schweins Bekannten, sehe ich nichts schlimmes darin die Tiere zu verwöhnen (eigenes Zimmer, bekochen, teure Ausstattung, usw.) das machen ja sehr viele mit ihren Tieren.


    Solange diese ihre Grundbedürfnisse, in diesem Fall als Katze, ausleben dürfen (ist wahrscheinlich nicht der Fall, wenn sie innen leben und du schreibst keine Beschäftigung vorhanden usw.)


    Vermenschlichen wäre für mich, den Tieren Kleider anzuziehen ( die sie nicht benötigen) sie zb im buggy spazieren fahren, obwohl sie laufen könnten... Solche Dinge.


    Ohne Kinder setzt man häufig einen ganz anderen Fokus auf seine Haustiere und verwöhnt Sie vielleicht auch etwas mehr.


    Unser Hund zb trägt im Winter (oder bei nasskaltem Wetter) einen Mantel. Rassebedingt (ohne Unterwolle) wäre sie sonst nach kürzester Zeit krank.

    Ob der pink mit Glitzer ist, oder schwarz oder sie als Hasen darstellt, wäre Ihr im Prinzip egal. Solange er sie warm und trocken hält und sie ihre hündischen Bedürfnisse (schnüffeln, rennen, etc) noch ausleben kann.


    Sie braucht auch keine 5 Körbchen, Decken, hundert Leinen und Halsbänder, gekochtes Futter. Aber es schadet ihr auch nicht.

  • Ich finde das Vermenschlichen schrecklich, dazu zähle ich aber nicht, dass ich mit meinem Tier spreche oder ihm ein bequemes Kissen kaufe, das ich auch optisch ansprechend finde. Das schadet dem Tier ja nicht.


    Hinter diesem übermäßigen Vermenschlichen, wo die artgerechten Bedürfnisse des Tieres nicht mehr beachtet werden, stecken aber auch oft traurige Menschen die sich von den Tieren ihre Liebe und Zuneigung holen, das ist dann wirklich Kind- bzw Familienersatz. Schade, dass Einsamkeit in unserer Gesellschaft heute so oft vorkommt und dadurch Mensch und Tier leiden.

    Für mich zählt dazu zB den Tieren die Haare zu färben, mit ihnen zu spielen wie mit Puppen, Nägel lackieren, Bewegungsdrang verhindern, irgendeinen Mist füttern, usw... Das Tier für die eigenen Gefühle verantwortlich zu machen hab ich auch schon gesehen... da hört es dann echt auf. Gerade Hunde sind mit sowas doch total überfordert soweit ich das weiß.

  • Mich stört der Begriff Kindsersatz etwas. Natürlich mag das bei einigen zutreffen, aber ich hatte immer schon mehr Draht zu Tieren als zu (vielen) Menschen und somit auch (vielen) Kindern und will derzeit einfach keine. Einsam fühle ich mich nicht, ich habe die Menschen um mich die ich mag und gut ist.


    Aber zum Thema, als vermenschlichen sehe ich auch so Undinge wie Frisuren machen, schminken, Kostüme anziehen. Ich finde diese Blogs und co. schrecklich, die das machen. Ich rede mit den Tieren, aber mehr weil man merkt, dass sie auf den Klang der Stimme hören. Dass sie den Inhalt nicht verstehen ist mir schon klar ;)

  • Mich irritiert das "vermenschlichen" im Ausgangspost etwas.


    Bedeutet das, dass man die Bedürfnisse von Menschen auf seine Tiere überträgt bzw. seine Tiere in allen Punkten wie Menschen behandelt?

    Oder soll es bedeuten, dass man sehr viel Energie/Arbeit in die Haltung seiner Tiere steckt?


    Sollte es der zweite Punkt sein, finde ich nicht, dass dies "vermenschlichen" ist. Wenn man sich Lebewesen ins Haus holt, übernimmt man Verantwortung für diese und hat die Pflicht, den Bedürfnissen dieser Lebewesen gerecht zu werden. Wenn das viel Arbeit macht, dann hat man eben im schlechtesten Fall Pech.

    Zur Frage, wo zieht man den Strich: Den muss wohl jeder für sich ziehen, wichtig ist aber, dass die Bedürfnisse der Tiere erfüllt sind.

    Wenn jemand jedenfalls den Großteil seiner Zeit und seiner Energie in seine Tierhaltung stecken möchte, kann er das doch tun. Tut niemanden weh. Da finde ich es auch vermessen, mit "Kindersatz" oder anderen Begriffen zu bewerten.


    Sollte es der erste Punkt sein und zur Frage "Wo zieht man den Strich?" Ganz klar dort, wo die Bedürfnisse des Menschen von den Bedürfnissen der Tiere abweichen. Also quasi bei den meisten Tierarten schon bevor "Vermenschlichen" beginnt.

    Ich denke, es passiert dem ein oder anderen trotzdem ab und zu, dass er seine Tiere versehentlich vermenschlicht: Jedenfalls liest man häufiger in Foren oder Meerschweinchengruppen, dass Leute z.B. ihre Schweinchen-Gruppen überstürzt trennen, wenn es mal Konflikte gibt, anstatt die Tiere ihre Konflikte lösen zu lassen.

  • hupe

    Bei der ersten Frage wäre es deine erste Definition: Das Menschen ihre Bedürfnisse auf Tiere übertragen.


    Klar, man redet mal mit den Tieren oder kauft ihnen ein Kissen das einem gefällt. Ich denke solche Kleinigkeiten schaden den Tierchen ja auch nicht.

    Die Grenze ziehe ich ebenfalls dort wo die Verlangen des Menschen und die des Tieres ihre Wege scheiden. Je nach Situationen kann es dann auch stressvoll oder gar schädlich für die Tiere.

  • Sehr gut geschrieben hupe


    Was ich noch ergänzend zu meinem Beitrag zufügen möchte.

    Für mich zählt bei " wo einen Strich ziehen" auch, Verhaltensweisen eines Tieres nicht zu " vermenschlichen"


    Bsp Hund, hier wird das sehr gerne gemacht


    Ein geretteter Hund ist dankbar (nö, ist er nicht)


    Er weiss genau, was er falsch gemacht hat (nö, meistens auch nicht. Aus seiner Sicht war das nicht verkehrt) und

    hat ein schlechtes Gewissen (nochmal nö, kennt er nicht. Er merkt am menschlichen Verhalten, dass etwas anders ist und versucht zu beschwichtigen)


    Nur im einige zu nennen.

    Hier sollte für mich ein Halter einfach mehr versuchen, sein Tier zu verstehen und ihm keine menschlichen Verhaltensweisen aufzwängen


    Amyseleven

    Zum thema abknutschen...

    Das ist sicherlich "Geschmackssache" 🤣🥴 allerdings ist es bei Hunden ein Zeichen von Zuneigung, teilweise Beschwichtigung oder Stress und würde er auch bei einem Artgenossen machen. Hat also eigentlich nichts mit vermenschlichen zu tun.

  • Das ist was anderes. Meine wollen mir auch mal die Finger ablecken. Ich meine die Menschen die ihren Tieren auch Küsschen auf die schnute geben weil es ja ihre Kinder sind. Das sind dann aber auch oft die nicht erzogenen die verhätschelt werden und alles dürfen. Wo sich dann gewundert wird warum hört mein Tier nicht. Wir hatten früher auch einen Hund. Klar hat der mich auch mal im Gesicht mit abschlecken "erwischt"... wir hatten eine tolle Bindung auch wenn er nicht im Bett schlafen durfte.😅

  • Auch hier würde ich zB differenzieren um welche Tierart es sich handelt.


    Während unsere Meerschweinchen bei einem Kuss auf die Schnute wahrscheinlich einen Herzstillstand erleiden würden ("hilfe ich werde gefressen") würde mein Hund sich freuen wie verrückt. Denn Gesicht ablecken ist eigentlich verboten, und sie würde sooo gerne...


    Also generell ein komplexes Thema.


    Auch ob ich ein Tier mit ins Bett nehme oder nicht, ist abhängig von der Tierart. Hund und Katze haben meist nichts dagegen. Ein meeri oder Kaninchen findet das wahrscheinlich weniger toll.


    Ob ich das mache ist individuell verschieden. Bett würde ich persönlich nie. Verurteile aber keinen der das macht.


    Finde, das kann man nicht verallgemeinern.


    Wichtig wäre meiner Meinung nach, dass den Menschen bewusst ist, dass es sich um ein Tier handelt und eben nicht um einen Menschen.....

  • Also meine Katze hat auch oft meine Hände oder Beine abgeleckt und oftmals war das wirklich so im Sommer wenn man schwitzt das Salz von der Haut.


    meine Tiere sind meine Babys und ich versuche sie immer alle so artgerecht wie möglich zu halten damit es ihnen gut geht. was das Reden mit einem Tier angeht muss ich ganz ehrlich sagen ich habe es tatsächlich mal versucht aber es ist mir nicht möglich „nicht“ mit einem Tier zu reden


    Versuch mal mich mit eurer Kate, Hund oder meerie zu reden! Ich kann das nicht,