TroFu so schädlich?

Schau mal, hier (http://diebrain.de/I-futter.html) findest du einen guten Überblick, was die Fütterung von Meerschweinchen angeht :-).

Generell kann ich - http://diebrain.de/I-index.html - empfehlen, um sich einen Überblick über die Haltung, Fütterung und Pflege von Meerschweinchen zu verschaffen.

Leider hält sich im Bezug auf die Haltung von Nagern und Kaninchen noch immer hartnäckig das Gerücht, sie sei kinderleicht und anspruchslos. Dem ist ganz und gar nicht so.

Meerschweinchen, Kaninchen & Co. brauchen viel Platz und die Ernährung mit reichlich frischem Gemüse ist alles andere als kostengünstig.

Ich finde, es spricht nichts dagegen, die Tiere gelegentlich mit geeigneten Trockenfutterleckerchen zu verwöhnen. Erbsenflocken, getrocknete Kräuter & Blätter, Sämereien usw. sind in Maßen sogar eine sinnvolle Nahrungsergänzug, die den Speiseplan der Schweinchen bereichern.

Getreidehaltige Trockenfuttermischungen o.ä. sind allerdings vollkommen ungeeignet und sollten im Idealfall nicht Bestandteil einer gesunden Ernährung sein.

Wenn du Lust und Zeit hast, schau dich ein bisschen auf diebrain oder ähnlichen Seiten um :-). Ich war zu Beginn meiner Haltung selbst erstaunt, wie viel es zu beachten und zu lernen gibt :-).

Liebe Grüße
Tina

Hallo!

Die Tiere brauchen mindestens 2x, besser öfter am Tag frisches Gemüse, Trockenfutter sollte allerhöchstens ein sparsames Leckerchen sein. Sie sollen ja langsam und schonend wachsen, nicht krank werden durch zu viel Stärke.

Deine Oma hat es so gemacht, wie es damals üblich war - aber damals hat man Kindern auch noch den Hintern versohlt, und das Telefon hatte eine Wählscheibe. Kein Mensch hat man Telefon gefragt "wo bist Du?" weil klar war, dass derjenige im Flur der Wohnung steht. Und wenn man jemanden anrufen wollte haben die Eltern gefragt ob es ein Ferngespräch oder ein Ortsgespräch ist. Muss man dann wirklich alles noch genauso machen wie vor 50 Jahren oder kann man einfach auch zugeben, dass sich manche Dingeweiter entwickeln?

Also bitte informiere Dich aktuell. Futter, Gehegegröße, Gruppenzusammensetzung etc.

Auch das ist massiv schädlich und führt zu Blasensteinen. Maximal einen Teelöffel pro Nase und Tag, dafür drastisch mehr Gemüse mehrmals am Tag.

Nur mal als Beispiel - das ist allein das Fruehstueck fuer 5 Nasen.

http://abload.de/image.php?img=2016-12-2712.55.31gmubz.png
Dazu kommen dann noch 2 weitere Fuetterungen der Menge plus Leckereien.

Mit Trockenfutter tust du deinen Nasen wirklich keinen Gefallen.

Hallo!
Ich würde eure Schweinchen langsam umstellen, zunächst vom gewohnten Trockenfutter noch täglich dazufüttern und mit Möhre, Fenchel, Gurke, Staudensellerie anfangen, das ist leicht verträglich. Dann das Trofu weiter reduzieren und mehr Gemüsesorten anfüttern, die Gemüseliste von diebrain ist da hilfreich. Das ist natürlich etwas teurer als Trofu, aber wenn deine Schweine erst mal alles mögliche vertragen, kann man auch günstiges Saisongemüse kaufen, im Winter beispielsweise verschiedene Kohlsorten. Karotten bekommt man auch immer günstig, ebenso Sellerie. Mit zwei Schweinchen solltet ihr, je nach Region, mit fünf bis sieben Euro die Woche einen tollen, vielseitigen Speiseplan ermöglichen können - durch Zwei geteilt ist das doch machbar. Das getreidefreie Trofu könnt ihr ja als Leckerchen weiterfüttern, ebenso wie Samen und Sonnenblumen/Kürbiskerne - dafür machen viele Schweinchen sogar Kunststückchen. :wink: Das getreidehaltige Futter würde ich nach dem Abgewöhnen ganz streichen. Die Schweine können es nicht gut verdauen, sind davon viel zu gesättigt und fressen als Folge dann zu wenig Heu - das ist aber wiederum wichtig für eine funktionierende Verdauung und Zahnabnutzung. Pro Fellnase werden bei alleiniger Gemüsefütterung gern um die 150 bis 200 Gramm Gemüse am Tag verdrückt.
Viel Spaß mit euren Schweinchen und liebe Grüße!

Zitat von *Tinchen*

Leider hält sich im Bezug auf die Haltung von Nagern und Kaninchen noch immer hartnäckig das Gerücht, sie sei kinderleicht und anspruchslos. Dem ist ganz und gar nicht so.

Die Erfahrung musste ich als Kind leider auch machen... Wir haben unsere Meeris immer mit Obst- und Gemüseresten vom Kochen gefüttert und mit Gras bzw. Löwenzahn aus dem Garten. Das meiste haben sie auch super vertragen. Ab und zu gabs noch nen dicken Maiskolben vom Feld oder einen Kohlrabi.
Allerdings haben wir damals auch Kartoffelschalen gefüttert und das führte zu Verstopfungen... Mein Tommy ist dann sogar gestorben

Dass man die nicht füttern sollte, hat uns erst der Tierarzt gesagt.

Jetzt wo ich wieder ein paar Meeris habe, bin ich daher sehr vorsichtig, was die Ernährung angeht. Trockenfutter ist bei allen Tieren nicht mehr gern gesehen. z.B. auch bei Katzen. Ich hab es daher schon länger vom Speiseplan gestrichen.

Ps.: Sorry, dass ich so lange nicht aktiv hier war, ich lese eher mit, aber als ich das hier gesehen, kamen die Erinnerungen wieder hoch...

Als ich im 2015 zwei Schweinchen kurz vor der Abschiebung in ein Heim übernommen habe, lief sofort der Plan der langsamen Abgewöhnung vom Trockenfutter in Richtung Frischfutter.
Sie kannten anscheinend nur Möhre und Endiviblätter ?!
Danach flog der grosse Sack TroFu im grossen Bogen auf unseren Misthaufen.
Es geht ihnen gut, ihr Fell glänzt wieder, und sie leiden nicht an Untergewicht, obwohl sie nur Gemüse, Wiese und viel Heu fressen

Ich würde es wieder so machen und habe viel Freude mit meinen 2 Meeris.

Mehr brauche ich gar nicht zu schreiben, das haben meine Vorschreiber/Innen hier schon bestens und ausführlich getan.

Was ich noch erwähnen möchte; ich finde es toll, dass Ihr Euch hier Rat holt

Grüessli Widdy

Was ich mich immer frage: Wenn es doch bekannt ist, dass das alles nicht gut ist, warum wird es trotzdem immer noch so dargestellt? Das frage ich mich z.B. auch bei Wellensittichen: Man weiß doch, dass solche Plastikvögel und Spiegel schlecht für die Tiere sind. Und trotzdem findet man die immer noch in jedem Tiergeschäft.
So wirkt man doch jeder weitergehenden Aufklärung entgegen und unterstützt damit nur das (durch Unwissenheit verursachte) Tierleid

Weil sich mit dem ganzen Müll Geld verdienen läßt und denen egal ist
ob ein Salzleckstein gesund ist oder nicht. Auch bei Tierärzten habe ich
manchmal das Gefühl das es in erster Linie ums Geld geht und erst dann
um das Tier.

Andreas

Zitat von Löwenzahn

Weil sich mit dem ganzen Müll Geld verdienen läßt und denen egal ist
ob ein Salzleckstein gesund ist oder nicht. Auch bei Tierärzten habe ich
manchmal das Gefühl das es in erster Linie ums Geld geht und erst dann
um das Tier.

Andreas

Du sprichst mir von der Seele, Andreas. Genau so sehe ich die Sache auch.
Da wird doch z.B. immer eine Kotprobe im höchsten Masse empfohlen. Bei Nachfragen gibt's eigentlich keine konkreten Angaben, nur "so ungefähr, ähm ich weiss nicht genau, ihre Schätzung könnte etwa hinkommen - sicher nicht mehr".
Und dann kriegt man eine Laborrechnung von CHF 230.- für eine einzelne Kotuntersuchung von nur 1 Tier.

Hauptsache die Kasse stimmt, alles andere kommt dann erst viel später.

Widdy

Es dauert leider elend lange, bis Menschen anfangen umzudenken.

Viele hatten ja Anno Staub als Kinder selber Meerschweinchen, und jetzt kaufen sie welche für ihre Kinder - und die bekommen dann genau denselben 70er-Jahre-Mist und den Käfig der kaum mehr als eine Aufbewahrung darstellt.

Das industirelle Tierfutter gibt es ja noch gar nicht so lange. Ende der 50er, Anfang der 60er kam das auf, zuerst für die Nutztiere am Bauernhof, die dadurch schneller schlachtreif wurden, dann nach und nach für Haustiere. Die Halter von Hunden waren die ersten Käufer, und klar, das war praktischer als Frischfleisch. So viele Essensreste hatte man ja auch nicht mehr, wo es keine Großfamilie mehr gab. Also Trockenfutter für Hunde, dann für Katzen die in den adretten Wohngebieten auch nicht mehr so viele Mäuse und Ratten fangen konnten, um sich selbst zu ernähren, die brauchten auf einmal zusätzliches Futter.

Dann schwappte das Getreide immer mehr in die Kaninchenmast, und von den großen Stallkaninchen zu den Zwergkaninchen zu den Meerschweinchen. Eine praktische saubere Pappschachtel statt jeden Tag frisches Gras holen müssen. In den Städten gab es ja auch bald gar nicht mehr genug Gras für die vielen Kleintiere. Und Gemüse war immer noch teuer und hielt nicht lange, Kühlschränke haben sich ja erst in den 70ern richtig durchgesetzt.

Und seitdem steckt das in den Köpfen. Klar ist Trockenfutter für Katzen schädlich für ihre Nieren, und Kleintiere (außer Hamster) einzeln in Käfige sperren ist eine Qual. Aber viele haben es eben selbst als Kinder so gemacht und bringen es ihren Kindern jetzt ganz genauso wieder bei.

Der Gedanke, sich vor der Anschaffung irgendwo Infos zu holen, statt einfach vom Zooladen das "rundum-Sorglos-Paket" mit Käfig, Trockenfutter und Salzleckstein zu kaufen, liegt vielen einfach fern, sie meinen ja, alles von früher noch zu wissen.

Zitat von Widdy

Da wird doch z.B. immer eine Kotprobe im höchsten Masse empfohlen. Bei Nachfragen gibt's eigentlich keine konkreten Angaben, nur "so ungefähr, ähm ich weiss nicht genau, ihre Schätzung könnte etwa hinkommen - sicher nicht mehr".
Und dann kriegt man eine Laborrechnung von CHF 230.- für eine einzelne Kotuntersuchung von nur 1 Tier.

Hauptsache die Kasse stimmt, alles andere kommt dann erst viel später.

Doch, die Kotproben haben gute Gründe, sollten aber nicht so teuer sein.

Bei Meerschweinchen kommen Kokzidien und Giardien relativ häufig vor. Oft mit Gras ins Haus geholt, manchmal auch schon seit dem kauf der Tiere im Zoohandel vorhanden. Robuste Meerschweinchen kommen mit ein paar wenigen Kokzidien auch ganz gut klar, aber Jungtiere und geschwächte, ältere Tiere, die können sich vom Immunsystem her nicht dagegen wehren. Durchfall ist die Folge, die Tiere werden immer schwächer und scheiden dabei immer mehr Kokzidien aus, die dann auch die Artgenossen krank machen, einfach von der Masse her.

Allerdings sollte eine Kotprobe nur ein paar Euro kosten, auch nicht mehr als 30CHF. Weil der Tierarzt den Kot einfach nur mit Wasser übergießen muss, kurz warten, und dann das was oben schwimmt unterm Mikroskop in der eigenen Praxis anschauen muss. Da sieht man eventuelle Kokzidieneier dann schon.

Da braucht es doch kein Labor und das muss auch wirklich kein Vermögen kosten. Da reicht ein popeliges Mikroskop das nicht wirklich gut sein muss, da reicht ein recht einfaches. Wenn ein Tierarzt jede Kotprobe gleich ins Labor schickt dann ist das alleine schon beschiss.