Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Erfahrungen Kastration bei Weibchen?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo ihr Lieben,
    meine Nono hat ganz dolle Probleme mit Zysten, und aus mehreren Gründen fange ich langsam an, eine Kastration in Erwägung zu ziehen. Es erscheint mir unter den verbleibenden Behandlungsmethoden die wir noch nicht probiert haben die beste. Aber ich hab natürlich einen Mordsschiss, und man liest so viele verschiedene Sachen darüber im Netz. Die einen sagen "war kein Problem", die anderen "nein bloß nicht!" Mein TÄ sagt eher ersteres, aber ich hab trotzdem noch Angst. Ich hätte so gerne einen Überblick und ein paar Erfahrungen um eine Entscheidung treffen zu können. Dabei wollte ich gerne folgendes wissen:


    Hat euer Weibchen die Kastration überlebt? (manche der kommenden Fragen treffen natürlich nur zu, wenn das der Fall war)
    Wenn nein, warum nicht?
    Wie alt war sie bei der Kastra?
    Warum wurde sie kastriert?
    Mit welcher Narkoseart?
    Wie hat sie auf die Narkose reagiert?
    Was musstet ihr bei der Nachsorge beachten (auf Tüchern halten, alleine bleiben, Verband)?
    Gab es später noch Komplikationen (selbst Fäden ziehen, Abszesse, Entzündungen, etc.)?
    Hat sich ihr Verhalten später für euch merklich verändert ggü. vorher/falls sie Zysten hatte: ggü. bevor sie die hatte?
    Behandelt die Gruppe sie jetzt anders?


    Wäre wirklich lieb, wenn mir ein paar von euch weiterhelfen könnten!

  • Hallo,


    noch habe ich keine Erfahrung, aber am Mittwoch wird meine Leona wegen Zysten kastriert. Danach kann ich dir gerne erzählen wie es gelaufen ist und wie sie sich in den nächsten Wochen macht, falls alles gut geht.


    Ich habe auch ordentliche Muffe davor , aber da alle anderen Behandlungsmethoden nicht dauerhaft anschlagen bleibt mir nichts anderes übrig. Sie wurde aufgrund ihres Verhaltens aus der Gruppe ausgeschlossen. Nichtmal mein Kastrat kann sie noch leiden. Also muss was gemacht werden. Sie ist jetzt fast 3 Jahre alt.


    Lg Melly

  • Hallo Selene!


    Hat euer Weibchen die Kastration überlebt?


    Leider nein! :cry:


    Wenn nein, warum nicht?


    Sie ist nicht ganz aus der Narkose aufgewacht, ihr Kreislauf ist zusammengebrochen.


    Wie alt war sie bei der Kastra?


    Stolze 6 Jahre


    Warum wurde sie kastriert?


    Sie hatte zum 3. Mal eine Gebärmutterentzündung, AB hat leider nicht mehr angeschlagen. Eierstockzysten hatte sie auch, die machten aber keine Probleme.


    Mit welcher Narkoseart?


    Leichte Injektionsnarkose zum Einschlafen + Verlängerung durch Gasnarkose + Aufhebungsspritze


    Wie hat sie auf die Narkose reagiert?


    Ihr Kreislauf hat nicht mitgemacht.



    Ich wünsche Deiner Nono alles Gute!


    LG
    Denise

  • Eine meiner Schweinedamen ist auch kastriert worden. Im Nachhinein würde ich mich nicht mehr so schnell dafür entscheiden, aber in deinem Fall (d. h. wenn schon einiges ausprobiert wurde), würde ich es auch machen lassen.


    Meine habe ich morgens hingebracht, gegen Mittag wurde sie kastriert und abends habe ich sie wieder abgeholt. Sie hat eine Freundin als Begleitung mitbekommen und Frischfutter (es sei denn deine TÄ hat das da). Ein Begleitschwein würde ich auf jeden Fall mitgeben, wenn sie länger in der Praxis bleibt. Am besten das ruhigste, das sie am wenigsten nervt oder bedrängt (also nicht den Kastrat :wink:).


    Hat euer Weibchen die Kastration überlebt?
    Ja.


    Wie alt war sie bei der Kastra?
    5 Jahre.


    Warum wurde sie kastriert?
    Kleine Zysten, die zu Haarausfall geführt haben. Dann kam noch eine Gebärmutterentzündung dazu.


    Mit welcher Narkoseart?
    Gasnarkose.


    Wie hat sie auf die Narkose reagiert?
    Sie ist gegen Mittag operiert worden und war abends noch etwas schlapp (was sie laut TÄ nicht sein sollte). Hab ihr auf Rat der TÄ ein wenig Schwarztee gegeben, dann ist sie fitter geworden. Am nächsten Morgen war sie wieder wie immer.


    Was musstet ihr bei der Nachsorge beachten (auf Tüchern halten, alleine bleiben, Verband)?
    Sie hat ein Pflaster über die Wunde bekommen und konnte gleich wieder in die Gruppe auf Streu (Freundin war auch als Begleitung beim TA dabei, weil sie nach der OP noch ein paar Stunden dort war).


    Gab es später noch Komplikationen (selbst Fäden ziehen, Abszesse, Entzündungen, etc.)?
    Ja, sie hat sich selbst einen Faden gezogen. Vermutlich, weil sie die selbstauflösenden Innenfäden nicht vertragen hat (hatte innen geeitert und die TÄ hat die halb aufgelösten Fäden aus dem offenen Stück entfernt). Die Wunde hat geeitert und es hat etwa 2 Wochen gedauert bis dieses "Loch" dann komplett zu war. Während der Zeit durfte sie auf Streu sein und ich musste auch nicht spülen, nur kontrollieren, ob Streu in der Wunde ist oder es wieder eitert.


    Hat sich ihr Verhalten später für euch merklich verändert ggü. vorher/falls sie Zysten hatte: ggü. bevor sie die hatte?
    Nein, sie benimmt sich immer noch gleich (die Zysten haben sich aber auch nicht auf ihr Verhalten ausgewirkt).


    Behandelt die Gruppe sie jetzt anders?
    Nein.

  • Hat euer Weibchen die Kastration überlebt?


    Nein...:cry:

    Wenn nein, warum nicht?


    Höchwahrscheinlich Kreislaufversagen einige Stunden nach der OP. Der Eingriff war einfach eine zu große Belastung.

    Wie alt war sie bei der Kastra?

    3 Jahre...

    Warum wurde sie kastriert?

    Auf Grund einer schlimmen Gebärmutterentzündung mit Blutung. Bei der Kastra wurde auch noch ein Tumor an der Gebärmutter festgestellt.

    Mit welcher Narkoseart?


    Gasnarkose.


    Abschließend sage ich nur: Ich würde nie wieder ein Weibchen kastrieren lassen. Die Sterberate ist einfach extrem hoch. Oft wird der Eingriff überlebt, aber die Stunden danach nicht...
    Es ist eine wirklich extreme Belastung für so einen kleinen Körper.
    Es mag bei manchen vielleicht gut gegangen sein - aber bei der Mehrzahl geht es nicht gut. Darüber sollte man sich auf jeden Fall im klaren sein.
    Ich mache mir noch heute Vorwürfe, dass ich meiner Buffy diese OP zugemutet habe...:cry:

  • Hat euer Weibchen die Kastration überlebt?
    -Ja.


    Wie alt war sie bei der Kastra?
    -Ca. drei Jahre


    Warum wurde sie kastriert?
    -Sie hatte Zysten und Veränderungen an den Eierstöcken, die möglicherweise bösartig waren.


    Mit welcher Narkoseart?
    -Injektionsnarkose + Aufwachspritze


    Wie hat sie auf die Narkose reagiert?
    - Sie ist sehr gut wachgeworden. Als wir sie abgeholt haben, war sie noch etwas wacklig auf den Beinen, hatte aber auf dem Nachhauseweg schon in die Transportbox geköttelt, und daheim auch sofort versucht zu fressen. Mit der Gurke klappte es anfangs noch nicht so gut, weil sie noch nicht so viel Kraft hatte, aber sie hat sich unter die Heuraufe gelegt, und während der Nacht deutlich sichtbar davon gefressen.


    Was musstet ihr bei der Nachsorge beachten (auf Tüchern halten, alleine bleiben, Verband)?
    - Sie wohnt während der 10 Tage bis zum Fädenziehen in einem 120er Käfig auf Tüchern, die ich täglich austausche, und muss während dieser Zeit leider allein bleiben, allerdings, weil es bei mir aus organisatorischen Gründen nicht anders geht. Außerdem habe ich ihr eine Socke angezogen, damit sie die Naht zufrieden lässt, auch diese wird täglich gewechselt, weil sie mitunter auch eingepieselt wird.


    Gab es später noch Komplikationen (selbst Fäden ziehen, Abszesse, Entzündungen, etc.)?
    - Bis jetzt verläuft die Heilung bilderbuchmäßig *auf Holz klopf*


    Zu Verhaltensänderungen bei ihr und innerhalb der Gruppe habe ich noch keine Erfahrungen. :wink:

  • Hier mal meine Erfahrungen mit Esmeralda, die nach der Kastration noch 3 Jahre gelebt hat :)


    Hat euer Weibchen die Kastration überlebt?
    Ja.


    Wenn nein, warum nicht?
    -


    Wie alt war sie bei der Kastra?
    3


    Warum wurde sie kastriert?
    Zysten


    Mit welcher Narkoseart?
    Zunächst Injektion mit anschließender Inhalationsnarkose zur Vertiefung.


    Wie hat sie auf die Narkose reagiert?
    Gut, war zwar am ersten Tag noch sehr müde aber danach war es in Ordnung


    Was musstet ihr bei der Nachsorge beachten (auf Tüchern halten, alleine bleiben, Verband)?
    Zunächst, die ersten beiden Tage allein und auf Tüchern, dann wieder mit den anderen.


    Gab es später noch Komplikationen (selbst Fäden ziehen, Abszesse, Entzündungen, etc.)?
    Ja, sie hat sich die Fäden selbst abgeknabbert, was aber nicht weiter problematisch war außer beim Fäden ziehen. Sonst war aber nichts.


    Hat sich ihr Verhalten später für euch merklich verändert ggü. vorher/falls sie Zysten hatte: ggü. bevor sie die hatte?
    Sie war viel lebensfroher und bewegungsfreudiger als vorher.


    Behandelt die Gruppe sie jetzt anders?
    Nein, wie vorher.

  • Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Von dem was ihr hier geschrieben habt, kann man also zusammenfassen: Diejenigen die vorher in einem guten Allgemeinzustand waren, haben alle überlebt, und diejenigen, denen es vorher schon schlecht ging, nicht. Tut mir wirklich Leid, Leckerlietante und Denise, wenn ich da alte Wunden aufgerissen habe. Aber ihr habt mir alle sehr weitergeholfen!


    Nono und ich haben nächste Woche einen Termin beim TA und dann werden alle weiteren Behandlungsmöglichkeiten besprochen ...


    Wenn noch wer Erfahrungen hat, immer her damit!

  • Hallo Selene,


    ich habe hier ja nun die Pauline. Sie wurde im Mai im Zuge eines Notkaiserschnitts kastriert. Sie war schon in nicht gutem Zustand, weil sie eine Weile Wehen hatte und eins der Babys tot war, kurz vor Vergiftung.


    Es ist alles gut gegangen, sie ist nun fit und munter, nur viel zu dick. Und das alles, obwohl sie im Grunde schlecht gehalten wurde, auch die Versorgung danach nicht so intensiv, wie wir es tun würden.


    Pauline ist dicker geworden (kannte ich vorher oft von kastr. Hündinnen) und sie erscheint mir für ihr Alter von 15 Monaten zu faul, zu behäbig, zu unlustig - aber das hängt wohl viel am Gewicht.


    Dein Wutzelchen wirds schon schaffen. Wenn es keine Alternative gibt, dann hilft nur dran glauben! Ich tus!


    Alles Liebe
    Rieke

  • Noch ein kleiner Nachtrag:


    Kiko geht es nach wie vor wunderbar. Die einzige (geringfüge) Komplikation, die es gab, war, dass beim Fädenziehen ein paar Krusten aufgegangen sind, was zu oberflächlichen Nachblutungen geführt hat...das ist aber auch problemlos wieder verheilt...


    Kiko sitzt seit Donnerstag auch wieder mit der Gruppe zusammen, ich habe vorsichtshalber neu vergesellschaftet, Kiko wurde aber völlig problemlos wieder in die Gruppe aufgenommen, es hat ungefähr eine Stunde gedauert, dann war es, als wäre sie nie weggewesen... :D


    Alles gut überstanden...

  • hallo selene,


    im anschluss gebe ich dir kurze antworten auf deine fragen. die ganze geschichte kannst du hier nachlesen:


    Daumendrück-Thread für Pasel`s OP





    Hat euer Weibchen die Kastration überlebt?
    ja


    Wie alt war sie bei der Kastra?
    3,5


    Warum wurde sie kastriert?
    zysten an den eierstöcken und verändertes gewebean den eierstöcken.


    Mit welcher Narkoseart?
    gasnarkose (empfehlenswert)


    Wie hat sie auf die Narkose reagiert?
    dank der gasnarkose sehr gut


    Was musstet ihr bei der Nachsorge beachten (auf Tüchern halten, alleine bleiben, Verband)?
    anfangs sollte ich sie auf tüchern und steril halten, aber nicht zwingend von den anderen trennen. nachdem sie sich dann im eigenbau wahrscheinlich durch zu wildes rumrennen mit den andern oder die rampen/etagen die äußere naht aufgerissen hat habe ich sie versucht zu separieren und ihr im auslauf einen bereich auf tüchern (urindichte windeldecken, werden im altenpflegebereich oder bei babys verwendet) eingerichtet. dort saß sie dann auch einen tag alleine und frustriert, bis ihr böckchen die abtrennung eingerissen hat um bei ihr im häuschen einzuziehen. das war okay so.


    Gab es später noch Komplikationen (selbst Fäden ziehen, Abszesse, Entzündungen, etc.)?
    ja, einige.
    die naht ist mehrfach gerissen. die innere, sowie die äussere.
    sie hat sich die naht selbt aufgebissen.
    pasel wurde in wenigen wochen mehrfach in narkose gelegt und am ende bekam sie eine halskrause.


    Hat sich ihr Verhalten später für euch merklich verändert ggü. vorher/falls sie Zysten hatte: ggü. bevor sie die hatte?
    Behandelt die Gruppe sie jetzt anders?
    pasel ist ein sehr ruhiges, schüchternes schwein, das in der gruppe sehr zurückhaltend und sanft ist und uns gegenüber eher scheu war und kein anfassen freiwillig zugelassen hat.
    in fremder umgebung jedoch bemerkt man allerdings seit der op, dass pasel eigtl die hosen im stall anhat. sie ist die erste am futter, die erste im unbekannten freilauf und hat auch am wenigsten angst vor fremden stimmen.
    insgesamt scheint sie viel selbstbewusster und mutiger geworden zu sein, scheint auch mehr spaß zu haben als früher. popcornt wieder mehr, ist interessierter und lässt sich nicht mehr so sehr von ihrem umfeld (menschen, geräusche) beeinflussen. ihr sanftes gemüt hat sie aber behalten.



    ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen.
    vielleicht bringt es dir was wenn du den thread von pasel mal überfliegst, dort findest du viele infos zur medikation, der halskrause, ihrer unterbringung und fotos zu alldem.



    LG und alles gute für deine kleine!
    simone



    *edit*
    zum thema halskrause:
    pasels happy-end (fast, mit fotos)

  • @ Destiny: Oh das ist ja toll, dass es überstanden ist :) Freut mich wirklich ganz doll für euch!


    @ nepukatnetsa: Danke für deinen Beitrag! Da habt ihr ja echt keine einfache Zeit gehabt. Die Tatsache dass sie sich danach verändert hat finde ich sehr interessant.


    Für Nono ist Kastration erst mal vom Tisch. Neben der Zyste (sie hat nur eine) hat sie auch eine Schilddrüsenunterfunktion. Diese wird jetzt endlich erfolgreich behandelt, nach langem hin und her mit Tierärzten, die mir nicht glauben wollten, dass die Schilddrüse behandelt werden muss, und mir nur eine Behandlung der Zysten angeraten haben. Tatsache ist, mit der Behandlung der SDU sind die Symptome größtenteils besser geworden, das heißt dass wir mit die Behandlung der Zyste erst mal abwarten, in wieweit noch Symptome übrig bleiben. Und dann sehen wir, ob und wie die Zyste noch behandelt werden muss. Ich habe auch einen guten TA gefunden, der mir (falls es noch nötig wird) eine Hormontherapie vorgeschlagen hat, die ich noch nicht kannte, und die mir besser erscheint als andere über die ich bisher gelesen habe.


    Ich danke euch trotzdem ganz doll für eure Beiträge. Ich denke, dass noch mehr Leute die irgendwann lesen werden und etwas davon haben!

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