Meerschweinchen Vergesellschaftung

Wohin mit den Böckchen?

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • "Grausamkeit" ist ein von Menschen gemachter Begriff. Das Tier handelt nach seinem Instinkt und nach seinem Schema, wie es am Besten überleben kann.

    Ebenso ist der Begriff Grausamkeit verschieden auslegbar.

    Ich würde diese Diskussion hier, in dem Threat, wo es um Böckchehaltung geht ganz heraus lassen. Er ist ein Thema, was direkt mit Meerschweinchenhaltung nichts zu tun hat.

    Und davon ab... eine Katze spielt zum trainieren der Jagd mit ihrer Beute. Aus "Freude" nicht.

    Es ist ihr Instinkt, nach etwas zu jagen, was sich bewegt. Ihr ist es nicht bewusst, dass sie da ein anderes Tier "in der Mangel" hat. Sie handelt nach ihrem natürlichen Trieb.

    Anders wie Menschen es machen. Da sollten wir aufhören, Vergleiche zu ziehen und der Katze etwas aufladen, was dem Mensch gehört.

  • Du hast Recht, Wassn, dass das Thema Katzen hier nicht hergehört. Inhaltlich stimme ich Dir nicht zu, aber das sollten wir hier einfach so stehen lassen und uns wieder dem Thema Überschuss an Böckchen zuwenden (ich war ja an der Ablenkung beteiligt).


    Einer meiner Ansätze wäre, Leuten, die nur zwei Tiere nehmen wollen, zwei Kastraten zu empfehlen und dabei die möglichen Probleme und Anforderungen natürlich vorab zu nennen. Eine Voraussetzung wäre für mich aber, einen Plan zu haben, was nach dem Tod des einen Kastraten passieren soll.


    Daher lauten meine Fragen:

    • Wer hat gute und wer schlechte Erfahrungen gemacht, einem solchen übriggebliebenen Kastraten wieder einen Kastraten dazuzusetzen?
    • Wie alt war der Neue dann und, gerade falls er sehr jung war, ging das dann auf Dauer gut?
  • Auch ich sinniere schon etwas länger über dieses Problem.

    Ich möchte auf lange Sicht hin auf Böckchen umstellen, wahrscheinlich 4 Stück. (Eventuell auch 5, wenn das für die Gruppe besser sein sollte) Mein aktuelles Gehege hat 6,5qm und ist im Notfall teilbar in 2x etwas ü3qm.

    ich weiß zwar immer noch nicht ob und wie man eine Gruppe von Harem auf Böcken umstellt ohne ein Tier wegzugeben, aber gut noch ist es ja nicht soweit.

    Ich liebe jedes meiner Tiere heiß und innig und würde mich niemals von einem Trennen können (bis das der Tod uns scheidet, ihr wisst schon...), jedoch, Gedanklich, drifte ich immer wieder zu Böckchen.

    Und ich denke, wenn kleinschweinugly mich ans Pfötchen nimmt (wenn es soweit ist) bekomm ich das auch nervlich hin ^^


    Nun denn, das hat mit dem eigentlich Thema ja nicht viel zu tun.


    • Wer hat gute und wer schlechte Erfahrungen gemacht, einem solchen übriggebliebenen Kastraten wieder einen Kastraten dazuzusetzen?
    • Wie alt war der Neue dann und, gerade falls er sehr jung war, ging das dann auf Dauer gut?

    Ich bin fest davon überzeugt, das eine Kastratengruppe mit altersmäßig gut durchstrukturierten Tieren gut läuft. Bei denen gild, wie in der Haremsgruppe "Größer, Älter, Stärker" = Chef.

    Ich habe dazu mal ein interessantes Video gesehen. Mal gucken ob ich da noch wiederfinde.


    Wenn "Tier 0" nun ein 2 Jahre alter Kastrat ist, der immer in einer Jungsgruppe gelebt hat ist er einem Frühkastraten von ca. 3-4 Monaten deutlich überlegen und kann ihn in der 2er Gruppe gut in Schacht halten. Ist "Tier 1" 1,5 Jahre könnte man "Tier 2" zusetzten, usw.

    ...zumindest stell ich mir das so vor ^^ So baut man einen altersgemäß gute Struktur auf.

  • Also "Größer, Älter,STärker" = Chef kann ich nicht unterschrieben. Meine Gruppe ist gemischt, ich habe von 2 Jahren bis 4/4,5 Jahren alles dabei. Und muss sagen bis auf den Ältesten war hier jeder schon mal Chef. Das ändert sich gelegentlich, und gerade der Jüngste tanzt gern allen auf der Nase rum und wird da durch aus nicht immer in die Schranken gewiesen. Ich hab ihn seit er 6 wochen alt war, da war er schüchtern, dann kamen die Rappelphasen und auch wenn er da jetzt raus sein sollte hat er immer wieder seine Momente und ist dann durchaus auch mal eine Weile Cheffe bis es jmd anderem dann wieder zu bunt wird. Das ist nicht in Stein gemeiselt.


    Je größer die Gruppe ist, desto weiter gestreut ist die Altersstruktur natürlich. Ich muss sagen meine Gruppe funktionierte mit jedem weiteren Schwein besser- also mit 6 Schweinen wars schon ruhiger als mit 4en etc. Aber dafür hat natürlich nicht jeder Platz. Aber auch die Freundschaftsduos funktionieren auf engem Raum zumindest temporär ganz gut.


    Meine ganz persönliche Meinung: man kann einen Bock, der sich mit anderen Böcken verstanden hat auch wieder mit Böcken gruppieren- nur eben nicht mit jedem Bock. Ich denke bei reinen Männergruppen ist die Sympatie zwischen den Herren viel stärker von Bedeutung als in einer Haaremsgruppe. Und deshalb ist es oft leichter dann aus einem übriggeliebenen Bock einen Harem zu machen als monatelang durch Schweinchen zu testen bis es funkt.


    Marie-Luise ich habe einen übriggebliebenen Bock aus einem Böckchen-Duo aufgenommen und in meine Gruppe gesetzt- dh statt neuem Zugang hat er quasi 4 neue Zugänge auf einmal bekommen. Das war die friedlichste Vergesellschaftung von allen, da hat niemand auch nur geklapptert. Hab tagelang meinen Augen nicht getraut. xD Der übriggebliebene war so 3,5 bis 4, die Gruppe von 1- 2,5 zu dem Zeitpunkt. Den Jüngsten mag er sehr gerne, dafür hasst er everybodys darling. Die gehen sich total aus dem Weg. Also denke ich es ist vom Charakter abhängig. aber ein sehr junges Schwein wird sich auf DAuer mit einem alten Langweilen- mein "Rentner" wird diesen Sommer schon merklich ruhiger als der Rest

  • Ich selbst habe keine Erfahrungen mit Böckchen Gruppen, aber meine Freundin hat früher, als sie sich Meerschweinchen geholt hat zwei Böckchen genommen. Unkastriert. Als nach 6 Jahren dann das eine gestorben ist, hat sie ein 4-jähriges Männchen hinzugesetzt. Dieses war kastriert. Es hat alles sehr gut funktioniert. Das zeigt auch, dass es nicht immer schlecht ausgeht, wenn ein erwachsenes zu einem erwachsenen Tier gesetzt wird. Im Nachhinein hat sie dann aber das Risiko, welches damit verbunden ist erkannt und als vor Kurzem das andere Männchen (was da schon 7 war und einen Tumor hatte) eingeschläfert würde, holte sie sich zwei Mädels dazu. Bis zu dem Punkt, als sie sich die Mädels geholt hat, lebten die Tiere in einem 1qm Gehege und bekamen nur 1x die Woche Auslauf. Die zwei Böckchen lebten also auf nur einem Quadratmeter. Eine Rennstrecke von etwa 1,80m gab es aber. Ich finde das ist (vor allem für eine Bockgruppe) VIEL zu wenig Platz, aber darauf habe ich meine Freundin auch angesprochen. Da ich sie erst seit 2½ Jahren kenne nicht als sie mit der Meerschweinchen Haltung begonnen hat. Sie meinte, dass sie Mal darüber nachdenkt. Nach einer Weile hat sie sich dazu entschieden nicht nur einmal die Woche sondern „sogar“ zweimal die Woche Auslauf zu geben. Bringt natürlich fast nichts:rolleyes:

    Naja, als sie sich dann die zwei Mädels zum Kastraten geholt hat, sahsie ein, dass 1qm nicht reicht. Jetzt hat sie 2½qm und eine über 2m Rennstrecke:)

  • Kurioser Weise habe ich schon öfter gelesen, dass bockgruppen in schlechter Haltung durchaus funktionieren, quasi aus der Not heraus.

    Erst wenn man ihnen mehr Platz gewährt, zeigen sie, dass sie einander gar nicht mögen. Ich weiß aber nicht mehr wo ich das gelesen habe

  • Mein Bock stammt ursprünglich aus solch einer "Haltung", viele Tiere auf zu engem Raum. Als er mit seinen Kumpels bei der Notstation gelandet ist... war an seinem verpilzten Körper kaum noch Fell. Da hat niemand gemeint, dass sich die Tiere nicht verstehen. Ihr Gesundheitszustand dagegen, war eine deutliche Aussage.

    Über viele Wochen hat man in der Notstation dann um das Überleben der Tiere kämpfen dürfen.


    Ich finde es gut, dass man hier auf genug Lebensraum für die Tiere achtet. Gerade auch wenn Anfänger den Weg in dieses Forum finden, sollte das Forum ein gutes Vorbild sein. Leider gibt es von Züchtern und auch Verkäufern immer wieder viel zu kleine Gehegeempfehlungen.

    Und natürlich würde da auch keiner sagen, dass die Tiere eigentlich mehr Platz benötigen.

    Dass sie sich nicht gegenseitig an die Gurgel gehen, heisst nicht, dass ihr Gehegeplatz ausreichend ist und sie sich wohlfühlen.

    Die drei Herren, die bei mir kastriert wurden.. kamen aus so einem Gitterkäfig. Die beiden Jungs, die zusammen saßen, haben sich gut verstanden. Sie hockten verschreckt in ihren Behausungen, hatten lange, gedrehte Krallen und fast keine Muskelmasse am Körper.

    Sie waren super glücklich, als sie dann bei mir endlich mehr Platz zur Verfügung hatten.

    Aussagen, dass bei weniger Platz die Haltung besser funktioniert, finde ich daher nicht so prickelnd. Gerade auch wo Anfänger hier lesen. Dann besteht die Gefahr, dass es in dieser Hinsicht wieder eine "Rückentwicklung" geben wird.

  • Wassn

    Ich wollte nicht andeuten, dass man bockgruppen am besten im gitterkäfig hält. Deswegen schrieb ich, dass sich die Böckchen vermutlich aus der Not heraus verstehen und es ist ja absolut nicht in unserem Sinne ist Tiere in einer notsituation zu halten.


    Meine Aussage richtete sich vielmehr an all jene, die sagen "Meine 4 Böckchen leben auch auf 1m² gut zusammen". Das ist ja quasi so als wenn man 4 Jugendliche mit Aggressionen in einem kleinen Raum hausen lässt. Die suchen sich auf Dauer vermutlich auch jeder seine Ecke und arrangieren sich notgedrungen mit ihrer Lage. Das ist aber kein Leben, sondern ein Leiden

  • Mir ging dieser Gedanke "Wohin mit den Böcken" auch schon länger durch den Kopf und daher habe ich auch schon mehrmals insgeheim überlegt auf Bock/Kastratengruppen umzusteigen.


    Meine ersten Meerschweinchen im Erwachsenenalter waren übrigens zwei unkastrierte Böcke. Das ist jetzt 17 Jahre her und damals war noch nicht das Kredo, dass man auch in Bockgruppen kastrieren sollten.

    Die beiden lebten fünf Jahre zusammen, dann ist einer der Böcke aufgrund von Krankheit gestorben. In den Rappelphasen gab es damals ein wenig Stress, aber sonst war es ganz friedlich. Die beiden lebten eigentlich mehr oder weniger in freier Wohnzimmerhaltung und konnten sich so auch gut aus dem Weg gehen, was vorallem während der Rappelphasen wichtig war.

    Den übrig gebliebenen Bock habe ich dann mit einem Kastraten vergesellschaftet und auch diese beiden lebten bis zum Tod des Bocks friedlich zusammen.

    Ich bin dannach auf Haremshaltung umgestiegen, weil ich mehr als zwei Meerschweine halten wollte und es immer hieß, dass größere Bockgruppen schwierig seien, aber auch um quasi eine "natürlichere" Haltung zu bekommen.


    Im Tierschutzverein um die Ecke lebt übrigens auch eine größere Kastratengruppe, die in einem relativ großem Gehege funktioniert.


    Mich würde auch mal interessieren, wie viele der Leute, die von Kastraten/Böcken abraten, auch wirklich Negativbeispiele (bzw. mehr Negativ- als Positivbeispiele) kennen oder es einfach immer nur so weiter erzählt wird.

  • Huh, also dass Böckchen, die sich nicht leiden können auch auf kleinem Raum funktioniern überrascht mich. Das ist bei mir garnicht der Fall. Es gibt Leute, die mögen sich nicht- im großen Gehege gehen sie sich ausm Weg, fressen aber auch mal friedlich nebeneinander Heu oder Gras. (Ich füttere prinzipiell an mehreren Stellen, dh sie müssten nicht beiandner sein.)

    Stecke ich sie aber zsm gemeinsam in eine Transportbox ist die Hölle los. Da kommen nur Freunde miteinander rein sonst fliegen so richtig die Fetzen- kommen sie wieder raus klappern sie noch und gehen sich wieder aus dem Weg und alles ist wie vorher- aber wieder auf engem Raum? Das geht garnicht.


    Vermutlich wie immer- es gibt Solche und Solche. =D

  • Zitat von Fini

    Auch ich sinniere schon etwas länger über dieses Problem.

    Ich möchte auf lange Sicht hin auf Böckchen umstellen, wahrscheinlich 4 Stück. (Eventuell auch 5, wenn das für die Gruppe besser sein sollte) Mein aktuelles Gehege hat 6,5qm und ist im Notfall teilbar in 2x etwas ü3qm.

    ich weiß zwar immer noch nicht ob und wie man eine Gruppe von Harem auf Böcken umstellt ohne ein Tier wegzugeben, aber gut noch ist es ja nicht soweit.

    Ich liebe jedes meiner Tiere heiß und innig und würde mich niemals von einem Trennen können (bis das der Tod uns scheidet, ihr wisst schon...), jedoch, Gedanklich, drifte ich immer wieder zu Böckchen.

    Das geht mir irgendwie ähnlich. Ich bin total Fan von Jungsgruppen. Ich liebe meine Mädels, aber es gibt so viele Jungs die ein Zuhause suchen. Meine drei Kerle in der grossen Gruppe wären so toll für eine Männertruppe. Auch wenn sie die Mädels mögen sind sie auch gerne unter sich.
    Eventuell könnte es bei mir klappen, wenn ich die Gruppe nicht mehr vergrössere und die Jungs älter würden als die Mädels. Meine Jungs sind so lieb, da könnte es durchaus mit weniger Mädels klappen.
    Weggeben könnte ich keines meiner Schweinchen. Einzig falls meine Schwester eine eigene Gruppe aufbauen wollte und ihre Mädels übernehmen wollte, müsste ich sie ihr wohl geben. Lumi und Aurora sind nämlich ihre Schweinchen, aber leben bei mir und meinen Eltern obwohl meine Schwester mittlerweile ausgezogen ist. Allerdings möchte meine Schwester keine Grossgrupoe und beide Damen brauchen das aber um glücklich zu sein. Zudem ist meine Schwester im Moment zu wenig zuhause um einer Gruppe Meerschweinchen gerecht zu werden.

  • Ich glaub ich mag mich noch mal zum Thema äußern 😁


    Wie ja einige wissen, halte ich ja eine 2:2 Konstellation, also zwei Damen mit zwei frühkastraten. Die Herren sind jetzt gerade 6 Monate alt geworden und aktuell schaut das ganze recht entspannt hier aus.


    Vielleicht wäre dieses System ja auch eine Option für das Böckchen Problem. Ich denke, dass man unbedingt frühkastrate benötigt dafür, also normale kastrate harmonieren vermutlich nicht. Das sollte aber grundsätzlich auch kein Problem sein.

    Vorteil hierbei wäre jedenfalls, dass man immer Plan b zur Hand hat und bei beißerei kann man zwei Paare draus machen.

    So viel risikoreicher als eine reine bockgruppe finde ich es jetzt tatsächlich nicht und es kommt der artgerechten Haltung recht nahe.

    Oder was denkt ihr?

  • ich finde es kommt sehr auf jedes einzelne Böcken an, Böckengruppe ohne Weibchen kann gut gehen

    mann solte einfach einen Plan B haben.

    Ich hatte schon mal drei Baby Brüder in einer gemischten Gruppe das ging gar nicht.

    Dann habe ich zu einem älteren Kastraten ein Babyböcken gesetzt, in eine grosse gemischte Gruppe,

    Das ging gut.

    Jetzt habe ich zwei getrennte Haremsgruppen.


    Die kontellation 2x2 wie bei Letty , wurde ich erst gut heissen wenn sie so 4-5 jahre gut funktioniert hat.

    Bei 6 Monate allten Böcken ist noch alles offen.

  • Zitat von Silvia.

    Die kontellation 2x2 wie bei Letty , wurde ich erst gut heissen wenn sie so 4-5 jahre gut funktioniert hat.

    Bei 6 Monate allten Böcken ist noch alles offen.

    Ich hatte früher eine 3,3 Konstellation, das ging super, wurde dann 3,5. 3,5 habe ich auch jetzt fast 10 Jahre später wieder mit anderen Jungs. Natürlich eignen sich nicht alle Kerle dafür, aber gut sozialisierte Frühkastrate haben sehr gute Chancen. Hier sind Kerl 2 im Alter von 2 Monaten eingezogen und Kerl 3 war drei Monate alt beim Einzug. Die Jungs können Problemlos zusammen in der Transportbox sitzen (auch zu dritt plus ein Mädel) wenn sie raus oder rein gehen. Alle drei haben regelmässig Sex und dürfen an alle Mädels ran (natürlich haben alle Mädels und Jungs so ihre Lieblingspartner). Sie ruhen oft zu dritt irgendwo. Aktuell sind sie 2 Jahre alt, 13 Monate alt und 11 Monate alt. Die beiden jüngeren waren in der Rappelphase kurzzeitig etwas anstrengend, das hat sich aber gelegt.

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