Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Parasiten?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • An Frontline habe ich mich nie so recht getraut,weil ich häufig negatives darüber gehört habe (kann schwere Organschäden verursachen etc.).

    Hier scheinen es ja aber einige zu verwenden..

    Gilt die Warnung evt nur für das Spot-On und nicht für das Spray,vllt weiß jemand dazu was?

  • Also ich meine ich habe solche Warnungen im Netz auch über das Spray gelesen :|.

    Aber ich habe auch über Orniflox (ein neues Antibiotikum) wahre Horrorgeschichten gelesen, und habe es trotzdem verwendet, als meine Tiere es verschrieben bekommen haben, und es gab keine Probleme.

    Daher vertraue ich da eher dem Tierarzt, natürlich bin ich mir bewusst dass es immer einzelne Tiere geben kann, die eine Unverträglichkeit haben können.


    Das einzige wovon ich halt gar nichts halte ist so ein Spray oder SpotOn vorbeugend zu verwenden. Das habe ich vor Jahren mal bei einer Züchterin gesehen. Dafür ist mir das Risiko zu groß, so was gibt es nur wenn wirklich einer befallen ist! Und bei Grabmilben auch nur das kranke Tier.

  • Also vorbeugend würde ich auch niemals eine Chemiekeule einsetzen.

    Zur akuten Behandlung ja, und auch nur so wie es vom Hersteller/TA gesagt wird. Bisher wurde es zum Glück auch von meinen Tieren so vertragen und es wurden nur die Lästigen Mitbewohner beseitigt.


    Horrorgeschichten kann man ja über vieles lesen, sowohl bei den Schweinchen als auch bei uns Menschen. Würde man sich davon abschrecken lassen, dürfte man ja im Grunde nur noch wenig verwenden.

  • Lieber einmal mit der Keule drauf und gut als ewig rumdoktern mit Öl oder so.

    Hast Du oder haben die anderen, die sich hier für Gift aussprechen, es denn schon einmalig erfolglos mit der https://www.meerschweinchen-ra…?postID=907840#post907840 aus Kokosöl und Inuzid versucht? Wenn das immer wieder bei Euch nötig gewesen wäre oder nie geholfen hätte, wäre ich für Berichte echt dankbar. Ich will hier ja keine Sachen empfehlen, die bei anderen nicht helfen.


    Abgesehen davon wird das Gift ja auch nicht nur "einmal mit der Keule drauf" angewandt, sondern je nach Mittel zwei- oder dreimal. Der Stress für das Tier ist dann sicher der gleiche wie bei Spray oder Öl.

  • Würde darauf tippen, dass das Wirkprinzip von Öl das gleiche wie bei Blattläusen ist. Das Öl führt dazu, dass die Insekten kein Sauerstoff aufnehmen können und sterben dann ab.


    Ob rein natürliche Mittel immer zwingend besser sind??? Auch in der Natur gibt es viele Pflanzen mit potenten Wirkstoffen. Als Klassiker würde ich Cortison nennen - ebenfalls ein pflanzlicher bzw. biologischer Wirkstoff der nur in kundige Hände gehört. Wie immer sollte gelten: Die Dosis macht das Gift... Insgesamt würde ich mich von den Begriffen Gift und natürliche Wirkstoffe verabschieden... Es sind alles Wirkstoffe die in Abhängigkeit zum Kontext und Dosis sicherlich giftig werden können. Das gilt aber für alle Dinge - nicht nur für künstliche und chemische...


    LG

  • Würde darauf tippen, dass das Wirkprinzip von Öl das gleiche wie bei Blattläusen ist. Das Öl führt dazu, dass die Insekten kein Sauerstoff aufnehmen können und sterben dann ab.

    Nein, das ist nicht die Wirkung von Kokosöl. Wie ich oben beschrieben hatte, vertreibt der Geruch (oder Geschmack?) von nativem Kokosöl die Parasiten und dann tötet man sie in der Umgebung durch Waschen der Stoffe, Austauschen der Einstreu sowie Inuzid (oder notfalls ein anderes Mittel). Ich habe sogar schon ein Insektenabwehrmittel gesehen, das mit Kokosöl arbeitet.


    Man braucht daher auch nur eine kleine Menge Kokosöl, die man in der Hand schmelzen lässt und dann im Fell überall verreibt. Das Tier ist danach nicht komplett gefettet, sondern sieht nur ähnlich aus, wie ein Mensch mit nicht gewaschenen fettigen Haaren.

  • Hast Du oder haben die anderen, die sich hier für Gift aussprechen, es denn schon einmalig erfolglos mit der https://www.meerschweinchen-ra…?postID=907840#post907840 aus Kokosöl und Inuzid versucht? Wenn das immer wieder bei Euch nötig gewesen wäre oder nie geholfen hätte, wäre ich für Berichte echt dankbar. Ich will hier ja keine Sachen empfehlen, die bei anderen nicht helfen.


    Abgesehen davon wird das Gift ja auch nicht nur "einmal mit der Keule drauf" angewandt, sondern je nach Mittel zwei- oder dreimal. Der Stress für das Tier ist dann sicher der gleiche wie bei Spray oder Öl.

    Wir haben es vor vielen Jahren mal mit irgendwelchen Öl versucht, was dagegen wirken sollte. Angeblich auch beim Hund gegen Zecken. Kokosöl war es aber nicht, ich weiss nicht mehr welches. Aber es hat sehr gestunken, und geholfen hat es nicht.


    Wenn das Kokosöl täglich verabreicht wird ist das doch schon einiges stressiger als Frontline einmal pro Woche.


    Wie gesagt, ich bin dann mit dem kranken Tier zum Tierarzt gegangen, und was der verschrieben hat hab ich verwendet. Und es hat geholfen.

  • Nein, das ist nicht die Wirkung von Kokosöl. Wie ich oben beschrieben hatte, vertreibt der Geruch (oder Geschmack?) von nativem Kokosöl die Parasiten und dann tötet man sie in der Umgebung durch Waschen der Stoffe, Austauschen der Einstreu sowie Inuzid (oder notfalls ein anderes Mittel). Ich habe sogar schon ein Insektenabwehrmittel gesehen, das mit Kokosöl arbeitet.


    Man braucht daher auch nur eine kleine Menge Kokosöl, die man in der Hand schmelzen lässt und dann im Fell überall verreibt. Das Tier ist danach nicht komplett gefettet, sondern sieht nur ähnlich aus, wie ein Mensch mit nicht gewaschenen fettigen Haaren.

    Sorry - genau so steht es auch hier zum Sauerstoff und ÖL: https://laeusebekaempfen.de/kokosoel-gegen-laeuse/

    Sicherlich helfen auch gewissen Geruchsstoffe im Kokosöl, aber die lethale Wirkung wird hier explizit durch Sauerstoffabschluss dargestellt. So wirken per se viele Öle gegen Insekten. Im Garten für die Pflanzen nutze ich ebenfalls gerne Neemöl...

  • Das mag ja sein, dass manche Leute soviel Öl verwenden, dass die Parasiten erstickt werden - oder das das Ziel ist. Das habe ich aber ausdrücklich nicht vorgeschlagen. Das Öl soll sie nur dazu bewegen, vorübergehend das Schwein zu verlassen, so dass man sie in der Umgebung töten kann, ohne die Schweinchen damit zu belasten.


    Das Kokosöl muss keineswegs täglich angewendet werden! Auch das hatte ich beschrieben: https://www.meerschweinchen-ra…?postID=907840#post907840

  • Um diesen Effekt zu erzielen benötigt man nicht viel Öl. Ein Liter Wasser mit ein paar Tropfen Pflanzenöl in der Spritzkanne reicht vollkommen aus um sämtliche Blattläusen ein Erstickungstod zu bescheren. Wenn man zuviel Öl nimmt, gehen auch die Pflanzen ein...


    Deine beschriebene vertreibende Wirkung ist sicherlich vorhanden die jedoch schwach ausgeprägt ist - ich würde bei einem akuten Befall eine potente Medikation bevorzugen bevor sich Kreuzerkrankungen ergeben könnten. Zumal deine Variante voraussetzt, dass man auch ALLE Parasiten nach dem "flüchten" manuell erwischt.

  • Jetzt war ich einen Tag nicht online und hier ist eine ganze Diskussion entstanden.



    Ich kann die Sicht verstehen, dass man nicht mit der Keule arbeiten will, aber ich sehe ja, wie oft sie sich inzwischen kratzen und ich bin ehrlich - wenn es nach 2 x hilft (1x für die Lebenden, dann die Woche darauf für die "Neuen"), dann bin ich sehr dankbar.


    Den Stall werde ich morgen dann auch gründlich säubern, weil ich gar nicht genau weiß, ob Haarlinge auch vom Tier zurück ins Streu gehen etc. Der Kuscheltunnel wird dann ebenfalls gewaschen.

  • So - ein kleines Update

    Marie fand es nicht super, dass ihr Fell so radikal gekürzt wurde, ansonsten lief alles sehr glatt.


    Klar, sie finden das gar nicht schön, wenn ich sie hochhebe. Wir kennen einander ja noch keine 2 Wochen. Die Prozedur selber haben sie gut verkraftet, kaum gemeckert und sind jetzt eine Stunde später wieder gut gelaunt.


    Sie kratzen sich definitiv nicht mehr so oft wie gestern noch, was ich sehr schön finde.

  • Deine beschriebene vertreibende Wirkung ist sicherlich vorhanden die jedoch schwach ausgeprägt ist - ich würde bei einem akuten Befall eine potente Medikation bevorzugen bevor sich Kreuzerkrankungen ergeben könnten. Zumal deine Variante voraussetzt, dass man auch ALLE Parasiten nach dem "flüchten" manuell erwischt.

    Ich will hierauf antworten, auch wenn perfect.places sich schon für einen anderen Weg entschieden hat, weil ja diese Beiträge auch in Zukunft von anderen Besuchern gelesen werden:

    • Hast Du den Versuch mit Kokosöl in der von mir beschriebenen Form mal selbst gemacht? Wenn nicht, wieso meinst Du dann, dass es nur eine schwach ausgeprägte Wirkung gibt?
    • Wann sonst, als bei einem akuten Befall, sollte man zu Maßnahmen gegen Parasiten greifen?
    • Welche Kreuzerkrankungen wären aus Deiner Sicht bei ein paar Haarlingen zeitnah zu befürchten?
    • Parasiten in der Umgebung mit einem Insektizid zu töten, ist genauso sicher, wie sie auf dem Schwein zu töten und würde ich nicht als "manuell erwischen" bezeichnen.

    Jeder Halter muss selbst abwägen, welche Behandlung ihm für seine Tiere am besten erscheint. Ich fände es aber schade, wenn eine harmlose Alternative zu den Standardbehandlungen ohne sachliche Begründung negativ dargestellt würde.

  • Ich kann jetzt nicht für Sam sprechen, aber für mich wäre diese Behandlung damals aus mehren Gründen nicht in Frage gekommen, vielleicht geht es anderen ja ähnlich:


    1. Ich hätte Sorgen dass es nicht so schnell wirkt. Starker Juckreiz ist schon Stress, der seinerseits eine Pilz- und/oder Grabmilben Befall begünstigen kann, und Krampfanfälle auslösen kann. Zudem kann ich mir nicht gut ansehen wenn meine Tiere sich quälen.


    2. Ich hätte das Problem gehabt dass ich einen Holzeigenbau schlecht desinfizieren kann. Selbst bei kompletten Streu Wechsel bleibt ein bisschen in den Ritzen liegen. Auch die Einrichtung ist teilweise aus Holz und nicht unbedingt geeignet innen Backofen oder Gefrierschrank getan zu werden.


    3. Bei meiner damaligen 6er Gruppe wurde die Streu eigentlich niemals komplett getauscht, das wäre viel zu viel gewesen, denn der Eigenbau war recht groß. Drei Wochen hintereinander einen kompletten Streu Wechsel hätte mich vor ziemliche logistische Probleme gestellt, wo hätte ich das entsorgen sollen? Und allein die Streu hätte mich schon mindestens 40 Euro gekostet.


    4. Wäre mir das auch schlicht zu viel Arbeit und Kosten mit ungewissen Erfolgsaussichten gewesen. Der komplette Streutausch hat schon 2 h gedauert, dann noch alles desinfizieren und ausbacken etc wäre ein kompletter Tag Arbeit und jede Menge Stress für mich und die Schweine gewesen. Das ganze zwei oder drei Mal kurz hintereinander, wenn es einfachere Möglichkeiten gibt, das würde ich mir nicht antun wollen.


    5. Die Umgebung mit Gift einsprühen finde ich auch nicht so gut, selbst wenn es schnell zerfällt. Ich müsste es im großen Mengen sprühen und dabei einatmen, wenn es nicht sein muss mache ich das nicht. Ich lebe etwas länger als meine Schweine, und habe keine Lust mir da irgendwelche Spätfolgen einzufangen. Zumal unsere Familienplanung damals auch noch nicht abgeschlossen war. Das Frontline darf man ja auch nicht ohne Grund nicht aufs Tier aufsprühen, sondern lediglich auf die Hand mit Handschuh sprühen und dann einreiben. Und das ist auch nur wenig.


    Heutzutage würden einige Gründe wegfallen, wir haben nur noch 3 Schweine, das Gehege ist entsprechend kleiner und ein kompletter Streutausch wäre kein Problem mehr.

    Aber ich habe gute Erfahrungen mit Frontline gemacht, die Anwendung ist simpel, und es hilft schnell. Warum sollte ich was anderes versuchen? So oft hat man ja eigentlich keine Haarlinge im Bestand, wir hatten das in 20 Jahren vielleicht 3x. Drei Mal in 20 Jahren die Chemiekeule kann ich vertreten.


    Aber das muss jeder für sich abwägen.

  • Ich will hierauf antworten, auch wenn perfect.places sich schon für einen anderen Weg entschieden hat, weil ja diese Beiträge auch in Zukunft von anderen Besuchern gelesen werden:

    • Hast Du den Versuch mit Kokosöl in der von mir beschriebenen Form mal selbst gemacht? Wenn nicht, wieso meinst Du dann, dass es nur eine schwach ausgeprägte Wirkung gibt?
    • Wann sonst, als bei einem akuten Befall, sollte man zu Maßnahmen gegen Parasiten greifen?
    • Welche Kreuzerkrankungen wären aus Deiner Sicht bei ein paar Haarlingen zeitnah zu befürchten?
    • Parasiten in der Umgebung mit einem Insektizid zu töten, ist genauso sicher, wie sie auf dem Schwein zu töten und würde ich nicht als "manuell erwischen" bezeichnen.

    Jeder Halter muss selbst abwägen, welche Behandlung ihm für seine Tiere am besten erscheint. Ich fände es aber schade, wenn eine harmlose Alternative zu den Standardbehandlungen ohne sachliche Begründung negativ dargestellt würde.

    Hallo,


    - Nein ich habe keine persönlichen Erfahrungen mit Kokosöl in der Behandlung von Haarlingen. Meine Aussage zur "schwach ausgeprägten Wirkung" basiert auf die dargestellte Behandlungsdauer und die Häufigkeit der Anwendungen

    - Der Akute Befall ist die Indikation - stimmt. Alles andere ist eine Prophylaxe, bsp. eine angemessene Stallhygiene, Haltungsbedingungen etc.

    - Beispielsweise kann das Kratzen des Tieres zu Hautläsionen führen. Diese Hautläsionen können sich infizieren. Gerade Krallen gelten als Keimträger. Insbesondere auch im Hinblick der Immunsupression bedingt durch den ständigen Juckreiz und den dadurch ausgelösten Stress bei dem Tier.

    - Ob eine Aerosolbildung mit Insektiziden in Tierumgebung sinvoll ist? Das Tier nimmt den Wirkstoff dann doch ebenfalls auf.


    Zum deinem Fazit:

    Da hast du vollkommen Recht.


    LG

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