Meerschweinchen Vergesellschaftung

Vergesellschaftung nach Kastration

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Hallo ihr Lieben,


    am Montag werden meine beiden Meerli-Böckchen Moritz (ca. 4 Jahre) und Poppi (Alter unbekannt, wirkt noch sehr jung und aufgeweckt) kastriert, damit sie danach zusammenleben können.


    Nun meine Frage: Soll ich die beiden direkt nach der Kastration zusammen in das Gehege tun (während sie noch schläfrig und taumelig und schlapp sind), oder soll ich besser 1-2 Tage warten (bis sie wieder fit und ganz bei Kräften sind), bevor ich sie zusammensetze?


    Ich danke euch schon vorab für eure wertvollen Hinweise <3

  • Hallo und herzlich Willkommen!


    Mit dem gemeinsamen Kastrationstermin hast du schon eine sehr gute Entscheidung getroffen, weil einer dem Anderen so nicht direkt überlegen ist. Ich würde sie sich zusammen von der Kastration erholen lassen und beobachten, wie sie sich zueinander verhalten. Es könnte passieren, dass Moritz länger braucht um wieder fit zu werden als Poppi. Das liegt daran, dass jüngere Schweinchen die OP leichter wegstecken. Sollte er dann Moritz bedrängen, kannst du sie immernoch trennen. Spätestens am nächsten Tag sollten Beide aber ohnehin wieder recht fit sein.


    Zu der Kastration selbst: ist die Praxis darin erfahren und hat dir die nötigen Infos für vor und nach der OP gegeben?

  • Solange beide soweit fit sind (ernsthaft müde und "taumelig" sollte man sie dir eh nicht mit geben) sollte nichts dagegen sprechen, sie am selben Tag zusammen zu setzen.


    Ich bin kein Meister im Böckchen-vergesellschaften, aber bei meinem letzten Versuch hat es so gut geklappt

  • Dann lass dir in jedem Fall nur wirklich wache Tiere mitgeben, die idealerweise schon selbst gefressen haben. Das ist leider nicht selbstverständlich.


    Generell ist es wichtig, einen Tierarzt zu haben, der sich gut mit Meerschweinchen auskennt. Dass der oder die nicht direkt ums Eck ist, ist leider ziemlich normal.

    Ich fahre zu meiner aktuellen Ärztin 30 km einfache Strecke. Bei schwierigeren Fällen 70 km einfache Strecke.

  • Wenn ich es richtig verstanden habe, leben die beiden Böckchen bisher noch nicht zusammen?


    Sollte das der Fall sein, dann würde ich sie entweder vor der Kastration vergesellschaften und dann noch einige Wochen warten oder ich würde sie kastrieren lassen, mindestens 1-2 Wochen warten und dann erst vergesellschaften. Eine Vergesellschaftung von erwachsenen Böckchen kann harmlos sein, aber sie kann auch zu ziemlichen Beißereien oder zumindest viel Jagen und Hacken führen. Das würde ich Tieren auf keinen Fall direkt nach einer Operation zumuten. Etwas anderes wäre es natürlich, wenn sie jetzt schon längere Zeit friedlich zusammenleben würden.


    Bei einem guten Arzt ist ein gesundes Böckchen schon kurz nach der Operation wieder ganz fit. Unsere Tiere haben weniger als eine Stunde nach der OP auf der Heimfahrt gefressen - außer einem, der sich versteckt hatte. Herumtorkeln oder benommen sein sollte kein Böckchen nach der Kastration. Ich habe allerdings auch auf einen guten Tierarzt und Gasnarkose geachtet.

    • Magst Du ggf. noch mehr schreiben, wieso Du gerade diese beiden Tiere zusammentun willst?
    • Hast Du Erfahrungen mit Meerschweinchen?
    • Wie groß ist das Gehege (Grundfläche und ggf. Etage)?


    Bitte versteh mit nicht falsch: Ich bin sehr dafür, dass Leute Bockgruppen halten. Die Böckchen haben gute Plätze so nötig. Aber es gehören halt ein gewisses Wissen, ein großes Gehege und Zeit dazu, damit es möglichst gute Aussichten hat.


    Zudem würde ich auch dringend empfehlen, einen mit Meerschweinchen erfahrenen Tierarzt aufzusuchen. Wir fahren, weil hier kein geeigneter Tierarzt in der Stadt ist, rund 70km einfache Strecke, um die Tiere möglichst gut behandeln zu lassen. Hier im Forum wurde in den letzten Jahren jeweils von mehreren Böckchen berichtet, die an den Folgen der Kastration gestorben sind. Andere hatten mit einem Abzess Wochen oder Monate zu kämpfen. Da ist es besser mal einen halben Tag für Fahrten und Tierarztauftenhalt zu investieren.

  • Dann ergänze ich noch ein paar Dinge:


    • Meerschweinchen dürfen nie "nüchtern" sein, also gib Futter für die Wartezeit vor und nach der OP mit
    • Bis zum Fädenziehen (nach 10 Tagen) solltest du ggf. dein Einstreu mit Handtüchern abdecken oder Stoff wechseln
    • Auf jeden Fall Schmerzmittel und ein Antibiotikum (zB Metacam + Baytril) für die ersten 3 Tage mitgeben lassen


    Ganz wichtig:


    Sollte eine der Wunden heiß werden, sich verdicken oder plötzlich stark gerötet sein, noch am selben Tag zum Tierarzt! Außerdem sollte es keine Rückschritte bei der Genesung geben. Gerade Moritz könnte am Tag der OP noch viel schlafen und weniger fressen. Aber das sollte sich sehr schnell und kontinuierlich bessern. Wenn nicht, könnte etwas nicht in Ordnung sein.


    In den Wochen nach der Kastration sollte man auch besonders auf Abszesse achten.


    Das klingt alles sehr dramatisch, aber in den allermeisten Fällen geht Alles gut, wenn man diese Dinge beachtet und bei Komplikationen schnell handelt. Frag ruhig auch in der Praxis nochmal nach, worauf du achten solltest.

  • Guten Morgen zusammen,

    vielen Dank für eure hilfreichen Hinweise.

    Leider weiß ich jetzt noch immer nicht, wie ich’s am besten mache.

    Ich werde mal noch ein paar Details schreiben:

    Moritz ist Ende April zu mir gekommen. Bis dahin lebte er zusammen mit Max bei einer 97-jährigen Dame in einem kleinen Käfig. Ich habe für beide dann erstmal einen großen Käfig besorgt und eine zweite Etage eingezogen. Grundsätzlich haben sich die beiden sehr gut verstanden mit kleinen Rangeleien. Moritz war dabei immer der Boss. Max ist immer ausgewichen. Leider ist Max dann an einem Donnerstag überraschend verstorben und weil Moritz sehr traurig wirkte, habe ich Poppi aus dem Tierheim abgeholt.


    Über Poppi weiß man nichts. Er wurde im Wald mit einer großen Wunde im Nacken gefunden. Man überlegte, ihn einzuschläfern. Er hat es geschafft und ist super freundlich und aufgeweckt. Erzählt die ganze Zeit.

    Auf Anraten des Tierheims habe ich beide zwei Tage lang, durch ein Gitter getrennt im gleichen Käfig gehalten - zum Kennenlernen. Poppi wollte immer gerne rüber zu Moritz, doch Moritz hat meist nur mit den Zähnen geknirscht. Das wurde dann etwas besser, doch als ich die Absperrung entfernte, hat Moritz Poppi doll gebissen und er hatte danach auch eine kleine Wunde am Auge.

    Ich habe beide wieder getrennt und seit dem Leben sie nebeneinander, jeder in seinem Käfig mit zweiter Etage.

    Für die erneute Vergesellschaftung habe ich einen 2x2m Käfig gebaut und Inkontinenzunterlage + Vlies organisiert.

    Wenn alles gut geht, sollen die beiden dann zeitnah ins gemeinsame Außengehege umziehen.


    Ein Bekannter von mir hat gesagt: Sofort nach Kastration zusammen! Sonst wird das nix. Ich mach mir aber schon Sorgen… Dir OP und dann noch dieser zusätzliche Stress… halten die beiden das aus? 😒

  • Guten Morgen!


    gut, dass du noch etwas mehr Hintergrund zu den Beiden gegeben hast. Jetzt kann ich deine Sorge um die Vergesellschaft etwas besser verstehen. Ich hätte noch eine Frage zum neuen Gehege:

    Für die erneute Vergesellschaftung habe ich einen 2x2m Käfig gebaut und Inkontinenzunterlage + Vlies organisiert.

    Wenn alles gut geht, sollen die beiden dann zeitnah ins gemeinsame Außengehege umziehen.

    Du schreibst von Außengehege. Meinst du damit Draußen oder nur außerhalb vom Käfig? Wie hast du den neuen Käfig gebaut (zB. Somnics, Holzeigenbau etc.)? Wenn es sich nicht um eine Plastikwanne mit Gitteraufsatz handelt sprechen wir hier meistens von Gehege um Missverständnisse zu vermeiden.


    Das könnte jetzt etwas länger werden, aber ich glaube du hattest bei der ersten Vergesellschaftung ungünstige Bedingungen - besonders bei Böckchen mit fehlender Sozialisierung.


    Ich bin auch hier im Forum gelandet, weil meine unkastrierte, unsozialisierte 4er-Bockgruppe Probleme machte. Ich musste auch trennen und es brauchte eine lange Zeit, bis Alle harmonisch zusammenlebten. Dadurch habe ich aber ein paar Erfahrungen gemacht, die dir eventuell helfen könnten.


    Die beiden wichtigsten Punkte gehst du ja schon an: mehr Platz und Kastration. Das ist super und extrem wichtig! Der nächste Punkt bei der Vergesellschaft ist die Einrichtung des Geheges.


    Am ersten Tag könnte es ganz schon rund gehen bei der Vergesellschaftung. Damit meine ich exzessives Jagen, Zähne klappern und Aufreitversuche. Das ist noch vollkommen im Rahmen. Auch ein Kampf wäre noch kein Grund komplett aufzugeben, aber das wäre etwas was sich verhindern wollen würde. Meerschweinchen dosieren ihre Bisse meiner Meinung nach gezielt, das heißt ein Kampf kann unblutig ausgehen. Das weißt du aber leider nicht vorher und andersherum können die Verletzungen bei einem Kampf auch richtig heftig ausfallen. Deshalb würde ich bei den ersten Anzeichen (beide Böckchen stehen sich gegenüber und verlagern ihr Gewicht auf die Hinterbeine) mit einem Stück Pappe oder einem Kehrbesen dazwischengehen. Damit es sich garnicht so hochschaukelt ist es wichtig, dass sich die Böckchen "aus den Augen verlieren" können und auch mal zwischendurch entspannen. Fühlt sich ein Böckchen gestresst und in die Ecke gedrängt, wird es viel eher zubeißen. Ein gutes Mittel ist deshalb für Sichtbarrieren im Gehege zu sorgen und gleichzeitig jegliche Engstellen zu vermeiden. Ein paar Handtücher, die wie Vorhänge im Gehege ragen sind dafür ideal und Unterstände, auf die man hochhopsen kann. Außerdem immer wieder empfohlen ist ausreichend Futter an vielen Stellen im Gehege.


    Ein weiterer Faktor ist der richtige Zeitpunkt: ich spreche hier nur aus meiner eigenen Erfahrung, aber ich bin bisher sehr gut damit gefahren die Vergesellschaftungen zu einem Zeitpunkt beginnen zu lassen, an dem es üblicherweise ruhig ist in der Gruppe. Meine Meerschweinchen schlafen tagsüber hauptsächlich und sind sehr träge - selbst bei einer Vergesellschaftung. Es hat sich als sehr positiv herausgestellt diese ruhige Anfangsphase zu haben, bevor am späten Abend die Fronten geklärt werden.


    Wenn du deine Beiden also direkt nach der Kastration oder etwas später zusammensetzt haben sie die Möglichkeit einige friedliche Stunden miteinander zu verbringen. Mit etwas Glück fühlen sie sich dann sicherer miteinander und sind weniger überfordert. Da sie aber natürlich auch nicht übermäßigem Stress ausgesetzt sein sollen würde ich aber an den jeweiligen Enden des Geheges zwei schöne Schlafplätze schaffen mit leicht zugänglichem Futter und in der Mitte den Sichtschutz. Sobald sie fitter sind können sie dann das Gehege und einander erkunden.

  • Danke für die weiteren Informationen. Das macht natürlich viel aus, das zu wissen!


    Wenn beide Tiere vermutlich nicht gelernt haben, friedlich in einer Bockgruppe zu leben mit verschiedenen oder mehreren Partnern, dann würde ich sie auf keinen Fall direkt nach der OP zusammensetzen!


    Die Leute, die hier empfohlen haben, sie gleich zusammenzutun, gingen sicherlich davon aus, dass sie jetzt auch schon zusammenleben. Das wäre dann natürlich etwas völlig anderes. Das würde ich sie auch wieder zusammensetzen.


    Ich schreibe auch aus der eigenen Erfahrung mit Böckchen, die sich gestritten und gebissen haben. Folgendes finde ich für Deine Situation wichtig:


    Sie nicht gleich nach der OP zusammenzusetzen gilt umso mehr, wenn es schon zu einer Beißerei kam. Wenn die Operation und Narkose gut gemacht wird, sind sie nach einer bis wenige Stunden wieder ganz fit, aber sie haben 2 Wunden und die körperliche Belastung der Operation. Da sollten sie nicht auch noch den Stress der Vergesellschaftung haben. Wenn es nicht so gut laufen sollte - vielleicht auch nur für einen - dann ist die Gefahr noch größer.


    In einem Käfig fremde Böckchen zu vergesellschaften muss fast schief gehen. Sie brauchen viel Platz um einander ausweichen und rennen zu können. Wenn einer den anderen verjagen will, kann es helfen, dass sie sich beruhigen, wenn sie richtig wegrennen können. Dabei ist auch viel Sichtschutz und Tunnel oder notfalls Häuser mit 2 einander gegenüberliegenden Eingängen wichtig. Die 2x2m bieten da eine viel besser Chance - auch wenn es gerne noch größer sein könnte, zumindest in der ersten Zeit.


    Ob die beide sich jemals vertragen werden, weiß man nicht. Das hängt von Sympathie, Erlebnissen mit anderen Schweinchen und untereinander und eben auch dem Gehege und dem Halter ab. Denn als Halter kann man schon unterstützen und z.B. beruhigen, wenn gejagt wird, für Ablenkung durch Futter und andere Beschäftigung sorgen und das Gehege optimal einrichten sowie Stellen, an denen es zu Streit kommt, verändern.


    Böckchen können sich auch unkastriert dauerhaft vertragen. Bei manchen Böckchen hilft die Kastration, dass sie verträglicher werden, aber alles entscheidend ist das in der Regel nicht. Wenn es aber etwas zum Guten verändert, dann dauert das rund 4 Wochen. So lange ist der Hormonspiegel noch auffallend höher als bei einem Kastraten. Das schreibe ich nicht aufgrund von Messungen, sondern durch Beobachtung von bisher 5 im Erwachsenenalter kastrierten Böckchen. Diese Erfahrung haben anderen Halter auch bestätigt.


    In jedem Falle kann eine Vergesellschaftung von erwachsenen Böckchen Wochen oder Monate dauern. Mit ein paar Stunden oder Tagen wird es meistens nicht getan sein. In dieser Zeit muss man die Tiere sehr genau beobachten und auch immer wieder auf Bisswunden oder stressbedingte Abnahme oder Befall durch Parasiten oder Pilz untersuchen.


    2 Böckchen dauerhaft in Außenhaltung in zu halten ist schon wegen der Beobachtung nicht gut, aber auch 2 Schweinchen sind zu wenig, um das Schlafhaus warm zu halten und um sich im guten Sinne zu Bewegung anzuregen. Je nach Region ist Außenhaltung von Meerschweinchen sehr anspruchsvoll, wenn man will, dass es den Tieren gut. Schon alleine ein raubtiersicheres, ausreichend großes Gehege ist eine Herausforderung. Und das Schlafhaus ist auch ein kompliziertes Thema, gerade bei Bockgruppen. Könntest Du die beiden auch dauerhaft in den 2x2m im Haus halten?


    Wann ist der Kastrationstermin?


    Wir antworten hier in der Regel sehr schnell. Damit Deine Tiere nicht mehr unnötig lange alleine sein müssen, wäre es gut, wenn Du auch schnell antworten würdest. :-)


    Nachtrag: Mein Beitrag hat sich mit dem von Feejo überschnitten.

  • Ok da hast du jetzt zwei gegenteilige Empfehlungen von Marie-Luise und mir bekommen.


    Deshalb noch eine Erklärung zu meinen Überlegungen: meine Schweinchen wurden nicht unter Gasnarkose kastriert, sondern mit der alsmodischeren Methode. Ich gehe mal davon aus, dass dein Dorftierarzt die auch nutzen wird (auch wenn Gasnarkosen mMn besser sind). Bei den Böckchen, die damals 1,5 Jahre alt waren dauerte es deshalb gut 24h bis sie wieder agil durchs Gehege gelaufen sind. Bei meinem Vorschlag würden sich deine Böckchen also erstmal garnicht unbedingt begegnen, könnten sich aber mit dem Gehege etwas vertraut machen.


    Allerdings habe ich nicht an die Wunden durch die Kastration an sich gedacht. Das ist schon ein wichtiger Punkt. Meine Ideen für die Vergesellschaftung sind auch unabhängig davon, ob es direkt nach der OP oder später passiert. Dann wäre es wohl besser die ersten Tage abzuwarten.

  • Ja, das ist ja auch der Vor- und Nachteil eines Forums: Man bekommt mitunter unterschiedliche Empfehlung und muss sich dann die am besten passende möglichst heraussuchen.


    Den Punkt von Feejo mit der langen Nachwirkung verstehe ich gut. Allerdings ist trotzdem bei ihr die Gruppe durch die stärkere Nachwirkung bei dem Leittier nach der Narkose zerbrochen. Und das waren 4 Böckchen, die sich vorher gut verstanden hatten. ( Feejo Ich will nicht über Dich in der 3. Person schreiben, sondern nur erklären, was der Themenersteller ja nicht wissen kann, hier aber auch eine wichtige Erfahrung ist.)


    Außerdem weißt Du ja nicht wie lange Deine Tiere brauchen, um wieder ganz fit zu sein. 2 unserer Böckchen liefen nach der Heimkehr etwas steifbeinig in den ersten Stunden, waren aber voll wach. Bei den anderen 3 hätte man überhaupt nichts gemerkt, als sie wieder zu Hause waren, wenn es da nicht das geschorene Fell gegeben hätte. Sie liefen und sprangen völlig normal. Und alle habe ich sofort nach der Narkose wieder mitgenommen, als alle 2 bzw. 3 operiert waren.


    Ein gut geeigneter Tierarzt ist wirklich sehr, sehr wichtig. Ich kenne leider keinen in der Oberlausitz, aber vielleicht findest Du hier eine passende Empfehlung: https://www.meerschweinchen-ra…ategory/3-tier%C3%A4rzte/

  • Das tut gut hier von 2 Expertinnen beraten zu werden :) Ich danke euch sehr. Habe Moritz & Poppi heute 10:30 Uhr abgegeben - 19:00 Uhr darf ich beide wieder abholen. Die Ärztin hat sich gefreut, dass beide ordentlich Nahrung in der Box hatten. Die Narkose wird durch eine Spritze erfolgen. Die Ärztin hat ebenfalls empfohlen, 1-2 Tage mit der erneuten Vergesellschaftung zu warten.

    Dann dürfen heute Abend erstmal beide wieder in ihren Käfig und morgen dann ganz normaler Tag im getrennten Außengehege.


    Die Vergesellschaftung plane ich für Mittwoch, wenn beide einen gesunden Eindruck machen (oder vielleicht warte ich doch noch länger, damit die Hormonspiegel sinken 🤔 schwierig schwierig…). Mittwochs ist mein freier Tag - da kann ich den ganzen Tag dabei bleiben. Für das Gehege haben wir am Wochenende 4 Holzrahmen gebaut (2m lang, 50cm hoch) und mit Draht bespannt. Die Vergesellschaftung soll in diesem Rahmen erstmal indoor stattfinden. Das Gehege kann auch über einen längeren Zeitraum erstmal so stehen bleiben.

  • Wenn sie mit Spritze arbeitet, wird das vermutlich die alte Methode sein. Ich hoffe, es geht gut! Meerschweinchen vertragen lange Narkose nicht so einfach. Daher sollte man sie nicht einfach ihren "Rausch" ausschlafen lassen. Ich würde für künftige Fälle schon mal beim Abholen fragen, ob sie nur mit einer Spritze oder mit einer wiederaufhebbaren Narkose arbeitet.


    Bei Gasnarkose hört die betäubenden Wirkung sehr, sehr schnell auf, wenn das Gas abgestellt wird. Unser Tierarzt gibt dann noch etwas Sauerstoff hinterher. Alternativ dazu nutzen manchen Ärzte eine wiederaufhebbare Narkose. Da werden 3 Mittel gespritzt und zum Ende der Operation Gegenmittel gespritzt, die die Betäubung beenden. Wenn ein Arzt das gut macht, scheint das auch schonend zu sein.


    Ich würde lieber bis nächsten Mittwoch warten, wenn Du dann wieder einen freien Tag hast oder bis zum darauffolgenden Wochenende. Dann wärem vermutlich auch schon die Fäden gezogen und sie hätten sich von der Narkose erholt. 4 Wochen warten würde ich vermutlich eher nicht. Das wäre schon eine lange Zeit für ein Meerschweinchen, das ja nur etwa ein Zehntel der Lebenserwartung von uns hat - oft sogar deutlich weniger.


    Bitte berichte weiter, wie es den Jungs geht!

  • Ich würde die Vergesellschaftung auch nicht unbedingt am Mittwoch machen. Auch wenn du da frei hast, kann es auch einen Tag später rund gehen und dann wärst du nicht zu Hause. Grundsätzlich kann man nie ausschließen bei Streitigkeiten nicht da zu sein, aber ein Wochenende ist schon ganz gut um zwei volle Tage zum Beobachten zu haben. Außerdem sind die Nähte bis dahin ggf. noch anfällig.


    Was den Hormonspiegel angeht: sollte die Kastration eine Auswirkung haben (das ist sehr unterschiedlich) tritt eine merkliche Veränderung erst Wochen später ein. Ich würde sagen frühestens nach 3 Wochen. So lange würde ich auch nicht warten wollen.


    Aber erstmal bekommst du sie heute hoffentlich wohlbehalten zurück und kannst dann die nächsten Tage weitersehen. Ich würde mich auch sehr freuen, wenn du weiter berichtest!

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