Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Zahn-Frage

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Zitat von Piccola

    Wie sieht eigentlich Kalles´s Verdauung aus?
    Und wie geht es ihm heute abend?


    Die Verdauung sieht noch ganz gut aus. Kleinere, etwas weichere Böhnchen, aber kein Durchfall.
    Heute abend wollte er kaum Brei fressen. Dafür hat er etwas Petersilie und Gurke gefressen.


    Hach ich weiß auch nicht, es ist echt schwer zu sagen, inwiefern sich sein "Zustand" verändert. Manchmal schaue ich in den Stall und er mampft von selber was. Zehn Minuten später sitzt er wieder dumpf irgendwo rum.


    Egal, ich ziehe das "Programm" jetzt noch bis Ende der Woche durch (10 Tage soll ich ihm die Medizin geben) und dann sehen wir weiter...


    LG!
    Jule

  • Hallo zusammen!


    Zitat von Piccola

    ...wie geht es Kalle?


    Leider unverändert.
    Die 10 Tage sind jetzt bald rum und ich konnte keine merkliche Verbesserung feststellen.
    Er versucht zwar immer wieder mal was zu fressen, aber das ist ganz wenig.


    Irgendwie weiß ich nicht, wie ich nun weiter vorgehen soll.


    Auf der einen Seite sehe ich ein schon recht altes Meerschweinchen, daß in den letzten bald 2,5 Monaten nicht mehr viel Spaß am Leben hatte (durch Schmerzen und das "Nicht-Fressen-Können" wahrscheinlich).


    Auf der anderen Seite versucht er es ja immer mal wieder mit dem Fressen. Klar, man erkennt halt immernoch den Lebenswillen.


    Ich stand letzte Woche bei Hr. Dr. Krüger schonmal vor der Entscheidung "Einschläfern oder nochmal versuchen???". Selbst da hätte mich wahrscheinlich niemand "verurteilt" , wenn ich ihn hätte erlösen lassen. Aber da wollte ich natürlich nochmal alles probieren.


    So, wie ich Dr. Krüger verstanden habe, hätte halt nach der Behandlung schon eine Verbesserung auftreten müssen, auf der man dann nach 3 Wochen nochmal "aufbaut".
    Wenn nicht, dann dreht man sich natürlich immer wieder im Kreis (Teufelskreis) und was das für Kalle heißt, ist ja auch klar.


    Wenn ich hier lese, wie hier einige ein Jahr oder mehr für ihr Schweinchen gekämpft haben, dann fühle ich mich bei den Gedanken über's Einschläfern richtig schlecht.
    Ich weiß nicht...wenn Kalle halt noch wirklich jung wäre und vor allen Dingen während der ganzen Zahngeschichte noch ein halbwegs schönes Leben hätte, dann würde ich wahrscheinlich auch mehr "kämpfen" wollen.


    Liebe Grüße!
    Jule

  • Hallo Jule,


    Zitat von Jule79

    Hallo zusammen!



    Leider unverändert.
    Die 10 Tage sind jetzt bald rum und ich konnte keine merkliche Verbesserung feststellen.
    Er versucht zwar immer wieder mal was zu fressen, aber das ist ganz wenig.


    Das tut mir sehr leid. Ich hatte auf eine positivere Antwort gehofft.


    Zitat von Jule79

    Irgendwie weiß ich nicht, wie ich nun weiter vorgehen soll.
    Auf der einen Seite sehe ich ein schon recht altes Meerschweinchen, daß in den letzten bald 2,5 Monaten nicht mehr viel Spaß am Leben hatte (durch Schmerzen und das "Nicht-Fressen-Können" wahrscheinlich).


    Auf der anderen Seite versucht er es ja immer mal wieder mit dem Fressen. Klar, man erkennt halt immernoch den Lebenswillen.


    Ich weiss, wie Du Dich fühlst und weiss, wie schwierig es ist, klaren Kopf zu bewahren und eine Entscheidung zu treffen.
    Wenn man alle Emotionen ausschalten könnte, dann wäre es einfach zu sagen "okay, Kalle ist schon recht alt und er kann seit 2,5 Monaten nicht fressen und fraglich ist, ob sich das jemals wieder ändert" und die Entscheidung wäre gefallen.
    Aber das Herz und die Hoffnung sind ja auch noch da und deswegen hält man sich an jedem Fressversuch fest und sieht ja auch, dass da noch Lebenswille ist. Und dann ist man wieder an dem Punkt, an dem man nicht weiter weiss... :?


    Zitat von Jule79

    Ich stand letzte Woche bei Hr. Dr. Krüger schonmal vor der Entscheidung "Einschläfern oder nochmal versuchen???". Selbst da hätte mich wahrscheinlich niemand "verurteilt" , wenn ich ihn hätte erlösen lassen. Aber da wollte ich natürlich nochmal alles probieren.


    Jule, niemand wird Dich verurteilen, denn seit 2,5 Monaten bekommt Kalle tierärztliche Versorgung, Medikamente und wird von Dir gepäppelt. Es ist ja nicht so, als ob Du ihn in der Ecke hocken lässt und ihn einschläfern lassen willst, weil er Dir "lästig" ist. Du denkst an Kalle und das ist das einzig Richtige.
    Und keiner darf Dich verurteilen, denn DU bist diejenige, die jeden Tag auf Kalle schaut und die leidet, weil er immer noch nicht frisst. DU bis diejenige, die beurteilen kann, wie es ihm geht und die einzige, die vielleicht wirklich merkt, ob er sich quält.
    Aus der Ferne kann man natürlich immer sagen... "also ich hätte noch nicht aufgegeben".... aber es ist immer schwierig, wenn man selber derjenige ist, der entscheiden muss.


    Zitat von Jule79

    So, wie ich Dr. Krüger verstanden habe, hätte halt nach der Behandlung schon eine Verbesserung auftreten müssen, auf der man dann nach 3 Wochen nochmal "aufbaut".
    Wenn nicht, dann dreht man sich natürlich immer wieder im Kreis (Teufelskreis) und was das für Kalle heißt, ist ja auch klar.


    Wie gesagt, ich würde mit Kalle nochmal zu Dr. Krüger fahren und mit der Kamera nochmal ins Mäulchen schauen lassen. Dann siehst Du auch, ob die Wunde noch offen oder entzündet ist (was eine Erklärung dafür wäre, dass Kalle immer noch nicht frisst) und wie die Backenzähne aussehen.
    Und dann mit Dr. Krüger sprechen, was er meint.


    Zitat von Jule79

    Wenn ich hier lese, wie hier einige ein Jahr oder mehr für ihr Schweinchen gekämpft haben, dann fühle ich mich bei den Gedanken über's Einschläfern richtig schlecht.


    Jule, nur weil Du nicht über Monate weiter machen willst, musst Du Dich nicht schlecht fühlen.
    Ich habe bei Gonzo nur so lange durchgehalten und gekämpft, weil er zwischendurch immer wieder gefressen hat und weil er (bis auf die letzten Tage) immer recht munter war und sich (bis auf das Nichtfressenkönnen) wie ein normales gesundes Schweinchen verhalten hat. Er ist rumgelaufen, hat gefiept, gebettelt und Elvis gejagd. Und mein Gonzo war ja auch erst 3, als die Zahngeschichte anfing...
    Wenn ich vorher gesehen hätte, dass es ihm schlecht ging oder mir einer meiner TÄ gesagt hätte, dass es keine Hoffnung mehr gibt... ich hätte früher die schwere Entscheidung getroffen und hätte Gonzo eher gehen lassen und nicht erst nach 11 Monaten.
    Man kann halt nur Parallelen ziehen, aber jeder Fall ist ja doch wieder ein anderer.


    Ich denke an Dich und drück Kalle weiterhin die Daumen und hoffe so sehr, dass alles wieder gut wird und er es schafft!


    Liebe Grüße
    Yvonne

  • Hallo!


    So, hab' am WE lange gegrübelt.
    Da Kalle immer mal wieder von selber frißt, kann ich das Ganze nicht einfach so "beenden". Ich werde jetzt erstmal weiter bis Mittwoch beobachten, im Moment sieht's zwar immernoch nicht gut aus, aber er frißt schon wieder mehr als noch vor 5 Tagen. Zumindest probiert er wieder viel mehr...


    Am Mittwoch werde ich mich dann nochmal bei der TA-Praxis in Krefeld melden und berichten. Dann sind 2 Wochen um, nach 3 Wochen sollte ich wieder kommen.


    Liebe Grüße!
    Jule

  • Hallo Jule,


    ich freu mich über Dein Posting.
    Es ist schön, dass Du Kalle noch nicht aufgeben möchtest und ihm, da Du siehst, dass er fressen möchte und ein kleines bisschen mehr probiert, noch eine Chance geben möchtest.
    Es ist eine gute Entscheidung, am Mittwoch Dr. Krüger anzurufen und mit ihm über weitere Vorgehensweise zu sprechen.
    Versuch nach Möglichkeit mit ihm persönlich am Telefon reden zu können.


    Vielleicht versucht Kalle ja jetzt etwas mehr zu fressen, weil die Wunde langsam verheilt. Ich hoffe es sehr.
    Wie ist er denn drauf?


    Liebe Grüße und ich drücke immer noch weiter die Daumen,
    Yvonne

  • Zitat von Piccola

    ...hast Du Dr. Krüger heute angerufen?
    Wie geht es Kalle?


    Nein, ich hab der Praxis jetzt erstmal eine lange Mail geschrieben und darin alles berichtet. Ich dachte mir, daß ist vielleicht besser als so'n Telefonat zwischen "Tür und Angel". Mal schauen, was die mir noch sagen/ raten...


    Kalle geht es unverändert: Er versucht weiterhin zu fressen aber es klappt nicht wirklich. Er hat auch noch weiter abgenommen, bin momentan auch beruflich viel unterwegs tagsüber, sodaß ich nicht ständig päppeln kann. :(


    Liebe Grüße!
    Jule

  • Hallo Jule,


    meld Dich bitte, wenn Du Antwort bekommen hast.


    Es tut mir leid, dass es bei Kalle mit dem Fressen immer noch nicht klappt und er auch wieder abgenommen hat.
    Ich kenne das Problem mit Päppeln, ich bin ja auch Vollzeitberufstätig.
    Bin halt morgens eine Stunde früher aufgestanden, damit Gonzo ca. 30 ml Brei bekommen hat und abends habe ich direkt nach der Arbeit bis zum Schlafengehen ganz viele Päppelmahlzeiten gemacht.
    Schlaucht ganz schön... :? Aber so konnte Gonzo sein Gewicht zumindest halten.


    Liebe Grüße
    Yvonne

  • Hallo Yvonne,


    Hr. Dr. Krüger hat sich gemeldet.
    Nach meinen Schilderungen wie's Kalle geht, empfiehlt er mir, ihn schnellstmöglich einschläfern zu lassen.
    Er sagt, wenn Kalle nun trotz der intensiven Behandlung nicht wirklich
    deutlich besser selbstständig!!! Futter aufnimmt, wird die Prognose noch
    schlechter, d.h. es wird sich zukünftig an seinem Zustand nichts zum
    Besseren ändern. Kalle wird immer auf die künstliche Zufuhr
    von Nahrung angewiesen sein, unterbrochen von wiederholten, aufwendigen und sicher auch schmerzhaften Zahnsanierungen.


    Ich werde gleich einen Termin bei meiner Haus-Tierärztin machen.
    Der Gang dahin wird zwar sehr schlimm für mich werden, aber irgendwie bin ich auch "froh", dass dieses Leiden beendet wird.


    Und ich bin froh, daß ich durch Euch hier im Forum 2 ganz tolle Tierärzte kennengelernt habe.


    Liebe und traurige Grüße!
    Jule

  • Hallo Jule,


    schade, dass Du schon aufgibst, ohne evtl. vorher noch eine 2. TA-Meinung einzuholen. Ich will Dir jetzt kein schlechtes Gewissen mit meiner Aussage machen, aber ich könnte nicht nach nur 2 monatiger Behandlung das Handtuch werfen. Mit meinem Keks habe ich 2 Monate gekämpft, habe ihn päppeln müssen, weil er gar nix selber frass. Aber mit viel Geduld, TÄ Beistand seitens Schweigart/Hackert und viel Liebe haben wir es dann doch noch geschafft. Die Leidenszeit von Alonso begann im Juli 2008 und endete glücklich Ende März/Anfang April 2009. Und ich bin mir sicher, jeder andere TA hätte meinen Keks und meinen Alonso aufgegeben. Aber ich habe gekämpft, weil ich gesehen habe, dass meine beiden Lieblinge noch leben wollten.


    Aber ich kann das auch nicht beurteilen, wie es Deinem Kalle geht, ich habe ihn nicht gesehen und auch nicht erlebt. Das siehst nur Du. Und Du trägst ja auch die Verantwortung für Kalle. Und ich bin mir auch sicher, dass Du Deinen Kalle sehr liebst und nur das beste für ihn willst.


    Also kann ich im Moment nicht mehr tun, als Dir Kraft und Trost zu spenden.

  • Hallo Jule,


    ich hab hier schon länger mitgelesen und mitgefiebert. Und natürlich gehofft, dass sich was ändert und Kalle wieder selber fressen kann...
    Ich hatte das gleiche Problem mit meinem Rusty. Er hatte auf einmal einen Tumor am Hals der nicht operiert werden konnte (zu nah an den großen Venen, die zum Kopf führen) und infolgedessen Zahnprobleme. Ich hatte das Glück, dass ich noch studiere und konnte den Großteil meiner Vorlesungen canceln um ihm den ganzen Tag über mit Päppelbrei zu versorgen. Alleine fressen konnte er nicht mehr, weil der Kiefer ein bisschen verschoben war. Bei ihm stand auch im Raum, ihn einzuschläfern. Zumal feststand, dass er früher oder später sterben würde. Ich hab mich damals dagegen entschieden, weil Rusty nach wie vor putzmunter war und mit Sparky durch die Gegend gesprungen ist. Man hat ihm nichts angemerkt, außer dass er alle 2 Stunden an der Tür stand und seine Futterspritze verlangt hat.


    Die Entscheidung darüber, ob man sein Tier gehen lässt oder nicht ist glaub ich das schwerste was man überhaupt entscheiden muss. Aber so wie du Kalles Verhalten beschrieben hast, geht es ihm ja leider alles andere als gut. Und wenn ihm so deutlich anzumerken ist, dass er leidet und unter so großen Schmerzen steht ist es wahrscheinlich wirklich besser für ihn, wenn man ihn davon erlöst. Zumal keine Besserung zu erwarten ist. Ich wünsch dir und Kalle ganz viel Kraft damit ihr das noch mal durchsteht.

  • Hallo zusammen!


    Kalle ist eben eingeschlafen. Ich werde ihn jetzt gleich beerdigen.
    Mein Freund ist zum Glück den ganzen Tag bei mir und tröstet mich ein bisschen.


    Zitat von Babsi07

    ...schade, dass Du schon aufgibst, ohne evtl. vorher noch eine 2. TA-Meinung einzuholen.


    Insgesamt waren es 6!! Tierärtze, darunter eine Tierklinik die unter http://www.tierzahnaerzte.de empfohlen wird, ein Zahnspezialist aus Holzwickede und ein Tierzahnarzt aus Krefeld.
    Was soll man noch tun?


    Hätte ich während der 2,5 Monate den Eindruck gehabt, dass Kalle ein lebenswertes Schweineleben hat, dann hätte ich auch noch weiter gekämpft.


    Danke, dass ich hier alle so mitgefiebert habt und für die ganzen lieben Worte.


    LG!
    Jule

  • Jule,


    nun war ich 4 Tage mit meinem Pferd in Urlaub, komme heute abend nach Hause und muss solche traurigen Nachrichten lesen :cry:
    Es tut mir so leid, dass Kalle es nicht geschafft hat.
    Seit meiner Leidensgeschichte mit meinem Gonzo sind mir Zahnschweinchen ganz besonders ans Herz gewachsen und ich hoffe bei jedem, dass es anders ausgeht, als bei uns :(
    Ich bin sehr traurig, dass es bei Deinem Kalle nicht der Fall war und Du ihn hast gehen lassen müssen.
    Es ist so schwer, Richter über Leben und Tod zu spielen und zu entscheiden, was das Richtige ist.
    Aber Du hast so viel versucht und wolltest das Beste für Kalle. Und wenn Du das Gefühl hattest, er hatte keine Chance mehr auf ein lebenswertes Schweinchenleben, dann hast Du in seinem Sinne entschieden und ihn erlöst.
    Lieben heisst leider auch loslassen.


    Ich weiss, wie Du Dich fühlst und drück Dich mal ganz fest.


    Kleiner Kalle, alles Gute auf der Regenbogenwiese und grüß mir meinen Gonzo. Er wird Dir sicher alles zeigen und ihr beide werdet Euch bestimmt gut verstehen und habt Euch viel zu erzählen. Und vor allem könnt Ihr nun wieder selbständig fressen und fressen und fressen...


    Liebe und traurige Grüße
    Yvonne