Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Hat mein Kastrat ein Pilz oder sind es Milben?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,


    ich habe heute zwei dieser Stellen bei meinem Meerschweinchen entdeckt. Liege ich richtig das es ein Pilz ist oder sind es eher Milben? Nicht wundern er ist voll mit Waldboden. Daher ist er so schmutzig am Bauch. Ich weiß natürlich das er eigentlich zum Tierarzt sollte aber leider liege ich derzeit mit Scharlach flach und habe keine Möglichkeit ihn zum Tierarzt zu kriegen. Gegen einen Pilz hätte ich was da (Limisil once) möchte es aber natürlich nicht einfach drauf schmieren falls es auch Milben sein könnten.
    Könnt ihr mir helfen? Ich gehe natürlich direkt zum Tierarzt wenn ich wieder soweit fit bin.


    Liebe Grüße

  • Ich finde auch, dass es nach Pilz aussieht.

    Hatte er in letzter Zeit viel Stress?

    Umzug, eine neue Vergesellschaftung, Krankheit?
    Ein Pilz bricht dann aus, wenn das Immunsystem an etwas zu knabbern hat.
    Wie ist sein Gewichtsverlauf? Ist er stabil? Kot ist auch in Ordnung?


    Wenn du nur den Pilz behandelst, behandelst du die Symptome, evtl aber nicht die Ursache.
    Ich würde auf jeden Fall noch Rodicare Immun geben.

  • Kreisrund und schuppig ist in 99% der Fälle immer eher ein Pilz statt Milben.
    Das Lamisil kannst du ruhig auftragen, das sollte sich mit einem eventuellen Spot-On eigentlich nicht beißen. Selbst wenn es Milben sind, würde das Lamisil nicht schaden, solange es nicht ins Auge etc. kommt.

  • Ja es war ein Pilz. Ich vermute aufgrund von Stress. Behandelt wurde es erst mit Lamisil Once. Was auch geholfen hat, nur kam der Pilz immer wieder an neuen Stellen. Daher bin ich jetzt nachdem ich wieder gesund war zum Tierarzt. Dort wurde eine Pilzkultur angelegt bzw. hab ich Imavorol bekommen.
    Und ich soll die Einrichtung entweder entsorgen oder desinfizieren. Und das Einstreu erneuern. Jetzt ist nur die Frage. Ich habe ja Waldboden drinnen. Muss der wirklich raus? Oder würde es reichen ihn nochmal gut mit Mikroorganismen einzusprühen, so dass diese die Pilzsporen vielleicht abbauen?

  • Ich würde nicht in erster Linie gegen den Pilz sondern für das Immunsystem handeln. Das kann Vermeiden von Stress durch die Gruppenzusammensetzung, die Gehegegröße, das Fernhalten von Stress durch Hunde, Katzen, Kinder u.v.a. sein. Sollte Stress eine entscheidende Rolle spielen, müsste die SItuation in dieser Hinsicht verbessert werden.


    Es könnte auch mit anderen Faktoren zusammenhängen wie zuviel (im Sinne von falschen Reinigungsmitteln) oder zu wenig Gehegereinigung sein oder falsche Ernährung oder ein anderes gesundheitliches Problem.


    Wenn bei einem Tier immer wieder Pilz an neuen Stellen auftritt, ist es m.E. nicht möglich. das durch Beseitgen aller Pilzsporen zu beenden sondern nur durch ein ausreichend funktionierendes Immunssystem. Ein geeignetes Pilzmittel macht natürlich durchaus Sinn, aber das wird das Problem nicht dauerhaft lösen, egal welches Mittel man nimmt, wenn das Immunsystem nicht ausreichend funktioniert.


    Hast Du eine Idee, was bei Deinem Tier den Stress oder die Immunschwäche verursacht?

  • Ja ich vermute stark die letzte Vergesselschaftung. Sie ist zwar schon drei Monate her aber ich merkte schon was länger das die Gruppe unharmonisch ist. Eine der neuen ist auch sehr dominant. Die zwei neuen sitzen jetzt auch seit letzter Woche in einem extra Gehehe.

    Also der Pilz ist im Grunde nicht immer wieder an anderen Stellen neu aufgetreten, sondern hat sich vermehrt. Es war das ich die eine Stelle behandelt habe und dann zwei Tage später gesehen habe, das es auch weiter unten noch eine (neue) Stelle gibt. Er ist ein CH Teddy und hat dementsprechend Fell wodurch die Stellen echt gut versteckt waren. Fell ist jetzt aber auch gekürzt um es besser im Auge haben zu können.

  • Wie schaut es mittlerweile in der Gruppe aus? Haben sie sich tatsächlich beruhigt?
    Um den Pilz dauerhaft loszuwerden, sollte der Stressfaktor lokalisiert und auch verringert werden.
    Sonst kann der Pilz bei allen Bemühungen, leicht immer wieder kommen.

    Als Stressfaktor kann in Frage kommen:

    Ungünstige Gruppenzusammensetzung, neue Gruppenzusammensetzung
    Gehege ist nicht optimal, bzw. es besteht Optimierungsbedarf
    Krankheit

    Bei Babies, Absetzerpilz durch Trennung von der Mutter.


    Wenn ich so deinen Verlauf von deinen Beträgen betrachte, hattest du im November einen Todesfall wegen Atemproblemen und vorher auch bei einem Schweinchen Matschkot. Evtl hast du Mykoplasmen in der Gruppe oder etwas anderes, was die Tiere schwächt.
    Ich würde tatsächlich unter diesem Hintergrund auch einmal eine Sammelkotprobe abgeben.
    Wenn du Waldboden hast, gehe ich davon aus, dass deine Tiere in Außenhaltung leben.
    Da Matschkot, Atemprobleme + Pilz in den Wintermonaten aufgetreten sind würde mich interessieren, wie dein Gehege strukturiert, bzw. aufgeteilt ist. Evtl findet sich hier etwas.
    Wie viele Tiere hast du und wie alt sind sie, bzw. wie lange leben sie jetzt in dieser Zusammensetzung zusammen?


    Dies ist jetzt keine "Kontrollfrage" sondern die Fragen dienen nur dazu, damit ich mir ein Bild von der Situation machen kann, um eine Idee zu bekommen, wie es zu den Ausfällen kam.


    Ich denke, dass es mit der Stärkung des Immunsystems alleine nicht getan ist. Es ist gut, etwas fürs Immunsystem der Tiere zu tun, aber es sollte auch genau geschaut werden, was die Ursache des Ganzen sein könnte, um weitern Unangenehmen Dingen vorzubeugen.

  • Ich vermute da eher keine Krankheit dahinter, sondern tatsächlich auch die Vergesellschaftung und den Stress der danach kam. Und eine Vergesellschaftung kann auch echt manchmal ein paar Monate dauern, bis jeder "seinen" Platz in der Gruppe gefunden hat.

    Einrichtung kannst du ausbacken wenn du das möchtest, wegwerfen würde ich aber nichts. Gehege einmal gründlich reinigen und sonst alles wie gewohnt, ist ja "nur" ein Pilz und kein aggressiver Parasit. Komplett pilzsporenfrei wirst du es sowieso nicht bekommen, da die Sporen ja auch in der Luft herumschwirren.

    Dass der Pilz anfangs auch schlimmer und an mehreren Stellen auftreten kann, da hab ich selbst erst die Erfahrung mit machen müssen. Sah schlimm aus. Und der kann innerhalb von zwei Tagen von einer mini Stelle zu einem riesigen, kahlen Fleck werden.

    Und auch auf kleineren Bisswunden von Vergesellschaftungen kann sich ein Pilz bilden, Betaisodona ist hier dein bester Freund, wirkt antiseptisch und antimykotisch, falls es noch zu kleineren Reibereien in eurer Gruppe kommt und du mal eine kleinere Wunde versorgen musst.

    Wenn es jetzt keine größeren Probleme mehr in eurer Gruppe gibt und der Pilz nicht mehr wiederkommt, würde ich es dabei belassen. Im besten Fall das rangniedrigste Schweinchen noch beobachten, nicht dass sich da was entwickelt, nur als Vorsichtsmaßnahme. Ansonsten noch das Immunsystem stärken, wie schon geschrieben wurde.

  • Es gibt leider keine Bestätigung, dass es keine Krankheit ist oder das Darmparasiten eine Rolle spielen...

    Wären es meine Tiere, gerade wenn sie in Außenhaltung leben, würde ich auch diese Parameter nicht außer Acht lassen und dem nachgehen.

    Aber das ist meine Sicht der Dinge.

    Ich bin lieber immer sicher gegangen und habe tatsächlich alle Möglichkeiten in Betracht gezogen und sie dann systematisch aus der Welt geschafft. Und das hat so manchem Schweinchen auch den Hals gerettet.


  • Ja die Gruppe hat sich seitdem die zwei neuen aus der Gruppe raus sind relativ entspannt. Klar es wird hier und da mal vom Essen weggescheucht aber es hat sich im Großen und Ganzen alles etwas beruhigt. Ich hoffe daher das es dieser Stressauslöser war.


    Bei mir leben sie drinnen in einem großen Innengehege mit vielen Versteckmöglichkeiten (momentan 4 Häuser für die 3 Meerschweinchen).
    Die Gruppe besteht aus einem Kastrat (etwas über 1 Jahr alt) einem Weibchen (auch etwas über ein Jahr alt) und noch einem Weibchen (7 Monate alt). Diese Gruppe habe ich seit knapp einem 3/4 Jahr.


    Im Oktoker sind dann noch 3 neue hinzu gekommen. Eins davon ist dann im November leider verstorben (die mit der Rachenentzündung). Die anderen zwei waren bis vor kurzem noch in der Gruppe.


    Der Matschkot hing damals mit einer bestimmten Heusorte zusammen auf die ich damals gewechselt hatte. Als ich wieder zurück zum alten Heu gewechselt habe war der Matschkot Geschichte.


    Fürs Immunsystem gebe ich jetzt gerade Rodicare Immun.

    Wie kann ich herausfinden ob diese Mykoplasmen vorhanden sind?

  • Die Mykoplasmen sind eine umstrittene Geschichte. Sie sind sehr oft nachweisbar, ohne dass sie Krankheitssymptome auslösen. Wenn das Tier dann durch eine andere Sache geschwächt ist, kann es zu einer Erkrankung kommen, die den Mykoplasmen zugeschrieben wird. Daher ist nicht so sehr die Frage wie man sie nachweisen kann, sondern was das ggf. aussagt und was dann als Reaktion sinnvoll ist.


    Wenn der Matschkot durch den Heuwechsel beseitigt ist und die Situation in der Gruppe jetzt entspannter ist, würde ich persönlich erst einmal abwarten und beobachten.


    Habe ich das richtig verstanden, dass Ihr zu einem Kastraten und 2 Weibchen einen weiteren Kastraten mit einem Weibchen (vermutlich zunächst zwei Weibchen) getan habt?


    Wenn ja, dann wäre es nicht verwunderlich, dass es viel Stress gegeben hat.

  • Nein ich hatte zu meinem Kastraten und den zwei Weibchen noch 3 weitere Weibchen dazu gesetzt. Eins von den 3 Mädels war dann verstorben.

  • Derjenige mit dem Pilz ist der Kastrat, richtig?


    Wenn wirklich die Erweiterung der Gruppe das Problem war, dann sollte es für ihn ja jetzt auch mit dem Pilz bald vorbei sein (mit einer möglichst harmlosen Behandlung).


    Die beiden Weibchen bilden leider auf Dauer keine gute Gruppe. Du schriebst m.W. dass die eine sehr dominant sei. Aber auch ganz davon abgesehen, brauchen Meerschweinchen-Weibchen ein Böckchen (natürlich kastriert) in der Gruppe. Leider sind nicht alle Kastraten sexuell aktiv, aber viele schon und zudem schlichten sie oft - leider auch nicht alle - wenn Weibchen Stress miteinander haben. Wenn bei Euch ein Böckchen eine Chance haben sollte, müsste er aber mindestens 1,5 Jahre alt und durchsetzungsfähig sein.


    Falls Ihr - was ich durchaus verstehen könnte - nicht noch ein Tier aufnehmen und möglichst auch nicht dauerhaft 2 Gruppen halten wollt, würde ich versuchen, für die beiden neuen Weibchen einen guten neuen Platz zu finden. Das wäre auch im Interesse der Tiere besser als dauerhaft als 2 Weibchen alleine leben zu müssen.

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