Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Penelopes Krankentagebuch

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo Nadine,


    auch von mir nochmal an dieser Stelle ein kleiner Gruss und ich freue mich sehr, dass es Penelope wieder besser geht :D .
    Vor allem, dass die Atemgeräusche weg sind und sie wieder nach Futter bettelt. Puh, was für eine Aufregung über die Feiertage und toll, dass Ihr durchgehalten habt.
    Ich bin froh, dass Ihr diese schlimmen Tage jetzt erstmal hinter Euch habt und dass Du heute das Gefühl hast, dass die kleine Maus es schafft.
    Meine Daumen sind auch weiterhin gedrückt!


    Liebe Grüße
    Yvonne

  • Hallo,


    danke Euch für Eure lieben Antworten :) Ich freue mich wirklich, anderen damit Mut zu machen.


    Zitat von darie

    Hattest Du während der schlimmsten Phasen mal den Gedanken, sie erlösen zu lassen?
    Oder hast Du gespürt, dass sie es schafft.....schaffen will?


    Nein, an Einschläferung habe ich nicht einmal gedacht. Auch wenn sich das schlimm anhört, aber dafür ging es ihr nicht schlecht genug.
    Sonntag Abend als sie mit unter meiner Decke lag, sich auf die Seite legte, die Augen schloss und sehr flach atmete, habe ich schon die Befürchtung gehabt, dass sie es nicht schafft und auf meinem Arm stirbt. Ich habe ihr auch gesagt, dass sie gehen kann, wenn sie nicht mehr möchte. Ich aber auch alles dafür tue, dass sie bleiben kann.
    Wäre sie dann gestorben, wäre es "in Ordnung" gewesen.
    Den Gedanken an Einschläferung hätte ich gehabt, wenn sie Wasser in der Lunge gehabt hätte und die Gefahr des Erstickens bestanden hätte.


    Zitat von darie


    Ich kann mir vorstellen, dass es eine emotionale Gratwanderung ist - einerseits sie nicht leiden sehen zu wollen und andererseits die Hoffnung, dass sie wieder gesund wird.


    Das ist auch eine Gratwanderung und emotional sehr anstrengend wie ich finde. Aber man entscheidet richtig, da bin ich sicher.


    Zitat von darie


    Ich hab echt Angst vor so einer Situation, denn ich muss ja immer so entscheiden, dass es das Beste für das Tier ist und das ist bestimmt nicht immer einfach.


    Wenn Du in so eine Situation kommst, wirst Du entscheiden können, da bin ich sicher. Ich musste zwei Mal die Entscheidung treffen und es war beides Mal richtig. Aber ich habe auch Meerschweinchen in der Gruppe sterben lassen, wenn es Zeit war zu gehen.


    Cassiopeia starb im Mai. Sie lang ganz ruhig im Käfig, als ich morgens ins Zimmer kam und mir war klar, dass sie sterben würde und dass es nicht mehr sehr lange dauern würde. Zum Tierarzt? Es war Samstag Morgen, keine Sprechzeit und die Fahrt dahin wäre wohl schon so ein Stress gewesen, dass sie es nicht überlebt hätte. So habe ich mich vor den Käfig gesetzt und mit ihr geredet. Sie wurde dann sehr unruhig, wollte im Käfig herumlaufen. Das ging aber nicht mehr. Die drei anderen wurden dann total nervös, liefen über sie drüber. Deshalb habe ich sie auf meinen Schoß genommen und mit ihr gewartet, bis sie soweit war zu gehen.
    Natürlich war das schlimm und ich habe die ganze Zeit gewartet. Aber es war richtig. Sie einen Tag vorher einzuschläfern, wäre die falsche Entscheidung gewesen.
    Ich finde, dass oft sehr früh eingeschläfert wird. Bevor das Tier bereit ist.
    Versteht das nicht falsch: ich bin froh, dass es die Möglichkeit des Erlösens gibt. Aber eben dann, wenn es "nötig" ist. Und das Tier sehr leidet.
    Sterben ist sicher nicht schön, aber eingeschläfert werden sicher auch nicht.



    Liebe Grüße
    Nadine

  • Hallo Nadine,


    vielen Dank das du diesen Beitrag eingestellt hast... macht wirklich Mut und zeigt auch wie stark Mensch und Tier gemeinsam sind! Ich hoffe deiner süßen Penelope geht es nun wieder richtig gut und das das auch so bleibt!!!


    LG
    Sarah

  • Hallo Nadine....ganz lieben Dank für Deine ausführliche Antwort :)


    Ja, ich denke, Du hast Recht....wenn es dann soweit ist, dass man entscheiden muss, wird man instinktiv das Richtige tun.


    Wenn eine meiner Nasen mal gehen möchte, würde ich es auch "schöner" finden, wenn sie sich hier auf die Reise macht, statt in der sterilen Umgebung beim TA.


    Aber das verdräng ich erstmal....sie sind fit und gesund und bleiben es hoffentlich noch sehr sehr lange :D


    LG


    darie

  • Hallo Nadine,


    also ich weiß gar nicht so recht wie ich es jetzt am besten formulieren soll, ich bin ganz weg.... so beeindruckt bin ich von dir.


    Ich denke, du hast ein supergutes Gefühl für deine Schweinchen und ich ziehe echt meinen Hut vor dir!


    Du bist in allen Lebenslagen für deine Tierchen da, stehst mit ihnen alle schwierigen Situationen - teilweise bis zum letzten Atemzug durch und opferst dich kompl. für deine Tiere auf.


    Du tust echt alles für sie und lässt sie gehen, wenn sie mögen / müssen.


    Ich bewundere deine Stärke das alles so zu machen. Das ist ganz sicher nicht leicht sein geliebtes Tier sterben zu sehen.


    Also Wow.... wie gesagt mir fehlen grad die richtigen Worte


    bin sehr beeindruckt einfach


    Lg Susi

  • Hallo,


    @ Sarah
    Es geht ihr heute wirklich gut, sie kann die anderen schon wieder durch den Käfig jagen und futtert total viel.


    @ Darie
    Ich finde es schon wichtig, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Manchmal kommt es schneller als man denkt.


    @ Susi
    :oops: Ich mache einfach nur das, was ich für richtig halte.


    Zitat von Meeri-Susi

    Ich bewundere deine Stärke das alles so zu machen. Das ist ganz sicher nicht leicht sein geliebtes Tier sterben zu sehen.


    Das stimmt. Aber noch schlimmer wäre es für mich, sie allein zu lassen.



    Liebe Grüße
    Nadine

  • Alles Gute für Deine Penelope!!!


    Zusammen zu kämpfen lohnt sich immer und die Pelzigen sind gemeinhin echte Kämpfer!! Weiter so, kleine Schweinedame!

  • Ach, Nadine, das beschreibt so gut wie es mit Albert bei uns einige Male verlaufen ist.
    Wo der TA uns ihn zum Sterben mitgegeben hatte und wir ihm aber die Chance geben wollten. Er hat es wieder und wieder geschafft. Auch wenn wir - wie du - so manche Nacht neben ihm auf der Couch verbracht haben.


    Die richtige Tympanie habe ich allerdings 2x noch heftiger und schlimmer erlebt. Frieda war kugelrund, aufgeplustert und hatte offensichtlich starke Schmerzen.
    Ich entschied mich zu kämpfen...Entgasungsversuche mit einer Magensonde usw. Der TA hat Nachtschicht neben ihr geschoben. Im Endeffekt hat Frieda in den 24 Stunden, in denen ich sie beim TA lassen musste, die Hölle ihres Lebens durchlebt und gebracht hat es nichts. Ich bekam ein Schwein vorgesetzt, dass völlig entkräftet vor Schmerzen gewimmert hat und der letzte Weg die Einschläferung war.


    Beim zweiten Mal bot sich mir ein noch schlimmeres Bild. Lotte schrie vor Schmerzen, schüttelte sich, war dann wieder ganz schlaff und die 3 Minuten zum Tierarzt waren die längsten meiner gesamten Schweinchenhaltung.
    Ihr wurde von unserer TÄ noch eine Infusion gelegt, während wir aufs Röntgenbild warteten...weitere Krampfanfälle folgten...ihr schoss der Magensaft aus der Nase und das Einsetzen der erlösenden Narkosespritze war einfach das Beste was passieren konnte.
    Das Ganze spielte sich in einem Zeitraum von 30min ab - vom Einsetzen der ersten Symptome bis zur Euthanasie-Spritze.


    Nicht immer bekommt man die Chance, dass man kämpfen kann und das Kämpfen auch einen Sinn macht.


    Wir müssen noch mit der Praxisleitung sprechen, damit du die Bilder der akuten Tympanie auch bekommen kannst.


    darie
    Man hat ganz viel im Gefühl. :)
    Du kennst deine Nasen und würdest das merken.
    Wenn du dann noch einen fähigen TA zur Seite hast, trifft man eigentlich immer die richtigen Entscheidungen.

  • Zitat von Nadine


    @ Darie
    Ich finde es schon wichtig, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Manchmal kommt es schneller als man denkt.


    Immer wenn ich hier im Forum lese, dass wieder ein Schweinchen gegangen ist oder schwer krank ist, denk ich darüber nach, was wäre wenn......es eins von meinen wäre, also das Thema ist schon präsent.


    Aber ich möchte die momentane, sorgenfreie Zeit halt auch genießen, das meine ich mit verdrängen :wink:


    Im Ernstfall werd ich dann zu 100 % für meine Nase da sein - was auch immer dann auf mich zukommt

  • Hallo Nadine,


    Danke, dass Du uns an dieser Geschichte und an Deinen sehr harten, schwierigen, angst- und hoffnungsvollen aber letzlich auch wunderbaren Tagen Teil haben lässt. Ich bin sehr bewegt.


    Du weißt ja, dass wir (maxi_luna, Froschkönigin und ich) seit zehn Monaten mit unserem Kämpfer-Zahnschweinchen Maxi auch schon viele Tiefen aber auch Höhen erlebt haben und erleben durften. Heute übrigens auf den Tag genau zehn Monate seit wir seine Krankheitsgeschichte als die, die es ist, erkannt und erfasst haben.


    Wir mussten sehr viel lernen in dieser Zeit. Du und die vielen lieben Anderen hier im Forum haben uns dabei immer unheimlich geholfen und Mut gemacht. Wie auch Deine aktuellen Erfahrungen wieder Mut machen.


    Heute können wir viele Momente entspannter sehen, besser und schneller Veränderungen erkennen und die - hoffentlich immer - entsprechenden und richtigen Entscheidungen treffen. Glücklicherweise hatten wir noch keine so akute und lebensbedrohliche Situation wie Du jetzt gerade mit Deiner Penelope (außer kurz vor dem TA-Wechsel, als Maxi sehr abgemagert war). Zahnschweinchen stellen einen ja vor andere, meist langwierige Herausforderungen.


    Das Wichtigste scheint mir aber zu sein, sich für die Signale der Tiere zu öffnen, sie zu spüren. Und genau das tust Du sehr intensiv. Schön. Ich werde weiter an mir und an meinem "Gespür" für unsere Tiere arbeiten.


    Merke Dir bitte genau den Tag, an dem Du zum ersten Mal die Idee hattest, dieses Forum zu schaffen. Es war ein guter und wichtiger Tag!


    Danke, liebe Grüße und alles Liebe für Dich und Deine Schweinchen. Micha

  • Hallo,


    danke für Eure Antworten.


    Aurelia, das hört sich wirklich sehr schlimm an. Es tut mir leid.


    Zitat von Aurelia

    Wir müssen noch mit der Praxisleitung sprechen, damit du die Bilder der akuten Tympanie auch bekommen kannst.


    Wenn das für Euch in Ordnung wäre, wäre das natürlich toll.


    Zitat von Sachenbauer

    Das Wichtigste scheint mir aber zu sein, sich für die Signale der Tiere zu öffnen, sie zu spüren. Und genau das tust Du sehr intensiv. Schön. Ich werde weiter an mir und an meinem "Gespür" für unsere Tiere arbeiten.


    Das konnte ich schon immer recht gut und habe in diesem Jahr zwei Seminare besucht, die mir dabei noch mehr helfen. Und ich arbeite mit Kleinstkindern. Auch bei ihnen muss mal viel erspüren. Übung macht den Meister :wink:


    Zitat von Sachenbauer

    Merke Dir bitte genau den Tag, an dem Du zum ersten Mal die Idee hattest, dieses Forum zu schaffen. Es war ein guter und wichtiger Tag!


    Ich weiß gar nicht mehr genau, wann das war. Aber irgendwann in der ersten Jahreshälfte 2004 :)



    Liebe Grüße
    Nadine


  • Hallo Nadine,


    hm, an dem Punkt sie begleiten bis zum wirklich letzten Atemzug muss ich für meinen Teil noch arbeiten. :oops:


    Bei Flecki und bei Mausi hat das mein lieber Mann übernommen - und selbst er kam heim und weinte erstmal alles raus.


    Bei Mohrle stand mein liebes Simone-Schätzchen ihr zu Seite, sie waren zu dem Zeitpunkt ja noch in Thüringen.


    Der nächste Fall wird wohl oder übel meine Goldy sein... ich bete zum lieben Gott, das sie noch ganz lange hier bleiben darf! Sie lebt so gerne, das merkt man, sie hat soviel Freude am Leben trotz ihrer schweren, gemeinen Krankhheit :cry:


    doch wenn es soweit ist.... bin ich mir nicht sicher, ob ich es diesmal schaffe selbst bei ihr zu bleiben


    sicher ist aber, sie wird definitiv nicht allein sein, denn mein Mann würde das sicher wieder übernehmen.


    Auch ihn kennt sie gut. Und er hat die kleine süße Maus auch "ausgesucht" und egtl. ist Goldy sein Schweinchen. Er kümmert sich auch liebevoll um die kleinen Fellpopos.


    Vl. bin ich dazu einfach zu feige, ich weiß es nicht. Aber bislang habe ich, ehrlich gesagt immer gekniffen - selbst bei meiner heißgeliebten Mausi :cry:


    Ich finde es so toll, dass Penelope die anderen jagt und wieder soviel frisst. Toll! Weiter so kleine, süße Penelope :D


    Lg Susi


    edit: Noch eine Frage Nadine, kannst du dir selbst erklären, wie oder woher diese Aufgasung bei deiner süßen Maus gekommen sein könnte? Ich finde sowas immer echt erschreckend, denn manchmal geht das echt verdammt schnell. Unsere Flecki hat auch einen Riesenballon in der linken Bauchseite / Flanke. Kann man dem irgendwie "vorbeugen"?

  • Hallo Nadine,


    ist alles im grünen Bereich bei dir?


    Gehts der kleinen Penelope weiterhin gut? Du hast nichts mehr gepostet.... ich mache mir etwas Gedanken?


    Lg Susi


  • Trau dich ruhig.
    Es ist schwer...verteufelt schwer und tut unfassbar weh.
    Beim ersten Mal bin ich bei meiner Emma geblieben. Ich hab geheult wie ein Schlosshund. Mit allem PiPaPo. Das könnte der TÄ schon unangenehm gewesen sein, war mir aber egal. Ich hab ein sehr geliebtes Tier gehen lassen müssen.
    Ich denk mir in einer solchen Situation: Dieses Tier hast du über Jahre geliebt, es gepflegt, gefüttert, gekuschelt und wir haben uns so viel erzählt. Da kann ich es in seinem letzten Moment, in denen es Angst hat, es ihm schlecht geht, nicht alleine lassen.
    Ich bleibe in diesen Momenten nicht, weil ich drauf stehe diesen Schmerz zu fühlen, sondern um dem Tier Sicherheit zu geben und ihm vielleicht auch den Abschied zu erleichtern.
    So manches von unseren Engelchen hat sich nochmal richtig in den Arm gekuschelt. Wir reden die ganze Zeit, damit es unsere Stimmen hört und die erste Narkosespritze wird auch gesetzt, während das Schweinchen noch in unserem Arm kuschelt.
    Ich weine bei jedem Tier - egal, ob es 4 Wochen oder 7 Jahre bei uns war, aber habe auch gleichzeitig ein gutes Gefühl, wenn ich bei den letzten Momenten dabei war. Mein Tier musste dann nicht alleine gehen. Es ist auch nicht das Selbe, wenn z. B. meine Mutter mit einem unserer Tiere losfährt...ich weiß nicht, wenn möglich, muss und will ich dabei sein.
    Als uns eine "neue" TÄ mal bei Lotte zur Euthanasie rausschicken wollte, erntete sie böse Blicke von unserer TÄ (die wusste, dass wir immer bleiben) und ordentlich Proteste von unserer Seite. :oops:

  • Hallo Susi,


    ja, alles prima.


    Zitat von Meeri-Susi

    ich mache mir etwas Gedanken?


    Das musst Du nicht. Es ist wirklich alles ok.
    Ich füttere seit Sonntag nicht mehr zu. Montag Morgen hatte sie 790 g, gestern 784 g, heute Morgen 804 g. Gestern nach dem Füttern sogar 844 g. Sie bekommen nun noch eine Portion Frischfutter mehr pro Tag, damit sie wieder zulegt. Das dauert aber sicher noch einige Zeit. Aber ich will sie nicht stressen durchs Päppeln, wenn sie es nicht mehr braucht.


    Sie bekommt heute den ersten Tag das Mittel gegen die Aufgasung entweder gar nicht mehr oder nur noch einmal pro Tag (das entscheide ich heute Abend, je nach Befund und Verhalten), die Kräutertropfen bekommt sie noch, da sie sowieso aufgebraucht werden müssen, wenn sie einmal offen sind und sie ja keine Medizin sind, sondern eine Unterstützung. Bisher noch zwei Mal pro Tag. Am Wochenende will ich dann auf einmal am Tag gehen.
    Das homöopathische Mittel für die Lunge bekommt sie auch noch einmal pro Tag. Das werde ich aber ebenso wie sie anderen Sachen ausschleichen.


    Sie quiekt nach Frischfutter, läuft im Käfig rum und weist die anderen auch gerne mal in die Schranken. Also gang Penelope.



    Liebe Grüße
    Nadine

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