Meerschweinchen Vergesellschaftung

Böckchen Gruppe erweitern

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Hallo zusammen,

    Ich bin neu hier, hätte aber gleich eine Frage:


    Wir haben von einer Bekannten 3 Böckchen in Außenhaltung übernommen, die sie wegen Umzug nicht behalten konnte.

    Die drei kommen zurecht, aber einer ist immer ein wenig außen vor und wird von dem scheinbar Chef-Schwein ab und an aus Unterständen usw verscheucht, während die zwei anderen auch öfter zu zweit im Häuschen sind.


    Darum hätte ich gerne ein 4. Meerschwein aufgenommen. Gibt es da eine sinnvolle Möglichkeit? Es sind drei unkastrierte Männchen, sie schätzt eines ist so 4 und die anderen so 3 Jahre.


    Ein Weibchen ist ja wohl ausgeschlossen. Noch ein Männchen? Kastriert oder unkastriert? Jung oder alt?

    Hoffentlich könnt ihr mir einen guten Tipp geben!


    Lg und danke im Voraus 🌻

  • Herzlich Willkommen im Forum!


    Es freut mich, dass Du den 3 Böckchen ein neues Zuhause gegeben hast!


    Wieviel Platz haben sie denn und wie ist das Schlafhaus o.ä. in der Größe?


    Der Platz ist bei Böckchen noch wichtiger als bei einer Haremsgruppe - und erst recht in Außenhaltung.


    Ich würde an Deiner Stelle erst einmal versuchen, dass die drei gut und friedlich über den Winter kommen. Eine Erweiterung würde ich - wenn überhaupt - erst in der warmen Jahreszeit machen. Wenn im Winter einer ausgeschlossen wird, kann selbst eine kalte Nacht verheerende Folgen haben.


    Und ja: Ein Weibchen kommt nicht in Frage - es sei denn sie wäre kastriert. Das gibt es aber selten und die wenigsten Tierärzte beherrschen eine möglichst schonende Kastrationsmethode bei Weibchen.

  • Danke Marie-Luise für deine Einschätzung.


    sie haben einen Stall mit ca 150 x 60 cm Grundfläche und im zweiten Stock ein gut isoliertes Schlafhaus etwa 60x60


    dazu ein fast 3m2 großes Gehege mit dauerhaftem Zugang.
    darin habe ich 3 Unterstände und auch seit gestern ein zusätzliches kleines Schlafhäuschen, falls das 3. Schweinchen nicht in den anderen Stall gelassen würde.

    Das ganze steht auf einer Art überdachten Terasse (3 Seiten geschlossen) mit 1 Seite zum Garten und Dachfenstern. Ist an einer Seite an der Hauswand. Darunter ein Keller, also auch nicht von unten sehr kalt.


    Das Gehege ist auf einer Siebdruckplatte gebaut und eingestreut mit Kleintierstreu und etwas Stroh darüber.


    sie waren es vorher gewohnt, nur tagsüber in einen kleineren Auslauf zu gehen und nachts im Stall, ich habe das ganze aber vergrößert und mit einander verbunden.

  • Gut, dass Du ihnen mehr Platz gibst, als sie vorher hatten. Trotzdem ist das für Böckchen in Außenhaltung noch eher noch zu knapp. Und wenn ich es mir richtig vorstelle sind die einzelnen Flächen recht klein und können vermutlich zu Probleme durch die Enge führen.


    3 Böckchen in einem Schlafhaus von 60x60cm kann ich mir nicht vorstellen. Ist das irgendwie durch Abtrennungen unterteilt oder ein offener Raum?


    4 Böckchen wären sicherlich schöner, wenn es harmonisch wäre. Aber wenn die 3 schon etwas Probleme haben, dann wird das durch ein viertes Böckchen wahrscheinlich ganz schiefgehen.


    Wäre es denn eine Möglichkeit die Schweinchen dauerhaft im Haus zu halten auf zumindest der gleichen Fläche?


    Ich frage das, weil Du sie dann besser im Blick haben könntest, das Ausgeschlossenwerden nicht so verheerende Folgen haben würde und sie mehr Beschäftigung durch die Menschen hätten. Natürlich setzt das voraus, dass sie in einem Zimmer leben würden, in dem Ihr Euch oft aufhaltet. Meerschweinchen sind neugierige und sehr soziale Tiere, die auch auf uns Menschen stark reagieren. Wir können ihr Leben sehr bereichern.


    Und solltest Du die Gruppe irgendwann erweitern wollen, wäre es ein große Hilfe, wenn Du ein enges Verhältnis zu den Tieren hättest. Sie lassen sich durchaus beruhigen, wenn sie aggressiv oder ängstlich sind o.ä.


    An alle Außenhalter: Ich mache diese Haltungsform nicht grundsätzlich schlecht, sehe aber bei einer nicht harmonischen Bockgruppe zusätzliche Probleme und weniger Chancen als bei einem Leben im Haus, mitten in der Familie.

  • Selbst *wenn* das Weibchen kastriert wäre ein solches in gar keinem Fall hinzusetzen. Das gäbe Tote. Nicht allein durch Wunden - auch durch Psychostress.


    Wenn da ein Jungböcken hinzu käme geschieht folgendes: Alle drei halten den erstmal für ein „vielleicht-Weibchen“. Alle drei sind hochinteressiert. Es kann zu Keilereien zwischen den Älteren kommen.


    Nimmt man aber einen erwachsenen Bock (der bitte Zeit seines Lebens in Bockgruppenhaltung verbracht hat) sollte man den erstmal an dem Einsamen ausprobieren, ob die harmonieren. Sind die dann miteinander vertraut, ist ein guter Start gegeben. Dann kommen „plötzlich“ zwei Tiere auf einen Schlag hinzu bzw retour und die Aufmerksamkeit verteilt sich etwas entspannter.

  • Ich habe zwar selbst keine Erfahrung damit, weiß aber von einer vertrauenswürdigen Züchterin, die mit Kastratinnen in Bockgruppen arbeitet.


    Doerthe Hast Du Erfahrungen mit kastrierten Weibchen in Bockgruppen gemacht?


    Was ein Jungböckchen anbelangt, hatten wir auch schon diese Erfahrung selbst gemacht. Das würde ich bei 3 erwachsenen Böckchen, die noch dazu unkastriert sind, auf keinen Fall versuchen.


    Es bliebe also nur ein anderes erwachsenes Böckchen. Das würde ich aber in Außenhaltung vor dem Winter und bei eine Gruppe, die ich selbst gerade erst übernommen habe, genauso wenig riskieren wollen. Zudem würde ich das nur bei zumindest vorüberhend mehr Platz und keinen Engstellen versuchen wollen.


    Dass die Aufmerksamkeit sich bei mehreren neuen Tieren verteilt kann nach meiner Erfahrung auch zu stressbedingten aggressiven Reaktionen führen. Das hängt dann sicherlich stark von den Tieren ab, ob es ein Vor- oder Nachteil ist.

  • Also drin geht gar nicht - schon wegen unserer Katzen wäre das sicher nicht gut und so einen großen Platz hätte ich maximal im Dachboden. Das wäre ja nun kein schöner Ort.


    Es ist so ein Stall

    https://www.fressnapf.de/p/ker…94197_&ps_kw&gad_source=1


    Der ist mit dem Gehege verbunden, aber der Eingang ist eine Engstelle, ja. Der Schlafraum ist in der oberen Etage, unten haben wir aber noch ein kleines Häuschen rein gestellt. Außerdem haben wir den Stall zusätzlich mit Styropor und Holzplatten isoliert.

  • Ich will Dich nicht frustieren, weil Du Dir anscheinend wirklich Mühe gibst mit den neuen Tieren, aber dieser Stall ist m.E. für Meerschweinchen nicht geeignet. Erst recht ist er gefährlich für eine Bockgruppe. Wenn einer oben ist und der ranghöherer den Eingang versperrt, wie soll er dann flüchten? Außerdem finde ich die Rampe für Meerschweinchen viel zu steil, eng und offen.

  • Oh, danke für den Hinweis. Das ist der Stall, in dem ich sie übernommen habe, wir haben dann versucht ihn zu verbessern,


    wie groß sollte eine Schlafhütte für die drei sein? Vielleicht finde ich eine andere Lösung statt dem Stall. Wobei sie da eigentlich schon gerne mal drin sind

  • Gut, dass Du ihn wenigstens nicht selbst gekauft hast! Dann ist das nicht so frustrierend.


    Ich finde einen Stall wie hier: Ganzjährige Außenhaltung z.B. deutlich besser geeignet. Auch wenn ich die Konstruktion des Außengeheges, das in der Mitte oben offen ist, schlecht finde. Dafür hat die Halterin jetzt aber eine Ergänzung gemacht.


    Das hier als Beispiel gezeigte Gehege hat zum Schlafhaus m.W. auch nur 1 Zugang, aber der Bereich ist so groß, dass immerhin einer dort ausweichen kann. Bei 60x60cm ist das nicht möglich.


    Die Gruppe in dem verlinkten Gehege ist auch keine Bockgruppe. Ich schreibe aus der Erfahrung mit 6 Böckchen, die alle nicht gut sozialisiert sind und nicht immer friedlich miteinander sind. Da ist mein Blick geschärft für Probleme.


    Unsere Jungs würden sich in einem solchen Gehege vermutlich umbringen.

  • Toll, wie Du Dich um Deine Tierchen bemühst.


    Ich lass Dur mal einen Link da, in dem sich einige gekaufte Ställe angesehen werden und einige auch für akzeptabel befunden werden


    https://meerschweinchenwiese.d…ege%20angeboten%20werden.


    Selber bauen oder lange Lieferzeiten ist ja vermutlich aufgrund des Zeitdrucks schwierig.


    Das Schlafhaus ist In der Tat sehr klein für drei Böckchen. Als erste Hilfe kannst Du einen Unterstand o.ä. Mit Vorhang reinstellen.

  • Echt gruselig, was es für Fertig-Käfigsysteme im Handel gibt. Für Meerschweinchen halte ich diesen Käfig schon ziemlich grenzwertig, aber sowas als Hühnerstall zu verkaufen halte ich für katastrophal. Ich habe selber Hühner und könnte mir es nicht vorstellen, sie in ein so enges Ding zu stopfen.

    Ist Dein Gehege denn irgendwie von unten gesichert, damit sich keine Raubtiere durchgraben können?

  • Danke für eure Tipps zu den Ställen 🙂

    die schaue ich mir mal in Ruhe an.



    zur Frage: das Gehege ist auf unserer überdachten Terasse. Darunter ist ein Kellerraum mit Betondecke und Befestigt ist Stall und Gehege auf Siebdruckplatten. Es kann sich also nichts durchgraben. Außerdem ist es direkt am Haus, da hält sich das aufkommen an Räubern vermutlich in Grenzen.

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