Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Kieferabszess bei Meerschweinchen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Neustes Update: leider ging es Lea heute Morgen wieder nicht gut, nachdem es ihr gestern sehr gut ging. Der Durchfall war wieder da. Also wieder ab zum Tierarzt.


    Seine Meinung ist, dass sie die ganze Kombination an Antibiotika und Metacam mit der Zeit halt nicht mehr so gut erträgt. Da es nun 2 Wochen sind, hat er entschieden, die Antibiotika und Metacam ganz abzusetzen, da das Wiederherstellen der Verdauung nun das wichtigste ist. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass die Wunde sehr gut heilt und kein Infekt sichtbar ist.


    Aktuell kriegt sie Rodicare, Paspertin und Benebac. Gepäppelt werden muss 10 ml alle 2 Stunden. Und schon nach einigen Stunden scheint sich die Verdauung zu stabilisieren. Es ist eindrücklich, wie schnell sich sowas bei Meerschweinchen verändern kann.

  • Gut das sie gleich so schnell wieder die Kurve gekriegt hat:)Ich hoffe für euch das es nun weiter bergauf geht!

    Vorsicht mit dem Paspertin,das dürfen Meerschweinchen nur eine sehr begrenzte Zeit bekommen (glaube max. 4Tage),da sich der Darm sonst zu sehr daran gewöhnt. Werdet ihr aber sicher auch nicht länger brauchen,ist ja eher gegen Übelkeit und zur Verdauungsanregung,weniger gegen Durchfall.

  • Das Päppeln funktioniert mittlerweile relativ gut (obwohl sie sich immer ziemlich stark wehrt), und die Verdauung scheint besser zu sein. Wenn man ihr das Lieblingsfutter gibt (Cicorino Rot), frisst sie auch gerne davon, so wie Heu. Aber sie gibt relativ schnell auf und hört dann auf zu fressen. Das heisst, ohne das Päppeln hätte sie viel zu wenig.


    Was ist so eure Erfahrung bei Zahnschweinchen? Wie lange geht das, bis das Päppeln weniger oder gar nicht mehr notwendig ist? Irgendwelche Tipps, wie man sie zu mehr selbständigem Fressen aufmuntern kann?

  • Unsere OP ist nun 17 Tage her und ohne Päppelfutter würde Bella nicht mehr da sein. Wenn ich nachfrage wie lange das dauern kann wird das nie konkret beantwortet. Es kommt wohl vor das die Tiere plötzlich ein gutes Gefühl beim Futter bekommen und es wieder komplett selbst läuft. Es kann aber auch sein das es nie wieder richtig funktioniert, da steckt niemand drin und jeder Fall ist etwas anders.


    Andreas

  • Gute Neuigkeiten: Lea hat die Nacht gut überstanden. Wir konnten gestern etwa 60 ml päppeln und haben ein neues Höchstgewicht von 800g erreicht (als es ihr ganz schlecht ging, waren wir bei 730g, und wenn sie in Top-Form ist, wiegt sie 850-890g).


    Gemäss Rücksprache mit dem Tierarzt sollen wir nun Paspertin absetzen. Sie kriegt nur noch Rodicare Akut und Bene-Bac. Das Päppeln sollen wir dosieren, je nachdem was sie sonst spontan frisst, mit dem Ziel, es innert einer Woche abzusetzen, jederzeit mit einem Auge auf dem Körpergewicht.


    Die Wunde wird immer kleiner, es wird nach und nach schwieriger zu spülen. Am Mittwoch ist Kontrolle beim TA.

  • Es wird nicht einfacher: obwohl es Lea besser geht, und immer mehr selbständig frisst, ist es nicht genug, und wir müssen päppeln. Sie frisst jeweils z.B. 10-20g Salat, dann hört sie auf und knabbert Heu.


    Leider verweigert sie das Päppeln immer energischer - was ein gutes Zeichen ist, da sie sehr viel Energie hat, aber gleichzeitig auch ein schlechtes Zeichen, da wir so den Gewichtsaufbau nicht hinkriegen. Sie ist aktuell bei 755g.


    Jegliche Säfte oder sonstige Mischungen, um den Päppelbrei appetitlicher zu machen, funktionieren nicht. Es ist die Spritze: sobald sie die sieht, geht das Drama los. Und den Brei frisst sie nicht selbständig.


    Falls jemand noch Tricks auf Lager hat, nur zu :)

  • Unser Zahnschweinchen hatte sich nach der großen OP (Entfernung Backenzahn + kompletter Abzesshöhle am Kiefer) nach ca. 3-4 Tagen eigenständig angefangen zu fressen und ich hatte mich auch erst nicht getraut, das Zwangs-Päppeln einzustellen. Rat der Ärztin war, morgens und abends fest 10ml zuzufüttern sowie morgens und abends zu wiegen. Weitere Zufütterung dann nur je nach Gewichtsverlust im Laufe des Tages... Das hat ganz gut funktioniert. Vielleicht wäre das noch mal einen Test wert? Somit hat Lea vielleicht tagsüber einen größeren Anreiz auch selbst was zu fressen.


    Ansonsten wurde auch in schwierigen Phasen (wenn anderes Futter verschmäht wurde) immer gern energiereiches Trockenfutter gefuttert, das wir noch zusätzlich mit Sonnenblumenkernen, Erbsenringen und Haferflocken "verbessert" haben. Einerseits nicht optimal, andererseits dachte ich mir dass jedes (selbst gefressene) Futter im Schweinchen besser ist als gar keins.


    Drücke die Daumen dass es mit dem Fressen bald besser geht!

  • Lea hatte gestern die Kontrolle beim TA: die Nähte wurden entfernt, die Wunde sieht sehr gut aus und ist geschlossen, wir müssen einfach noch einige Tage mit Betadyne desinfizieren. Es gibt kein weiterer Kontrolltermin, also ist für den TA die Sache erledigt.


    Das Fressen bleibt eine Herausforderung, aber wir lernen dazu. Sie weigert nicht grundsätzlich das fressen, sie ist lediglich sehr selektiv geworden: wenn wir ihr genau den Salat und die Kräuter geben, die sie mag (und das ist leider nicht immer das gleiche!), dann frisst sie brav 20g aufs mal, und wir müssen nicht päppeln. Aber falls ihr Lieblingsgemüse gerade nicht vorhanden ist, dann frisst sie einfach nichts. Frei nach dem Motto: lieber hungern, als etwas zu essen, was sie nicht mag :D


    Also gilt es heute, den Supermarkt leerzukaufen, um zu schauen, was ihrem "neuen" Geschmack entspricht. Ich denke, durch die OP und die vielen Medikamente hat sich etwas verändert in ihrem Geschmacksempfinden, und da müssen wir neu experimentieren.


    Auf der einen Seite tendiere ich dazu, sie mal eine Weile "hungern" zu lassen (ohne Päppeln), in der Hoffnung, dass sie dann reinhaut und auch wieder das frisst, was sie nicht unbedingt mag. Auf der anderen Seite ist das vermutlich eine schlechte Idee, da sie dann zu fest abmagert und sich nicht mehr gut erholen würde - also werde ich das nicht tun. Wie geht ihr in solchen Fällen damit um?

  • Wenn Sie fressen kann und - zumindest das Lieblingsfutter - auch fressen möchte würde ich glaube ich nicht mehr zufüttern. Statt dessen würde ich zumindest vorübergehend etwas mehr Geld investieren um immer eine möglichst große Futterauswahl bieten zu können, an der sie sich jederzeit frei bedienen kann. Allerdings würde ich mir vermutlich eine kritsche Gewichts-Grenze setzen, unter die ich sie nicht kommen lassen würde bzw. ab der ich dann doch wieder zufüttern würde.


    Aber das ist jetzt nur mein Gefühl wie ich es machen würde - vielleicht hat ja jemand von den anderen Meeri-Erfahren auch eine andere Meinung bzw. andere Erfahrungswerte. :/

  • So, ich melde mich wieder mal. Lea geht es deutlich besser, nachdem es letzten Samstag kurz wieder bergab ging: sie weigerte sich immer stärker gegen das Päppeln, wollte nicht genug fressen und kriegte kurz wieder Durchfall. Also nochmals ab zum TA.


    Der Tierarzt hat einen ähnlichen Tipp gegeben wie Gartenschweinchen: vielleicht mal versuchen, Lea so lange "hungern" zu lassen, bis sie merkt, dass sie selber fressen muss, und nur falls es wirklich nicht geht, dann am Abend mit Critical Care ergänzen. Auch sollten wir das Metacam wieder geben, da sie vielleicht noch Schmerzen haben könnte.


    Gesagt getan, und einen Tag später hat sie begonnen zu fressen, mehr als genug! Aktuell nimmt sie sogar jeden Tag selbständig an Gewicht zu. Wir geben täglich noch Metacam, Bene-Bac und Rodicare Appetit, können das aber gemäss TA nach und nach versuchen zu reduzieren/absetzen, indem wir genau beobachten, wie sie darauf reagiert.


    Wir freuen uns riesig, sie scheint über den Berg zu sein! Hoffentlich bleibt es so und es kommen keine neuen Infektionen. Danke euch allen für die Tipps und die Unterstützung! ^^

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