Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Meerschweinchen verliert stark an Gewicht

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Eines davon enthält auch MCP und damit dessen Gefahren. Das andere scheint auch die Gefahr heftiger Nebenwirkungen mit sich zu bringen. Alle diese Mittel werden eigentlich gegen Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Letztgenanntes können Meerschweinchen ohnehin nicht. Und gegen eine Verstopfung würde ich immer erst mit harmloseren Mitteln vorgehen wollen.


    Ja, eine Verstopfung kann gefährlich werden bei Meerschweinchen. Aber wenn das Tier jetzt schon Probleme hatte, Nystatin bekommt und jetzt auch noch MCP, dann wird das vermutlich die Darmgesundheit nicht fördern.


    Wie sieht es denn zwischenzeitlich bei Ambrosius aus?

  • Sonderbar. Wieso musstest Du es so oft geben und ich nie?


    Ich will jetzt auch nicht das Thema hier sprengen, aber MCP ist nicht umsonst verschreibungspflichtig. Meines Wissens wurde auch die Zulassung für höherer Wirkstoffkonzentrationen in der EU entzogen wegen des schlechten Nutzen-Risikoverhältnisses dabei.

  • Hallo, heute ging es Ambrosius wirklich top. Wunderschöne Köttel und er war mega fit, ist durch den Käfig geflitzt wie ein Jungtier. Ich denke also ich brauche erstmal nichts weiter gegen Verstopfung zu geben.

    Allerdings hat er so kleine braune Verklebungen auf der Nase bekommen. Hatte erst schon einen Schreck und dachte jetzt auch noch Parasiten. Hab dann mal eine Verklebung unters Mikroskop gehalten und da sah die für mich so gar nicht wie ein Parasit aus. (Kenne mich aber nicht aus). Bild der Verklebung unterm Mikroskop hänge ich an. Vielleicht habt ihr eine Meinung. Könnte mir Vorstellen, das er sich vielleicht auch das klebrige Colosan irgendwie auf die Nase geschmiert hat. Freitag bin ich endlich beim Spezialisten, spätestens dann klärt sich hoffentlich alles.

  • Sonderbar. Wieso musstest Du es so oft geben und ich nie?


    Ich will jetzt auch nicht das Thema hier sprengen, aber MCP ist nicht umsonst verschreibungspflichtig. Meines Wissens wurde auch die Zulassung für höherer Wirkstoffkonzentrationen in der EU entzogen wegen des schlechten Nutzen-Risikoverhältnisses dabei.

    Meine Phini hatte ja oft Bauch Probleme und deshalb so starke Medizin (hatte zwei mal Magen Krebs…)

  • Du hattest vielleicht bisher Glück, Marie-Luise. Ich hatte auch ein Schweinchen, das ein paar Mal MCP brauchte. Sie hatte öfter mal Probleme mit Aufgasung und das hat einige Male schnell und effizient geholfen, als ich mit Simeticon und Colosan etc nicht weiter kam.

    Aber: ohne sich mit dem TA abzusprechen und länger als 3 Tage sollte man es tatsächlich nicht geben.

  • Ich sehe das Problem bei MCP darin, dass es anscheinend zwar kurzzeitig helfen kann, aber nie heilt und immer das Risiko birgt, dass es am Ende dadurch zu verstärkten oder neuen Problemen kommt. Es wirkt in erster Linie auf die Dopamin-Rezeptoren im Hirn, die für den Brechreiz zuständig sind. Entsprechend wird es Menschen gegen Übelkeit und Brechreiz gegeben. Eine zusätzliche Wirkung hat es, indem es zur schnelleren Entleerung des Magens und oberer Darmabschnitte anregt. (s. z.B. https://www.apotheken-umschau.…ebenwirkungen-952105.html) Zumindest in dieser Wirkung kann nicht nur eine Chance, sondern auch eine Gefahr liegen: Gerade bei Meerschweinchen, die eine viel schwächerer Muskulatur im Verdauungstrakt haben als wir Menschen, besteht m.E. die Gefahr, dass es nach dem Absetzen dieses für Menschen konzipierten Mittels zu einer Schwächung der Peristaltik führen. Deshalb liest man immer, dass es nicht länger als 3 Tage gegeben werden soll.


    Simeticon heilt auch nicht, aber es hat m.W. auch keine Nebenwirkungen. Colosan hat eine heilende Wirkung und m.W. in normalen Dosen keine Nebenwirkungen.


    Daher finde ich es in einem öffentlich lesbaren Thema wichtig, dass sich alle der Gefahren und der Wirkungsweise bewusst sind und vorsichtig damit umgehen.

  • Natürlich ist das kein Bonbons.

    Aber ganz ehrlich, das Zeug kann bei Verstopfung Leben retten. Bei Aufgasung, Verstopfung muss man ohnehin zum Tierarzt um einen Darmverschluss auszuschließen. Aber dann kann man es auch guten Gewissens geben um die Verstopfung schneller zu beseitigen - unter Beachtung der üblichen Vorsichtsmaßnahmen. Aber das gilt für alle Medikamente.

    Ich bin auch keine Freundin davon einfach Simeticon zu geben - so auf Verdacht. Ja, das kann helfen. Es heilt aber nicht und hilft nur bei großen Blasen. Nicht jede Aufgasung ist eine große Blase. Das kann also in trügerischer Sicherheit wiegen.

    Es gilt immer: Bei sichtbar kranken Schweinchen ab zum Tierarzt und dann ist es nicht so furchtbar hilfreich jeden Therapieansatz aufgrund von Forenbeiträgen in Frage zu stellen. Sollte man grundsätzlich an der Kompetenz des Tierarztes zweifeln, sollte man lieber einen neuen Tierarzt suchen. Tierarzt wie Menschenarzt ist Vertrauenssache.

  • Ich hatte das Emeprid ja hier im Thread erwähnt mit sämtlichen Hinweisen auf Gefährlichkeit, Maximalgabe und nur nach Rücksprache mit dem TA. Würde es auch nie anders tun, da ich trotz meiner bisher positiven Erfahrungen Respekt vor diesem Mittel habe.

    Meine Schweinchen-TÄinnen geben dieses beispielsweise auch nur dann mit, wenn es wirklich nötig ist und andere Mittel nicht anschlagen (würden).


    Meiner Ida hat es im Mai aber definitiv das Leben gerettet, als sie diese schwere Aufgasung inkl. Verstopfung hatte. Verteufeln oder komplett davon abraten würde ich also nie, solange die Gabe mit einem kompetenten(!) Tierarzt abgeklärt ist und von diesem überwacht wird.

    Nachdem Idas Zustand damals über zwei Tage hinweg mit den "Standardmitteln" nicht besser wurde, hat sie eine Dosierung vom Emeprid bekommen, da ist mir ganz anders geworden. Auch musste sie das Emeprid über 5 Tage hinweg hochdosiert bekommen, sodass wir es danach nur in minimalsten Schritten über weitere 7 Tage hinweg ausschleichen mussten. Ja, und das war definitiv nicht einfach, weil sie bei einem "zu großen Schritt" (und manchmal war 0,2ml weniger schon zu viel auf einmal) direkt wieder drohte zu verstopfen, demnach war dabei sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt und sie stand in der Zeit quasi 24/7 unter Beobachtung. Für einen Anfänger unzumutbar. Wenn man sein Schweinchen nicht gut kennt, unheimlich schwierig. Und wir hatten Glück, dass Ida eine wahre Kämpfernatur ist.

    Sie hat im Ergebnis aber Dank des Emeprids überlebt und ist seitdem wieder quietschfidel und putzmunter, auch die Verdauung ist wieder tiptop in Ordnung.


    Natürlich muss ich hier aber auch dazu sagen: Wir waren damals in der Situation, dass Ida ohne Zweifel gestorben wäre, hätten wir die Emeprid-Dosis nicht derart hoch angesetzt. Nichts anderes half, es gab nur noch diese Karte, auf die wir alles setzen mussten.

    Wir hatten Glück, dass es genau das war, was ihr in dieser Situation geholfen hat.

    Und auch hier wieder: Ein schweinchenkundiger Tierarzt, der weiß, was er tut, und dem man vertraut, ist unerlässlich!

  • Hallo, ich dachte ich berichte euch jetzt mal die Ergebnisse vom Spezialisten. Bzw eher das er nichts finden konnte. Er hat Ambrosius durchgecheckt, dabei war er unauffällig. Ich habe dann auf eine Blutabnahme beharrt, aber Ambrosius hat sich unheimlich aufgeregt und der Tierarzt hat kein Blut gefunden. Dementsprechend haben wir das ganze abgebrochen.

    Der Tierarzt meinte das es die Schilddrüse mit einer Überfunktion sein könnte und ich soll probeweise 0,1mg pro Tag Thiamacare geben. Das mache ich jetzt auch seit Freitag. Durchfall hatte er seit dem nicht mehr, da ich aber auch seit Freitag Colosan gebe, kann ich nicht sicher sagen das es das Schuldrüsenmittel ist. Ich denke ich werde jetzt Colosan absetzen und schauen was passiert, oder was denkt ihr?

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